Super E10 tanken oder nicht ?!

Goslem

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Kommt auch nicht in meine Suzi. Soweit ich weiß soll man es relativ schnell wieder leerfahren, weil es passieren kann das sich der Sprit entmischt,
also zur Winterpause sollten die E10 Tanker sich vielleicht "normalen" Sprit reinpacken (am besten auch kein E5).
 

SKL

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Goslem schrieb:
Kommt auch nicht in meine Suzi. Soweit ich weiß soll man es relativ schnell wieder leerfahren, weil es passieren kann das sich der Sprit entmischt,
also zur Winterpause sollten die E10 Tanker sich vielleicht "normalen" Sprit reinpacken (am besten auch kein E5).
Weit verbreiteter Aberglaube. Das Gegenteil ist tatsächlich der Fall. Aber aus ökologischen Gründen verstehe ich es, wenn man kein E10 tankt.
 

Harri1

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Hm,

gehöre hier wohl noch zu einer Minderheit :whistle:

Alkohol und Benzin ... das löst sich eigentlich ganz gut. Aber ka, hab das noch nicht untersucht ;) Von wegen der ganzen Additive im Sprit gäbe es vllt chemische Reaktion bei langer Lagerung ... aber mit nur 5% mehr Alkohol sollten das eigentlich keine Rolle spielen. Interresant ist E10 gerade für die Überwinterung von Bikes, da Alkohol Wasser binden kann. Aber die E10 Gerüchte halten sich hartnäckig, von wegen Schläuche angreifen oder sowas. Und um den Mehrverbrauch festzustellen, muss man schon ganz genau nachmessen. Liegt bei unter 1% oder 2%, weiß nicht mehr genau, jedenfalls vernachlässigbar wenig und im Vergleich kommen immer noch weniger Schadstoffe hinten raus. :thumbup:
Außerdem gibt Suzuki auf ihrer Homepage das Baujahr für ihre Modelle an, ab dem E10 getankt werden kann.

Btw in Brasilien ist der Ethanol-Anteil seit Jahre noch höher. Wenn das Probleme machen sollte ... :)
Und wenn ich mich recht erinnere, hatte Otto sein erstes Auto mit purem Alkohol getankt, aus den Apotheken. :baetsch:
Irgendwie muss damals schon die Öl-Lobby schneller als die Apotheker gewesen sein, um ausreichend Treibstoff verfügbar zu machen :thinking:

Jedenfalls ist Alkohol bei der Verbrennung ein Kreislauf, von wegen CO2 Footprint. Öl und Benzin zu verbrennen ist dagegen umwelttechnisch eine riesen Sauerei, weil es CO2 und anderen Verbrennungs-Dreck und Schadstoffe in unserer Welt einfach nur anreichert. Außerdem ist Rohöl viel zu kostbar, um es zu verfeuern. Was man daraus alles herstellen kann ...

Und wenn ich an die Macht der Öl-Lobby denke und die Abhängigkeiten in unserem Alltagslebens vom Öl ... Energie, Transport. Dann der Einfluss auf die Automobilindustrie, die Medien, etc., :devil: Eingentlich gehört auf jedes Dach ein Solarkollektor, um im Keller mit Elektrolyse aus Wasser Wasserstoff zu gewinnen. Damit kann dann jeder Heizen und Tanken so viel er will, kommt nur Wasserdampf bei raus. Erdwärme wäre auch ne gute Alternative, wenn die Bohrung nich zu teuer wird, z.B. in den Alpen :D

Alternativ könnten auch die Stromnetze ausgebaut werden, um den Umsonst-Strom aus den Wasserkraftwerken in den Fjorden oder der Sahara zu uns zu bringen, aber unsere Stromriesen haben natürlich kein Interesse Geld zu investieren, solange sie einfach alle abmelken können. Das geht inzwischen ja so weit, dass die Strommasten einfach unberührt bleiben, bis sie umfallen, weil die Wartung und Pflege teurer ist, als bei Ausfall einen neuen aufzustellen. Und weil ein Stromausfall ja keine Konsequenzen hat ...

Fazit: Auch wenn die 5% mehr Alkohol in E10 nur ein kleiner Schritt in eine bessere Welt ist, so lange ich keinen Vergaser am Motor habe, mehr davon.


:wink:
Harri
 

SKL

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Harri schrieb:
Fazit: Auch wenn die 5% mehr Alkohol in E10 nur ein kleiner Schritt in eine bessere Welt ist, so lange ich keinen Vergaser am Motor habe, mehr davon.
Seh ich mittlerweile auch so. So lange sichergestellt ist, dass der Alkohol aus nachhaltiger Landwirtschaft kommt und deswegen niemand verhungern muss, ist das ne feine Sache.
Und das mit den Vergasern stimmt auch nicht ganz. Mein "anderes" Motorrad hat nen Vergaser und auch da gibt's technisch keine Probleme mit E10.
Problematisch kann's nur werden wenn unveredelte Aluteile permanent dem Alk+Sauerstoff ausgesetzt werden oder wenn Kunststoffe verwendet wurden, die angreifbar sind.

Aber seit mir bekannt ist, dass in den USA seit Jahren E15 gefahren wird und die KFZ-Hersteller exakt die gleichen Motoren auch auf diesen Märkten verkaufen, seh ich das nicht mehr so kritisch. Verrecken wird schon nix.

