Mirmyr
Forenmitglied
Hallo liebe Community!
Ich habe mich vor ein paar Monaten hier im Forum registriert und versprochen meine Meinung BMW S1000R vs Suzuki S1000F abzugeben, nachdem ich ein paar KM Erfahrung sammeln konnte.
Was soll ich sagen, Corona hat mir das KM-Fressen nicht erleichtert und die Saison hat dann erst im Mai begonnen. Um die verlorene Zeit aufzuholen habe ich von Mai bis Jetzt ca. 10.000km abgespult und bin nun bereit meine Meinung kundzutun.
BMW S1000R Bj 12/2016 Neufahrzeug - 0 bis 45.000km in etwas weniger als 3 Jahren
Die BMW hatte für mich ein superagiles Handling, ich kam damals von der CBR600F BJ 98 da war das im Vergleich echt ein Handlingwunder, kam mir damals fast vor wie ein Fahrrad.
Auch die Gasannahme war super sanft, egal in welchem Fahrmodus. Lediglich im Fahrmodus Rain war mir die Annahme zu verzögert und zu wenig direkt. Auch mit dem elektronischen Fahrwerk war ich super zufrieden für meine Bedürfnisse, auf SOFT nicht zu gebrauchen aber sonst echt nicht schlecht.
Negativ hingegen war für mich immer die Bremse mit dem wandernden Druckpunkt, ich spreche hier nicht vom Heizen, also wenn die Bremse echt heiß wird, sondern vom normalen Fahren und davon, dass bei jedem Aufsteigen der Punkt vom ersten "Biss" der Bremse wo anders lag.
Das Konstantfahrruckeln egal in welchem Gang und egal bei welchen Geschwindigkeiten war auch etwas woran ich mich vorallem am Anfang gestört habe. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und weiß damit umzugehen.
Ein Absolutes NO-GO war die gesammte Geräuschkulisse der BMW, extremes Rasseln der Steuerkette besonders nach einem Kaltstart, Nebengeräusche von Verkleidungsteilen, Tankdeckel, Schlössern. Ich hatte ständig das Gefühl etwas ist locker und ich werde es auf den nächsten 50km verlieren.
Was mir auch aufgefallen ist, mich aber weniger gestört hat war das Leistungsloch bei 5-6k Touren und ein relativ hoher Spritverbrauch von 8L bei "zügiger" Gangart und 11L in der Stadt.
Technische Problemchen hatte ich bei der BMW eigentlich bis zum Ende hin kaum welche
- Undichte Tachoeinheit (tauschen hat 6 Monate gedauert - aber auf Garantie)
- Motordeckel links undicht, da hatte die Werkstatt geschlampt bei der Montage des Sturzpads
- Verbogener Sensor am Kupplungshebel durch Umbau auf Nachrüsthebel
Nach 45.000km und 3 Jahren später als ich das Motorrad zurück an BMW verkauft habe wurde allerdings festgestellt, dass die Beschichtung des Tauchrohrs an der Gabel, wegen eines Produktionsfehlers, abging und dadurch die Simmeringe beschädigt werden könnten.
Resultat: Gesammte Gabel muss getauscht werden, auch hier zum Glück noch im Garantiezeitrahmen sonst wäre es teuer geworden
Insgesamt ist die BMW super gutmütig und zugänglich, wenn man aber scharf unterwegs sein will ist man mit dem Bike definitiv richtig bedient.
Wäre das Service bei BWM Wien nicht so bes******en gewesen, hätte ich mir vermutlich wieder eine BMW S1000R geholt. Ein geiles Bike!
---
Suzuki GSX-S1000FA 11/2016 - Gebrauchtfahrzeug - 5200 bis 14800km in weniger als 3 Monaten
Ich muss ehrlich sagen die ersten 1000km waren mehr Kampf als Spaß mit der Suzi. Und auch jetzt nach knapp 10.000km habe ich das Gefühl ein Bike unter mir zu haben das wesentlich unausgereifter als die BMW ist.
