Anbei mein EMail Verkehr mit der Tiroler Landesregierung vom lt. Jahr ....
Von: BerndXXX
Gesendet: Dienstag, 08. September 2020 23:31
An: #Büro LHStv Felipe <
buero.lh-stv.felipe@tirol.gv.at>
Betreff: Motorradfahrverbote in Tirol
Sehr geehrte Frau Felipe,
leider musste ich während meines Urlaubs in Sautens zur Kenntnis nehmen, dass in Tirol 3 beliebte Motorradstrecken, durch örtliche Behörden über "Nacht" für Motorräder über 95 dB gesperrt wurden.
Mein Motorrad erfüllt die aktuellen EU Zulassungsnormen, liegt aber leider über 95 dB, d.h. für mich (und meine motorradfahrenden, mitreisenden Bekannten) eine faktische Diskriminierung.
Technisch gibt es im Übrigen keine Möglichkeit unsere Motorrädern so abzuändern, das man auf die 95 dB kommen würde.
Außerdem wurden wir entlang der Transitrouten nach Italien, infolge diverser Streckensperrungen für Nichtanlieger, auf die Autobahnen gezwungen, für Motorradfahrer ein Greuel ... .
Aus oben genannten Gründen werde/n ich/wir unter diesen Voraussetzungen bis auf Weiteres keine Übernachtungen mehr in Tirol buchen, bzw. Tirol nur noch zum Transit nach Südtirol oder Slowenien nutzen.
Vielen Dank für ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Bernd XXX
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich darf Ihnen im Auftrag von FLHSTVin Ingrid Felipe antworten.
Zunächst kann ich Ihnen versichern, dass das Land Tirol sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Wir stehen in der Verantwortung, einen Interessensausgleich vorzunehmen und Entscheidungen im Sinne aller BürgerInnen zu treffen.
Fakt ist, und das wissen Sie als Motorradfahrer sicherlich, die Bevölkerung im Bezirk Reutte wird vom Motorradlärm stark geplagt, zumal die Bergstraßen seit vielen Jahren beliebte Ausflugsstrecken für unzählige MotorradfahrerInnen sind.
In den letzten drei Jahren haben wir unzählige gelindere Maßnahmen wie punktuelle Fahrverbote, Überholverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Bewusstseinsbildung bzgl der Fahrweise u.ä. ergriffen, die leider allesamt nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben.
Zudem hat das Regionalmanagement Außerfern eine Kampagne mit Plakaten entlang der Hahntennjochstraße verwirklicht, auch die IG Moto hat Folder angefertigt und Bierdeckel produziert, die zu einer leiseren und rücksichtsvolleren Fahrweise aufgerufen haben.
Leider blieben auch diese Bemühungen hinzu einer vernünftigeren Fahrweise und Rücksichtnahme auf die anrainende Bevölkerung ohne den gewünschten Erfolg.
Mit der vom Land Tirol in Auftrag gegebenen
Motorradlärm-Studie-Außerfern (
Motorradlärmstudie 2019) wurden zum ersten Mal in einem gesamten Bezirk der objektiv messbare Lärm, der von Motorrädern erzeugt wird und die subjektive Wahrnehmung der anrainenden Bevölkerung wissenschaftlich beforscht und in einem umfangreichen Studienbericht veröffentlicht. Darauf aufbauend bekamen die im Land zuständigen Abteilungen den Auftrag, den Ergebnissen entsprechend, Maßnahmen zu prüfen.
Lange Zeit stand ein Fahrverbot für alle Motorräder an den Wochenenden im Raum. Das wurde jedoch von der Mehrheit der Bevölkerung als weniger zielführend erachtet, als Fahrverbote für laute Motorräder. Ich denke zudem, dass ein derartiges Fahrverbot weitaus drastischere Auswirkungen gehabt hätte.
Wir haben uns für einen Kompromiss entschieden, der nicht einmal 7% aller Motorräder auf 5 Straßenzügen ausschließt. 94 Prozent der Landesstraßen sind, entgegen vieler bewusst falsch gestreuter Information, nicht von den Fahrverboten betroffen – u.a. auch die Fernpassstraße.