Blöd ist wie gesagt nur, wenn die Herstellung von Bioethanol dazu führt, dass Lebensmittel auf dem Weltmarkt teurer werden und Entwicklungsländer in üble Hungernöte schlittern, weil sie bei den hohen Preisen nicht genügend Nahrungsmittel zukaufen können. Man sollte meiner Meinung nach den erhobenen Mehrpreis für die nicht-E10-Benzinsorten, der ja schon lange kassiert wird, um evtl. Strafzahlungen abzudecken, weil die E10-Quote definitiv verfehlt werden wird, dann nicht in Strafzahlungen, sondern besser in Entwicklungshilfe investieren. Da haben nämlich unsere sogenannten Industrienationen die letzten beiden Jahre enorm dran gespart, was echt ein Unding ist.
 

Harri1

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SKL schrieb:
Blöd ist wie gesagt nur, wenn die Herstellung von Bioethanol dazu führt, dass Lebensmittel auf dem Weltmarkt teurer werden und Entwicklungsländer in üble Hungernöte schlittern, weil sie bei den hohen Preisen nicht genügend Nahrungsmittel zukaufen können. Man sollte meiner Meinung nach den erhobenen Mehrpreis für die nicht-E10-Benzinsorten, der ja schon lange kassiert wird, um evtl. Strafzahlungen abzudecken, weil die E10-Quote definitiv verfehlt werden wird, dann nicht in Strafzahlungen, sondern besser in Entwicklungshilfe investieren. Da haben nämlich unsere sogenannten Industrienationen die letzten beiden Jahre enorm dran gespart, was echt ein Unding ist.

:thumbup:

Als ich davon gehört habe, dass Mais in Südamerika auf Grund des "grünen" Sprits in den USA so teuer wurde, dass die Menschen hungern mußten ... :autsch:

Diese Verstrickung der Wirtschaft sind natürlich übel, ändern aber nix daran, dass wir Kreisläufe aus nachwachsenden, regenierenden Rohstoffen und Produktion brauchen, und keine Produktions-Ketten, an deren Ende die Ausbeutung der Bevölkerung und global verteileter Giftmüll steht. :devil:

Selbstverständlich hat uns mangelnder Umweltschutz seit Jahrhundert "unnatürlich" billige Preise beschert, aber inzw. holen die Gesundheitskosten (Allergien, Krebs), die Produktionsausfälle durch Krankheit, etc. so dermaßen auf, so dass mit dem heutigen Wissen der Umwelt- und Gesundsheitsschaden eines Produkts als Steuer auf den Verkaufspreis gerechnet werden muss. Außerdem muss sich die Beiweißlast auf Grund des hohen Schutzguts der Gesunderhaltung endlich umkehren und nicht länger der eindeutige Nachweis eines künstlichen Stoffes zur Gesundheitsgefährdung gelten, sondern vor allem auf die Kombinationswirkung abgestellt werden. Dann hätten grüne Produkte für den Verbraucher ganz offensichtlich die Nase vorn. :yippie:

Und wenn ich Deinen Ansatz aufgreifen und erweitern darf, dann müssen globale CO2-Ausgleichzahlungen von den produzierenden Ländern an die rohstoffliefernden Ländern erfolgen, weil die Rohstoffproduktion zum größten Teil unter Ausnutzung von Krediten an die Regierungen und der weit unter der Armutsgrenze bezahlten Arbeitskraft dieser Länder erfolgt. Daher fehlen auch die Mittel, um überhaupt so viel CO2 zu produzieren.
Und selbst wenn ein großer Teil solcher Ausgleichzahlungen sonstwie versickert, müssen die schlimmsten Auswirkungen der Armut - Hunger, sauberes Wasser, ein Dach über den Kopf - verbessert werden können, wenn diese Zahlungen nicht vollständig an die jeweiligen Landesregierungen erfolgen, sonder direkt kleine und damit kontrollierbare Entwicklungshilfeprojekte finanziert werden. :thinking:

Außerdem verstehe ich immer noch nicht, warum ich von Bundesregierung, den Ländern und Kommunen keine Internetseite gibt, auf der ich mir auf den millionestel Cent genau anschauen kann, was mit meinen Steuern bezahlt wird ... vor allem mit der Sprit-Steuer. :heul:


:wink:
Harri
 

Buuuh

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So wie du das beschreibst, wäre das zwar fair, aber obwohl du gerne auf den Cent genau sehen willst, wohin irgendwelche Steuern wandern, würdest du dich dennoch damit abfinden wollen, dass z.B. Sprit in der Konsequenz bei uns dann (auch) 2 oder sogar 3€/Liter kosten würde?

Man kann Armut nicht damit ausgleichen, den Ländern Geld zu geben. Zumindest nicht ohne selbst dabei was abzugeben (nicht nur das Geld). Das Geld würde dann bei uns trotzdem fehlen und damit müssten wir unseren Standard zurückschrauben.
Die ganzen Industrieländer können ihren Wohlstand nur unter Ausnutzung der armen Länder halten. Darauf basiert aktuell unser komplettes Wirtschaftssystem.
Letztendlich kann man sich Wohlstandstechnisch nur angleichen, d.h. wir müssen verlieren, um den anderen besseres zu ermöglichen. Es wird niemals funktionieren, die ganze Welt auf unser Niveau zu bringen.

Und wenn wir uns auf einen Durchschnitt einlassen, dann fährt keiner von uns mehr ein Motorrad, weder ne GSR noch irgend ne alte Semmel und schon gar nicht als reines Hobby. Denn der "Durchschnitt" kann sich ein Spassmotorrad gar nicht leisten.