Die ruppige Gasannahme und auch beim Gas wegnehmen immer einen schönen Schlag in die Kette, die Gangwechsel haben am Anfang so garnicht ruckfrei funktioniert, weder rauf noch runter, und auch handlingmäßig kommt sie mir viel steifer/unwilliger vor (Pirelli Angel GT2) als die BMW.
Auch das Fahrwerk versucht mich permanent abzuwefen und hoppelt mehr über die Schwellen drüber als wirklich zu Federn.
Gerade was die Gasannahme angeht, war ich wohl doch ziemlich von der BMW verwöhnt.
Auch die Bremsleistung vorne war im Vergleich zur BMW eher entäuschend, daher waren die Bremsbeläge das erste was den Teilen von EBC weichen musste.
Seitdem bin ich auch mit der Bremsleistung und dem Erstbiss zufrieden. Zusätzlich noch ein bisschen am Fahrwerk umgestellt, das funktioniert jetzt auch besser.
Mit jedem KM den ich mehr abspule, gewöhne ich mich an diese Eigenheiten der Suzi und die Gangart mit ihr wird zügiger, und je agressiver ich fahre desto besser verhält sich das ganze Motorrad.
Langsam in der Gegend herumpimmel, zögerliches Fahren und Landschaft anschauen liegt ihr wohl nicht so. Nur mit dem initialen Anlegen vom Gas kann ich immer noch nicht so recht umgehen, speziell in Spitzkehren versaut mir das oft die Linie und ich fühle mich nicht wirklich wohl dabei.
Der Gasgriff von der Katana schafft dann ein bisschen Abhilfe, aber das Goldene ist es noch immer nicht, ECU Flash/Powercommander, TPS Einstellung wären natürlich eine Option wurden/(werden) aber noch nicht gemacht.
Das Konstantfahrruckeln fällt bei der Suzi etwas geringer aus als bei der BMW, vorallem nicht in jedem Gang und nicht bei jeder Drehzahl (?) aber teilweise gerade im Drehzahlkeller bei 2.500 Touren hat man das Gefühl auf einem bockigen Pferd zu sitzen, dass versucht einen abzuwerfen.
Die ersten Male dachte ich der Motor hätte sich verschluckt
Über das ewig klemmende Zündschloss verliere ich hier mal nicht allzuviel Worte.. auf Garantie/Kulanz wird hier von Suzuki nichts getauscht, da ja nur das erste Service in der Werkstatt gemacht wurde. Verständlich aber schade.
Auch die Geräuschkulisse ist bei der Suzuki wesentlich angenehmwer als bei der BMW, kein Rasseln, kein Klappern nur das angenehme Fauchen aus der Airbox und ein bisschen den Auspuff.
Die Sitzposition und auch der Sattel selbst sind auf längeren Touren 300km+ angenehmer und besser auszuhalten.
Technische Gebrechen oder sonstige Schwierigkeiten gab es mit der Suzuki auf den absolvierten 10.000km keine.
-----
Versteht meinen Text oben über die Suzuki bitte nicht falsch, ich versuche hier in keiner Weise das Motorrad schlechtzureden, ich möchte hier meine rein persönlichen Eindrücke wie ich das Bike empfinde wiedergeben.
Das Bike ist bei Gott nicht unfahrbar oder schlecht, aber es hat speziell mit der Gasannahme seine Ecken und Kanten, mit welchen ich persönlich offensichtlich nicht so einfach zurechtkomme.
Wie es mit mir und der Suzi weiter geht weiß ich noch nicht, sie macht mir durchaus Spaß, auch wenn sie mich dezent mehr fordert als die BMW oder die Honda davor und dadurch mein Tempo doch um einiges reduziert (muss ja nichtmal schlecht sein).
Werde ich sie behalten? Kommt dann der ECU Flash? Eine Fahrwerkseinstellung vom Profi? Anderes Federbein? TPS Einstellung?
Oder werde ich sie doch lieber Verkaufen und jemandem überlassen der sie artgerecht bewegen kann? Denn härter ranngenommen merkt man von der harten Gasannahme wenig(er) und auch die Schaltvorgänge flutschen dann wie von alleine.