Nirgendwo in Tirol werden Motorradfahrer auf die Autobahn gezwungen. Die parallelen Bundesstraßen sind nicht von den Fahrverboten betroffen.
Geschätzter Herr Fiege, wir verstehen das Fahrverbot als Pilotversuch der österreichweit so noch nie in der Form umgesetzt wurde. Selbstverständlich werden wir es begleitend evaluieren und nach Ablauf der Motorradsaison unsere Schlüsse ziehen. Man kann es auch als Chance sehen, fühlen sich doch auch zahlreiche Gäste, die im schönen Tirol Ruhe und Erholung in der Natur suchen, vom Motorradlärm gestört.
In der Hoffnung auf Ihr Verständnis verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,
Julia Schmid
und die Antwort des Tiroler Verkehrsamtes auf die gleiche Email:
Sehr geehrter Herr XXX,
vorerst darf ich mich für Ihre E-Mail, welches ich über das Büro von Herrn Landeshauptmann Günther Platter erhalten habe, recht herzlich bedanken.
Wie Sie als Motorradfahrer sicher wissen, wird die Bevölkerung im gesamten Bezirk Reutte vom Motorradlärm stark geplagt, zumal die Bergstraßen im Außerfern seit vielen Jahren beliebte Ausflugsstrecken für unzählige MotorradfahrerInnen sind.
Vorab darf ich festhalten, dass sich diese Vorgangsweise
nicht gegen Motorradfahrer richtet, sondern ausschließlich im Interesse der an den Motorradrouten lebenden Bevölkerung ist.
Ich möchte klarstellen, dass diese Fahrverbote auf
lediglich 5 Straßenzügen (ca. 126 km) verhängt worden sind, das entspricht lediglich 5,6 % des gesamten Landesstraßennetzes in Tirol (2.237 km).
Zur Erklärung dieser Maßnahme:
Da die bisher getroffenen Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Überholverbote udgl. nicht den erhofften Erfolg gebracht haben, so erwartet man sich von diesen Fahrverboten für besonders laute Motorräder eine spürbare Reduktion des Lärms zum Schutz der Anwohner.
Die Grundlage für diese Fahrverbote bildet eine repräsentative Lärmstudie, aus welcher klar hervorgeht, dass der Motorradverkehr und insbesondere das hochtourige Fahren bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen bei den Befragten als besonders störend empfunden wird. Fahrverbote für besonders laute Motorräder wurde mit großer Mehrheit befürwortet, generelle Wochenendfahrverbote hingegen mehrheitlich abgelehnt (vergleiche die Lärmstudie auf der Homepage des Landes Tirol -
Motorrad Fahrverbot).
Der Grenzwert von 95 dB(A) wurde gemeinsam mit Lärmmedizinern und lärmtechnischen Gutachtern erarbeitet und wird von uns als „gesundheitsschädigend“ eingestuft.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass von diesem Fahrverbot nur ca
. 6,7% der zugelassenen Fahrzeuge (Nahfeldpegel > 95 dB(A)) betroffen sind.
Da auf diesen Strecken bis zu 3.500 Motorräder pro Tag gezählt wurden und dies – wie eingangs erwähnt – das zumutbare Ausmaß der Belastung für die dort lebende Bevölkerung überschritten hat, musste ein erster Schritt der Entlastung gesetzt werden.
Die Fahrverbote werden evaluiert und erforderlichenfalls angepasst.
Ich bedauere Ihre Entscheidung, wünsche Ihnen aber dennoch eine unfallfreie Motorradsaison!
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Knapp
-die Diskreminierung wird klein gerechnet
- was kann ich/wir dafür, das die vorher getroffenen Maßnahmen nicht durchsetzen konnten
-auf meine gültige EU Zulassung geht man gar nicht ein
-man schiebt die Bevölkerung vor
-man/frau setzt in Zukunft auf Wanderer, Rentner etc.
-die Landstraßen vom Brenner, Richtung Italien, waren definitiv alle gesperrt
Ich (und meine Kumpel) habe die Botschaft verstanden, Tirol = nogo
Allerdings hatte ich die Antworten am nächsten Tag im Postfach !!!!
Bei deutschen Stellen würde ich wahrscheinlich heute noch warten .....