Edit: Ich habs ja hier glaub ich schonmal geschrieben: VW ist Weltmarktführer in der Entwicklung und Fertigung von FlexiFuel Motoren, die von 0-100% Ethanol alles verbrennen können (so wie es in Südamerika üblich ist).
 

MBSoft

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Harri schrieb:
Fazit: Auch wenn die 5% mehr Alkohol in E10 nur ein kleiner Schritt in eine bessere Welt ist, so lange ich keinen Vergaser am Motor habe, mehr davon.Harri

....das kommt ganz darauf an, wie man die "Welt" definiert. Bei uns in den Industriestaaten mag es ja manchem im ersten Moment klug erscheinen, oder auch nur machbar. Ich will jetzt auch gar nicht die ewige Diskussion um die Herkunft der Biokraftstoffe und die Auswirkung auf Land A oder B anheizen. Fakt ist jedenfalls eines: Solange wir als "moderne Welt" es nicht hinbekommen, die Ernährung ALLER Menschen sicher zu stellen (oder es wenigstens ernsthaft versucht haben), sollten wir im Zusammenhang mit der Verwertung von essbaren Gütern zu anderen Zwecken nicht von "Fortschritt" sprechen. Das ist einfach absoluter Irrsinn! :sick:
Nebenbei entkräften wir ja auch noch das Lieblingsargument totaler Ignoranten, nämlich das mit der Verteilungsproblematik. Wenn es um unseren heiligen Sprit geht, können wie die Maiskörner plötzlich problemlos um die ganze Welt schippern.
 

Harri1

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MBSoft schrieb:
Harri schrieb:
Fazit: Auch wenn die 5% mehr Alkohol in E10 nur ein kleiner Schritt in eine bessere Welt ist, so lange ich keinen Vergaser am Motor habe, mehr davon.Harri

Fakt ist jedenfalls eines: Solange wir als "moderne Welt" es nicht hinbekommen, die Ernährung ALLER Menschen sicher zu stellen (oder es wenigstens ernsthaft versucht haben), sollten wir im Zusammenhang mit der Verwertung von essbaren Gütern zu anderen Zwecken nicht von "Fortschritt" sprechen. Das ist einfach absoluter Irrsinn! :sick:

Naja ... dann hole ich mal was weiter aus ;)

Will ich leben, muss ich essen. Bevor ich was esse, was mich krank macht, verzichte ich liebend gern auf irgendeinen Luxus. Und was überflüssiger Luxus ist, lernt man spätestens dann, wenn nichts zu essen da ist und man nicht weiß, woher bzw. wen man noch anpumpen kann. Dann frisst man wiedrum alles ...
Es gibt immer Menschen auf der Welt, die verhungern müssen. Das hat mich bis jetzt noch nicht veranlast eine Kommune zu gründen oder beizutreten und Selbstversorger und Konsum-Totalverweigerer zu werden. Aber das müßte ich, wenn ich in allem konsequent sein wollte.

Apropos Kommunen ... schon von den "Urban Farmer" in Detroit gehört? Ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind inzwischen sogar in Feinschmeckerrestaurants begehrt. Die Farmer wissen, dass sie davon nicht reich werden, aber sie wollten sich in erster Linie selbst versorgten, weil die Supermärkte in armen Stadtteilen dicht gemacht haben und es nur noch welche in den reichen Vororten gibt. Die Käufer freuen sich über Bio und die Frische und können gut mit saisonalen Schwankungen leben.
Den einzelnen Farmer und kleinen Gemeinschaften haben sich sogar Bauern aus dem Umland angeschlossen, weil der Transport in die Stadt zu teuer wurde!

Und nun würde ich gern mal wissen, wie man z.B. Salat in z.B. Afrika rund um die Sahara verteilen will, so dass er noch essbar ist? Das geht nur mit Gemüse, dass getrocknet werden kann, wie Korn (Reis, Mais, etc.) und Hülsenfrüchten. Aber die darin enthaltene Stärke allein reicht nicht, um gesund zu bleiben, höchsten um eine Weile zu überleben, bis Mangelkrankheiten wie Skorbut auftreten oder Verletzungen nicht mehr heilen und sich die offenen Wunden infizieren. Meines Wissens ist die *frische* Kartoffel das einzige Stärkeprodukt, das fast alle Nährstoffe enthält, wenn man täglich 4,5kg essen würde. Aber in der Hitze verdirbt alles Frische viel zu schnell, z.B. frische Milch gibt es in den Tropen nicht zu kaufen, weil sie zu schnell verdirbt. Und die Kühlkette funktioniert ja nicht mal bei uns immer richtig ...

D.h. für eine gesunde Ernährung muss in der Nähe der Verbraucher angebaut werden. Und wo gehungert wird, spielt der Mangel an Trinkwasser die entscheidende Rolle. Damit muss man anfangen. Dann kommt Energie, hauptsächlich fürs Kochen. Bäume, Sträucher, alles was brennt, wird verbrannt. Das erodiert den Boden, was wiederum den Ackerbau erschwert ... Andererseits können die Lebensbedingungen teilweise mit sehr einfachen Mitteln verbessert werden: Brunnen bauen in Afrika, die nicht vesanden, Bewässerungsseminare, Solarenergie aus schwarz gefärbten, handelsüblichen Wasserflaschen, Öfen bauen in den Hütten der Vavelas, bis hin zu Meerwasserentsalzungsanlagen an den Küsten der arabischen Halbinsel bis Australien ... Käme dann noch Bildung dazu, wird es auch nicht mehr so einfach ein ganzes Bevölkerungsschichten zu verarschen, weder von Kriminellen, noch den Regierungen, den Saatgut- und Düngemittelvertretern oder den Zwischenhändlern.