Hoffe das waren genug Eindrücke die ich euch über die zwei Bikes geben konnte und bin gespannt auf eure Rückmeldungen
LG euer Mirmyr
Ich habe mich vor ein paar Monaten hier im Forum registriert und versprochen meine Meinung BMW S1000R vs Suzuki S1000F abzugeben, nachdem ich ein paar KM Erfahrung sammeln konnte.
Was soll ich sagen, Corona hat mir das KM-Fressen nicht erleichtert und die Saison hat dann erst im Mai begonnen. Um die verlorene Zeit aufzuholen habe ich von Mai bis Jetzt ca. 10.000km abgespult und bin nun bereit meine Meinung kundzutun.
BMW S1000R Bj 12/2016 Neufahrzeug - 0 bis 45.000km in etwas weniger als 3 Jahren
Die BMW hatte für mich ein superagiles Handling, ich kam damals von der CBR600F BJ 98 da war das im Vergleich echt ein Handlingwunder, kam mir damals fast vor wie ein Fahrrad.
Auch die Gasannahme war super sanft, egal in welchem Fahrmodus. Lediglich im Fahrmodus Rain war mir die Annahme zu verzögert und zu wenig direkt. Auch mit dem elektronischen Fahrwerk war ich super zufrieden für meine Bedürfnisse, auf SOFT nicht zu gebrauchen aber sonst echt nicht schlecht.
Negativ hingegen war für mich immer die Bremse mit dem wandernden Druckpunkt, ich spreche hier nicht vom Heizen, also wenn die Bremse echt heiß wird, sondern vom normalen Fahren und davon, dass bei jedem Aufsteigen der Punkt vom ersten "Biss" der Bremse wo anders lag.
Das Konstantfahrruckeln egal in welchem Gang und egal bei welchen Geschwindigkeiten war auch etwas woran ich mich vorallem am Anfang gestört habe. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und weiß damit umzugehen.
Ein Absolutes NO-GO war die gesammte Geräuschkulisse der BMW, extremes Rasseln der Steuerkette besonders nach einem Kaltstart, Nebengeräusche von Verkleidungsteilen, Tankdeckel, Schlössern. Ich hatte ständig das Gefühl etwas ist locker und ich werde es auf den nächsten 50km verlieren.
Was mir auch aufgefallen ist, mich aber weniger gestört hat war das Leistungsloch bei 5-6k Touren und ein relativ hoher Spritverbrauch von 8L bei "zügiger" Gangart und 11L in der Stadt.
Technische Problemchen hatte ich bei der BMW eigentlich bis zum Ende hin kaum welche
- Undichte Tachoeinheit (tauschen hat 6 Monate gedauert - aber auf Garantie)
- Motordeckel links undicht, da hatte die Werkstatt geschlampt bei der Montage des Sturzpads
- Verbogener Sensor am Kupplungshebel durch Umbau auf Nachrüsthebel
Nach 45.000km und 3 Jahren später als ich das Motorrad zurück an BMW verkauft habe wurde allerdings festgestellt, dass die Beschichtung des Tauchrohrs an der Gabel, wegen eines Produktionsfehlers, abging und dadurch die Simmeringe beschädigt werden könnten.
Resultat: Gesammte Gabel muss getauscht werden, auch hier zum Glück noch im Garantiezeitrahmen sonst wäre es teuer geworden
Insgesamt ist die BMW super gutmütig und zugänglich, wenn man aber scharf unterwegs sein will ist man mit dem Bike definitiv richtig bedient.
Wäre das Service bei BWM Wien nicht so bes******en gewesen, hätte ich mir vermutlich wieder eine BMW S1000R geholt. Ein geiles Bike!
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Suzuki GSX-S1000FA 11/2016 - Gebrauchtfahrzeug - 5200 bis 14800km in weniger als 3 Monaten
Ich muss ehrlich sagen die ersten 1000km waren mehr Kampf als Spaß mit der Suzi. Und auch jetzt nach knapp 10.000km habe ich das Gefühl ein Bike unter mir zu haben das wesentlich unausgereifter als die BMW ist.
Die ruppige Gasannahme und auch beim Gas wegnehmen immer einen schönen Schlag in die Kette, die Gangwechsel haben am Anfang so garnicht ruckfrei funktioniert, weder rauf noch runter, und auch handlingmäßig kommt sie mir viel steifer/unwilliger vor (Pirelli Angel GT2) als die BMW.