Was den Anbau betrifft kommen Teile aus der Chemieindustrie dazu, die mit fragwürdigen Grenzwerten Lebensmittelzusatzstoffen, Farben, Imprägniermittel, Produktionsmittelzusatzstoffe, die nicht entfernt werden, Dünger, Kleber, Insektenschutzmitteln, etc. produzieren dürfen, die auf mehr oder weniger lange Sicht und in Wechselwirkung krank machen. An den Medikamenten zur Behandlung der Symptome verdienen die Chemieunternehmen nochmals und die Entsorgung der Medikament übers Abwassern wird bei uns vom Steuerzahler übernommen. :dontknow: Das Blöde ist, dass es anscheinend kaum Forschungen über die schädliche Wecheslwirkung gibt, die nicht von einem Chemiekonzern finanziert wurde, oder Klimafoschung von der Öl-Lobby gesponsort ... entsprechend fraglich sind die Ergebnisse zu sehen.
Mal abgesehen von der längst hinfälligen Schadensvemeidung (Verbot vermutlich schädlicher Stoffe mit Überganszeit zur Entwicklung von Ersatz, Langzeitstudien zu Wechselwirkungen als Pflicht) - würden nur die Entsorungskosten auf Medikemante aufgeschlagen, schätze ich, dass Heilpflanzen mit gleicher oder ähnlicher Wirkung deutlich günstiger wären. Und für pflanzliche Heilmittel gibt es keine Entsorgungskosten, weil sie zu 100% biologisch abbaubar sind. Daher besitzt die Pharmaindustrie auch tausende von weltweiten Patenten auf pfanzliche Heilstoffe und Gene und verbietet damit den Gebrauch von Heil- und auch Nutzpflanzen - sogar privat - inderekt über horrende Patentnutzungsgebühren. Dazu kommt der aktuelle Ausbau des Monopols bei der Fleischproduktion über Patente von genmanipulierte Zuchttieren. Crackt die Chemieindustrie nicht auch das Erdöl auf :devil:
Wenn man sich die Landwirtschaft, die Produktion von Lebensmitteln und Biosprit anschaut, hängt da unser veraltet Patentrecht tief mit drin. Verstehe sowieso nicht, warum es möglich ist, Gene patentieren zu lassen. Das ist so, als würde ich Atemluft patentieren lassen und jeden, der atmet, zur Kasse bitten. Zahlt wer nicht, kann der Patentinhaber mit Hilfe der Polizei das Atmen verbieten. :sick:
Dazu werden Anbauflächen überall auf der Welt knapp, was wie schon erwähnt vor allem an der Verfügbarkeit von sauberen Wasser liegt. D.h. Lebensmittel werden durch Bevölkerungswachstum und wachsendem Wohlstand der Schwellländer knapper und entsprechend teuerer. Nebenbei lernen wir über die kommenden Lebensmittelpreise, was beim Essen alles so Luxus ist. ;)

Aber muss der Umweltschutz vor allem die Reduzierung der CO2 Emissionen solange hinten anstehen, bis all diese Probleme behoben worden sind?

Und einen Gleichstand an Wohlstand überall auf der Welt ist völlig unmöglich, dazu gibt es einfach wenig KnowledgeBase. Und wenn Resourcen knapp werden, was macht der Mensch in letzter Konsequenz dann? Völkerwanderungen und Krieg. Das war schon immer so und wird sich so schnell nicht ändern. Macht man die Grenzen dicht und lässt die Flüchtlinge vor der Tür verhungern oder eröffnet man das Feuer, wenn sie den Laden stürmen wollen? Will man das aus humanitären Gründen verhindern, dann sollte der CO2-Emissionshandel Menschen in schlecht entwickelten Ländern mindestens so viele Zuschüsse bringen, dass sie sich etwas zu essen kaufen können, es kochen können und möglichst ein Dach über den Kopf haben. Wenn das Essenkaufen dann in direkter Konkurenz zur Biosprit-Produktion stehen würde, müssten sich die Alkoholproduzenten wohl nach günstigeren Zucker bzw. anderen Alternativen umsehen ... in dem Fall könte sich der Markt mal selbst regulieren. Funktioniert das nicht, sollte es für Länder, in denen gehungert wird, einen Festpreis geben, der dem realen Gegenwert entspricht. Aber das sind nur Ideen, Spinnereien ...

Umverteilung und Verzicht ... Mit genügen regenerative Energie würde uns hinsichtlich des CO2-Verbrauchs gar nicht so viele Einschränkungen drohen. Oder intelligentes Stromsparen, z.B. gehen die Straßenlaternen in einer Stadt in der Schweiz nur an, wenn jemand in ihrere Nähe ist.
Außerdem steckt im Verhalten einfach ganz viel Gewöhnung. Oft glaubt man nur, auf was verzichten zu müssen, was in Wirklichkeit gar nicht schlimm oder sogar völlig überflüssig ist. Wir wurden einfach in Zeiten des Überflusses ohne Wissen über die Auswirkungen angefixt und unnatürlich verwöhnt. Nun wissen wir aber, was das wird damit anrichten und ich glaube, stufenweise und langfristig eingeführt kann sich jeder und jedes an alles gewöhnen und das dann als "normal" ansehen.