Auch das Fahrwerk versucht mich permanent abzuwefen und hoppelt mehr über die Schwellen drüber als wirklich zu Federn.
Gerade was die Gasannahme angeht, war ich wohl doch ziemlich von der BMW verwöhnt.
Auch die Bremsleistung vorne war im Vergleich zur BMW eher entäuschend, daher waren die Bremsbeläge das erste was den Teilen von EBC weichen musste.
Seitdem bin ich auch mit der Bremsleistung und dem Erstbiss zufrieden. Zusätzlich noch ein bisschen am Fahrwerk umgestellt, das funktioniert jetzt auch besser.
Mit jedem KM den ich mehr abspule, gewöhne ich mich an diese Eigenheiten der Suzi und die Gangart mit ihr wird zügiger, und je agressiver ich fahre desto besser verhält sich das ganze Motorrad.
Langsam in der Gegend herumpimmel, zögerliches Fahren und Landschaft anschauen liegt ihr wohl nicht so. Nur mit dem initialen Anlegen vom Gas kann ich immer noch nicht so recht umgehen, speziell in Spitzkehren versaut mir das oft die Linie und ich fühle mich nicht wirklich wohl dabei.
Der Gasgriff von der Katana schafft dann ein bisschen Abhilfe, aber das Goldene ist es noch immer nicht, ECU Flash/Powercommander, TPS Einstellung wären natürlich eine Option wurden/(werden) aber noch nicht gemacht.
Das Konstantfahrruckeln fällt bei der Suzi etwas geringer aus als bei der BMW, vorallem nicht in jedem Gang und nicht bei jeder Drehzahl (?) aber teilweise gerade im Drehzahlkeller bei 2.500 Touren hat man das Gefühl auf einem bockigen Pferd zu sitzen, dass versucht einen abzuwerfen.
Die ersten Male dachte ich der Motor hätte sich verschluckt
Über das ewig klemmende Zündschloss verliere ich hier mal nicht allzuviel Worte.. auf Garantie/Kulanz wird hier von Suzuki nichts getauscht, da ja nur das erste Service in der Werkstatt gemacht wurde. Verständlich aber schade.
Auch die Geräuschkulisse ist bei der Suzuki wesentlich angenehmwer als bei der BMW, kein Rasseln, kein Klappern nur das angenehme Fauchen aus der Airbox und ein bisschen den Auspuff.
Die Sitzposition und auch der Sattel selbst sind auf längeren Touren 300km+ angenehmer und besser auszuhalten.
Technische Gebrechen oder sonstige Schwierigkeiten gab es mit der Suzuki auf den absolvierten 10.000km keine.
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Versteht meinen Text oben über die Suzuki bitte nicht falsch, ich versuche hier in keiner Weise das Motorrad schlechtzureden, ich möchte hier meine rein persönlichen Eindrücke wie ich das Bike empfinde wiedergeben.
Das Bike ist bei Gott nicht unfahrbar oder schlecht, aber es hat speziell mit der Gasannahme seine Ecken und Kanten, mit welchen ich persönlich offensichtlich nicht so einfach zurechtkomme.
Wie es mit mir und der Suzi weiter geht weiß ich noch nicht, sie macht mir durchaus Spaß, auch wenn sie mich dezent mehr fordert als die BMW oder die Honda davor und dadurch mein Tempo doch um einiges reduziert (muss ja nichtmal schlecht sein).
Werde ich sie behalten? Kommt dann der ECU Flash? Eine Fahrwerkseinstellung vom Profi? Anderes Federbein? TPS Einstellung?
Oder werde ich sie doch lieber Verkaufen und jemandem überlassen der sie artgerecht bewegen kann? Denn härter ranngenommen merkt man von der harten Gasannahme wenig(er) und auch die Schaltvorgänge flutschen dann wie von alleine.
Hoffe das waren genug Eindrücke die ich euch über die zwei Bikes geben konnte und bin gespannt auf eure Rückmeldungen
LG euer Mirmyr
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