Und die Angst vor dem "verzichten müssen" zu schüren in Kombination mit "für andere" geht an unsere Urinstinkte, den Futterneid, und das zieht immer, oder :D
Und in dem Fall CO2 ist das Verzichten aber nicht nur schlecht für mich persönlich und nur gut für "die anderen", sondern ich entscheide freiwillig etwas zu lasse oder gegen etwas besseres einzutauschen, um damit meine Chancen länger gesund zu leben zu erhöhen. Natürlich auch, um das permanent Jucken meines schlechten Gewissens ein klein wenig zu beruhigen. Andere spenden Greenpeace oder AI, helfen den Ärzten ohne Grenzen, kaufen Baum- oder Tierpatenschaften - ich meide Produkte, wenn ich nicht weiß, was drin ist und wo sie herkommen und nerve Verkäufer mit dummen Fragen dazu.

Was nun E10 betrifft versuche ich - wie bei allem - so bewußt zu konsumieren, wie es meine Zeit fürs Informieren erlaubt. Bei manchen Sachen nehme ich die Nachteile (weniger, nix oder was anderes) in Kauf, aber ohne das Gefühl mich groß einzuschränken. Und wenn ich weiß, dass Blut vom anderen Ende der Welt an was klebt, was ich eigentlich nicht wirklich brauche, ist das sowieso kein Verzichten mehr. Schon klar, gänzlich fair trade oder Bio geht bis jetzt einfach nicht. Dadurch wird mir aber nicht gleich alles egal, sondern ich halte die Augen offen auf der Suche nach Alternativen.

Und unser Hobby ist ganz klar purer Luxus. Wenn Verbrenner irgendwann verboten werden, auch gut, nehm ich nen E-Motor. Solange es den noch nicht gibt warte ich drauf und zahle die steigenden Spritpreise, so lange mir der Spass das wert ist. Und wenn ich beim Hobby den Umweltschutz mit E10 verbessern kann, immer noch :yippie: ... weil es nach meinem Wissen insgesamt das geringste Übel.

Der Atomausstieg hat es im zweiten Anlauf und Dank freundlicher Unterstützung von Erdbeben und Orkanen in Japan ja auch geschafft, obwohl das vor und nach dem ersten Versuch von allen möglichen "Experten" als unmöglich dahingestellt wurde. Bei so viel Desinformation war es wirklich schwer, sich eine Meinung zu bilden. Hoffe nur, dem Stimmvieh bleiben die Atom-Katastrophen noch lange in Erinnerung, damit es nicht wieder gekippt wird. In dem Fall ist Deutschland mal weltweiter Vorreiter und ich kann nur hoffen, dass andere Länder früher oder später mitziehen.

Schritt für Schritt an jeder der vielen Baustellen.


:wink:
Harri
 

Plumps

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Harri schrieb:
Naja ... dann hole ich mal was weiter aus ;)
Und nun würde ich gern mal wissen, wie man z.B. Salat in z.B. Afrika rund um die Sahara verteilen will, so dass er noch essbar ist? Das geht nur mit Gemüse, dass getrocknet werden kann, wie Korn (Reis, Mais, etc.) und Hülsenfrüchten. Aber die darin enthaltene Stärke allein reicht nicht, um gesund zu bleiben, höchsten um eine Weile zu überleben, bis Mangelkrankheiten wie Skorbut auftreten oder Verletzungen nicht mehr heilen und sich die offenen Wunden infizieren. Meines Wissens ist die *frische* Kartoffel das einzige Stärkeprodukt, das fast alle Nährstoffe enthält, wenn man täglich 4,5kg essen würde. Aber in der Hitze verdirbt alles Frische viel zu schnell, z.B. frische Milch gibt es in den Tropen nicht zu kaufen, weil sie zu schnell verdirbt. Und die Kühlkette funktioniert ja nicht mal bei uns immer richtig ...

:wink:
Harri

Gib doch bei Google mal spaßeshalber die Worte "Rosen" und "Äthiopien" ein. Solange wir es schaffen Schnittblumen aus den heißesten und ärmsten Teilen der Welt taufrisch und innerhalb von Stunden nach USA, Europa und Asien zu fliegen, mutet die Aussage, man könne umgekehrt keine Ernährung sicherstellen irgendwie auch schon wieder zynisch an. Wir wollen Rosen (stellvertretend für Pangasius, Viktoriabarsch, King Prawn, Erdbeeren im Winter, Millionen Orchideenblüten etc.) haben und sieh da, alles kein Problem. Solange wir auch billigend in Kauf nehmen, dass die produzierenden Unternehmen (inzwischen oft Inder) den korrupten Regierungen der Entwicklungsländer ganze Landstriche auf 99 Jahre "abpachten" und dort generationenlang lebende Einheimische einfach vertrieben werden (es gibt keinen privaten Landbesitz in Äthiopien) kann man irgendwie den Eindruck gewinnen, die hungernde Bevölkerung ist uns sch....egal.
Die äusserst empfindliche Ware "Fisch" können wir auch fangfrisch vom Viktoriasee in der ganzen Welt verteilen.
In Südamerika wird viel Mais für die Erzeugung unseres ach so Co2 sparenden Biosprits angebaut. Dafür darf kein Urwald gerodet werden, denn es soll ja nachhaltig sein. Leider darf man Urwald noch roden (meist brandroden), um Anbauflächen für Nahrungsmittel zu haben. In der Theorie praktikabel, in der Praxis leider nicht. Nun wird in großem Umfang Mais auf den EHEMALIGEN Äckern angebaut und für die neu benötigten "Ernährungsäcker" ganz legal der Urwald abgefackelt......
Wie der Atomausstieg funktionieren soll, ohne das wir in großem Stil Atomstrom aus den Nachbarländern importieren weiss auch noch niemand....

Ich fahre auch gern Motorrad und das meist auch noch völlig ohne echte Transportabsicht, als Hobby eben. Ein schlechtes Gewissen braucht deshalb niemand haben. Statt aber diesen Biosprit-Wahnsinn in der jetzigen Form -also wieder mal auf dem Rücken der armen Länder- zu intensivieren, sollten wir endlich eigenverantwortlich handeln. Wenn wir schon nichts von unseren Gütern abgeben wollen, dann sollten wir dort aber wenigstens nicht auch noch massiv wegnehmen, wo eh schon viel zu wenig ist.
Ein Patentrezept habe ich auch nicht, sicher ist aber, wir sind am Ende der "Ölzeit" und brauchen das Zeug dringend für die Produktion anderer Güter. Da verstehe ich den Ansatz nicht, den Biosprit jetzt auch noch billiger als E5-Super zu verkaufen. Der einzig vernünftige Weg wäre (wenn er mir auch selbst stinken würde) den Verbrauch von allen Brennstoffen massiv zu verteuern. (Ausnahme wäre hier schottischer Malt-Whiskey) :hechel:
Da das aber nur Sinn machen würde, wenn alle "reichen" Länder sich einig wären: Illusion.

Es bleibt also dabei: Die Schwachen werden übervorteilt. Das war auch immer schon so, nur sehr zivilisiert ist es nicht und unserer eigentlich nicht würdig, zumal wir heute -im Gegensatz zu unseren Eltern und Großeltern- sehr genau wissen können, wie der Hase so läuft. :heul:

Ich tanke also auf keinen Fall E10 und zwar deshalb, weil ich die gesamten Nachteile dieses Zeugs für viel übler halte, als den -von vielen ernsthaften Wissenschaftlern eh längst widerlegten- Umweltvorteil.
 

Harri1

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:thinking:

... da muss ich erstmal drüber nachdenken.

Btw: Zu den Indern kommen Chinesen ...

In vielen Dingen stimme ich voll und ganz zu, vor allem beim Single Malt :prost: ;)

Aber nen paar Punkte würde ich gern genauer betrachten, das passt in meinen Augen nicht so ganz zusammen.

Z.B. in DE mussten für den Tagbau auch so einige ihre Scholle verlassen. Allgemeinwohl geht halt immer vor. Das die Methoden der Vertreibung bei uns etwas zivilisierter ablaufen, kann ich mir schon vorstellen, aber mit den Ausgleichzahlungen konnten und können sich die Vertriebenen fast nie etwas vergleichbares leisten.

Thema Korruption ... naja, bei uns verdienen Richter nicht soo schlecht. Die zu bestechen ist deutlich schwieriger als in anderen Ländern. Nicht nur Richter, fast alle Beamten in Schwellländern verdienen so wenig, dass es reichen Investoren / Touristen viel zu einfach gemacht wird, ihre Interessen gegen die Gesetze durchzusetzen.
Und dann die Taglöhner, die einfach nichts zu verlieren haben. Alles, was sie bestizen, findet Platz in einer Plastiktüte. Für nen paar Cent machen die einfach alles. Ziehen in den Regenwald, spannen ein paar Tücher als Regenschutz, schlafen in Hängematten darunter, Wildern für etwas Fleisch zu essen und Roden solange, bis sie erwischt werden. Wer würde das in der Situtation nicht genauso machen? Hunger, Armut, mangelnder Wohlstand und Bildung ... das Nichtwissen über ihre Naturschätzen und das Unvermögen etwas anderes damit anzufangen, um Geld zu machen.

Und Tulpen sind doch deutlich leichter als Maissäcke, daher wird der Lufttransport wohl erst erschwinglich. Dazu die relativ kurzen Flugzeiten, so dass die Blumen nicht verderben. Etwas robuster als Salat werden sie auch sein. Ne, das kann man nicht wirklich mit Lebensmittelntransporten vergleichen. Das höhere Gewicht von Nahrungsmitteln reduziert die nutzbare Menge bei Luftfracht viel zu sehr. Und dann allein schon die unterschiedlichen hygienischen Anforderungen an Sachen, die Menschen in den Mund stecken und runterschlucken oder in die Vase stellen. Ich glaube nur in den sündhaft teuersten Feinschmeckerrestaraunts lassen sich Köche per Luftfracht beliefern. Eine andere Kundschaft kann sich das nicht leisten. Außerdem macht sich Kerosin ganz schlecht in der CO2-Bilanz ;)

Und einmal tiefgefroren, kann der Transport ruhig die ein oder andere Wochen dauern. Fisch ist immer tiefgefroreren, wenn er bei uns ankommt, egal wo er gefischt wurde, und dann eben nicht mehr so empfindlich. Selbst die Fischhändler vom HH Fischmarkt, die vom Kutter an den Landungsbrücken frisch gefangene Scholle verkaufen, legen die vom Netz sofort auf Eis ... es gibt bei uns keinen frischen Fisch zu kaufen, nur aufgetauten. Es sei denn, ich angel ihn mir selbst oder hole ihn beim Züchter direkt am Teich aus dem Köcher ab. Und bevor ich einen lebenden Fisch aus nem Aquarium im Supermarkt kaufe, lass ich erst einmal das Wasser auf Nitrit, Nitrat und Ammoniak analysieren. Wenn die schon ne Weile im eigenen Pipi schwimmen, mag ich die nicht mehr essen. Und das Eis, auf dem der Fisch liegt, ist nicht genießbar. Apropos ... in jedem Reiseführer steht, dass man Drinks in den Tropen möglichst ohne Eiswürfel nehmen sollte. Wo wir wieder beim Problem mit keimfreien Wasser wären. Dieses mal in Kombination mit der Kühlkette. Um Tiefkühlprodukte ein paar tausend km ins Landesinnere zu bekommen, erfordert es ein weitaus bessere Infrastruktur, als das, was in den meisten tropischen Ländern da ist. Das fängt bei Geschäften und Kunden mit Kühlschränken an, geht bei den Zwischenlager weiter ...

Nix für ungut, aber ich sehe immer noch kein wirkliches Argument für einen Biosprit-Wahnsinn. Nun würde ich wirklich gern genau wissen, wie der Ethonal bei unseren Tankstellen ins Benzin kommt ... google ist mein Freund ;)

Tank und Teller vom WDR5 von Anfang 2011. Bis dahin hatte ich auch noch geglaubt durch E10 verhungern andere. Inzw. sehe ich das ganz etwas differnzierter: ADAC zu E10. Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Aber ich glaube, das hört sich glaubhaft an, dass wir in DE genug Land haben, um den Bedarf an Ethanol zu decken.

Zum Abschluss noch kurz zum Atomausstieg. Was für mich dabei zählt, ist nicht nur die Gefahr einer Katastrophe, sonder vor allem das Endprodukt, der Atommüll. Und das es einfach kein Endlager geben kann. Bei der Halbwertszeit strahlt Plutonium / Uran über Jahrtausende. So lange kann man nichts sicher wegpacken, damit sich keiner vergiftet und dran stirbt ... und glücklicher Weise kann ich heutzutage einen Stromanbieter auswählen, der mir Strom liefert, der nicht in Atomkraftwerken produziert wird. Dazu kommen hoffentlich immer mehr Produkte, die ohne Atomstrom produziert werden, die ich dann den anderne vorziehen kann. Teilweise ist Ökostrom dabei sogar günstiger, je nach Region.

Ungefär so wie mit der Atomernergie ist es bei Ethanol als Krafstoff, nur umgekehrt. C2H5OH verbrennt + 3O2 zu 2CO2 + 3H2O. Das lässt sich einatmen. Abgase aus fossilen Brennstoffen könnte man zwar auch einatmen, aber die Dosis macht das Gift. Vor allem, was man über Feinstaub so hört und liest macht mir Sorgen ... Von daher kann der E-Anteil im Sprit so hoch geschraubt werden, wie es geht, solange genug freie Ackerfläche vorhanden ist.

:thinking: Wird der Raps eigentlich natürlich biologisch angebaut oder ist das so ein genmanipuliertes Kraut, das ohne Pestizide und Kunstdünger sofort verwelkt und mit der Chemie die umliegenden Gewässer verseucht werden? :devil:


:wink:
Harri
 

Corner

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Da haben sich 2 gefunden :)
Finde es sehr interessant euch beiden zuzulesen (hören geht ja nicht)
macht weiter so. :thumbup:
 

Magic

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Jep, kann da nur Zustimmen, schön mitzulesen, gute Beiträge.. :thumbup:

Freuen Wir Uns (noch), Verpulvern schön weiter Flurkohlenwasserstoffe..
in 10.-20.Jahren wird sich`s kein Normalsterblicher, bzw. Unsere Kinder mehr leisten können,
Spaßeshalber am Quirl zu Drehen, bei Spritpreisen von mind.5.-€uros oder mehr..

Lt. Prognosen wird sich der Spritpreis, nach momentanem Verbrauch/Nachfrage (China),
in jeweils 10.Jahren immer "mind. Verdoppeln"..
Da bin ich dann kurz vor der Rente & kauf mir ne Elektro/Wasserstoff-BMW.. :D

Künftige Entwicklung des Benzinpreises..
(Schaut`s Euch mal die Kurven der Preisdiagramme an)

& wie gsagt, in Brasilien fahren`s ja eh schon lang mit "E1oo"..
Schätz das wird Uns auch früher oder später blühen..

Gruß Doc M. .. :wink:
 

Harri1

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OMG - Thema Ölpreis und Entwicklung :fuck: ;)

Es gibt, glaube ich, keine andere Rohstoff, in der Vorkommen, Fördermenge, Wirtschaft, Medien und Politik
so eng und weit verstrickt sind. :thinking:

Öl gibt es anscheinend überall und wird in der Erdkruste gebildet. Ich hatte in der Schule noch gelernt, es wären organische Rückstände aus der Urzeit, die unter Luftverschluss und hohem Druck durch Verschiebungen der Erdkruste entstanden sein sollen ... was für eine Verarsche :devil:

Auf Grund geologischer Strukturen bilden sich Sammelbecken, aus denen abgepumpt wird. "Kein Öl mehr" spielt gar nicht mehr so die Rolle, sondern - wie schon immer - allein die Födermenge! Und die wird an der Kapazitätsgrenzen ausgerichtet, zwecks Vermeidung von Lagerkosten zur Gewinnoptimierung, getrieben durch die Optionsschein- und Tagesgeldgeschäfte an der Börse.
Und seit es Öl gibt, fließt ein großer Teil des US Verteidingsetats in Öl (versteckte Subventionen). Habe ich u.a. in einem Buch von Chomsky gelesen. Und falls Öl zu billig und damit die US Verluste zu hoch werden, soll auch schon mal ein Krieg geholfen haben ... das Video, in dem US Soldaten Ölquellen im Irak in Brand stecken, find ich jetzt nicht mehr ... aber dafür:
Großbritannien wollte Irak Krieg wegen des Öls
Blood for Oil - ARD Monitor

Dazu kommt, dass immer neue Erdölfelder gefunden und die Vermessung- und Fördertechnik verbessert wird, z.B. Shell + Total oder BP. Ein Ölfeld in Südamerika größer als alles unter der arabischen Halbinselt ... Ich glaube, alle bisherigen Ölpreishochrechnungen müssen neu kalkuliert werden. Und außerdem traue ich nur einer Statistik, wenn ich sie selbst gefälscht habe ;)


Preisentwicklung
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- Der Ölpreis aktuell steigt durch die wirtschaftliche Entwicklung und den damit verbunden Verbrauch von Energie und Konsumgütern in den Schwellenländern an (so lange dort nicht alternative Energiequellen und Konsumartikel Pflicht werden, E100 ;))
- Steigender Bedarf an Transport überall auf der Welt - kein Ende abzusehen
- Steigender Bedarf an Kunststoffen - kein Ende abzusehen
- Mangelnder Umweltschutz in der Produktionskette bei der Förderung, Transport, Entsorgung, ... muss nachgeholt werden um Umweltkatastrophen zu vermeiden, in erster Linie, weil unser Essen davon betroffen ist, z.B. der Plastikmüll im Meer
- Steuern / CO2 Bilanz, Anstieg der Meeresspiegel, Flucht von Milliarden Menschen, die an den Küsten wohnen ...
- Wirtschaftssubventionen (z.B. Aluminiumproduktion verschlingt massig Energie, die wir uns ohne in DE gar nicht leisten könnten) werden nicht abgebaut
- Atomausstieg?

Dem entgegen wirken:
- Niedrigenergiehäuser
- Häuser mit Energie+
- Alles andere außer Gas- oder Öl-Heizungen
- Spritsparende Motoren
- Gewichtssparende Materialien im Fahrzeugbau
- Förderung, Entwicklung und Einsatz alternative Energiequellen und Antriebe
- Verlagerung von grobmotorischer Produktion (keine Präzision erforderlich) in Schwellländer mit billiger Solarenergie und durch billigen Transport
- Verbraucher achten auf CO2 Ausstoß, z.B. Huhn anstatt Steak oder Verpackung aus Stärke anstatt Plastikfolie, Bio-Lacke, etc.
- ...

Das sind nur ein paar Punkte, die mir zu diesem hoch komlexen Thema Ölpreis einfallen, kaum strukturiert und ohne Gewichtung. Dabei habe ich mich bei den Beispielen, die dem steigenden Ölpreis entgegen wirken können auf das fokussiert, was eigentlich jeder von uns beachten oder teilweise direkt beeinflussen kann, wenn er will.


Gestern habe ich übrigens auf einem E-Bike gesessen: 30kg, 115Nm, >60km Reichweite, 1/2Std. Ladezeit für 80% Aufladung, 3Std. für 100%. Mir wäre es deutlich lieber, wenn das Materiel soweit wie möglich auch öko, Bio oder sonstwie nachwachsend oder zu 100% recyclbar wäre, aber dann kann das keiner mehr bezahlen. Allein schon der Stromantrieb wird den Öl-Verbrauch reduzieren. Im Vergleich machen der Verbrauch an Kettenfett, der Einmalverbrauch für Lack etc. am E-Bike den Kohl lange nicht so fett.
Der Preis liegt noch bei ab 5.600€! Also geht es erst einmal nur ums Image und Marketingetats großer Firmen oder superreicher Leute in der Öffentlichkeit, um Kurzstrecken so umweltfreundlich wie möglich zurückzulegen.
Man braucht übrigens keinen Führerschein, bei Vmax von 45km/h und wenn der Motor anspringt, sobald man in die Pedal tritt. Steigt der Absatz, werden die Produktionskosten sinken und damit der Preis. Dann könnten vllt auch schnellere E-Bikes kommen, die für uns GSRler interessant sein könnten.

Als Alternative zum E-Bike könnte E100 wesentlich schneller kommen, wenn wir nicht das Vorsorungsproblem in Form der Tankstellen, die den Ölkonzernen gehören und per Gesetz zu E-Anteil gezwungen werden müssen und der immer knapper werdenden Anbauflächen durch das weltweiten Bevölkerungswachstum hätten (obwohl die Wohlstandsbevölerung ja schrumpft).
Unter den Gesichtspunkten finde ich es einen guten Kompromis den E-Anteil schrittweise zu erhöhen, um das bestehende Tankstellennetz und die Verbrennertechnik nutzen zu können und der Landwirtschaft und Wirtschaft Zeit für die Anpassung / Umstellung zu geben. Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es wahrscheinlich einer der wenigen ersten, machbaren Schritte, um sich langsam aus der Abhängigkeit der Öl-Lobby zu befreien.


:wink:
Harri
 

Magic

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Hab irgendwo gelesen das die Ölmultis (Jeder) z.Z.im Schnitt einen "Quartalsgewinn" von
ca. 3.-4.ooo.ooo.ooo.-Dollar (Miliarden) machen.. :shock:

Über die Politik die dahintersteckt, brauchen Wir jetzt gar net Anfangen..

Gruß Doc M. .. :wink:
 
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