Hallo Popper,
das mit der Grundeinstellung an der geänderten Gabel ist eine gute Frage...
Eine Grundeinstellung ist lediglich ein Kompromiss ( meistens vom Werk aus ) um dem Durchschnittsfahrer ( Normalgewicht, Alltag...) ein komfortables Fahrverhalten zu bieten. Auf die GSXR bezogen eine recht gute Einstellung.
Eine spezifische - also auf DICH zugeschnittene Grundeinstellung sieht möglicherweise anders aus. Hierbei ist es aber uninteressant, ob es die Originalgabel oder eine geänderte ist.
Wichtig ist ersteinmal der Negativweg > wieviel cm oder mm sackt die Gabel zusammen, wenn Du die Gabel völlig entlastest und dann nur das Fahrzeuggewicht ( also ohne Fahrer und Druck auf den Lenker) wirkt? Dieser Wert sollte als Richtwert ca. 25%( nicht mehr!) des gesamt möglichen Federwegs betragen > meistens steht der im Handbuch, oder Du ermittels ihn selbst. Hierzu kannst Du einen Kabelbinder auf der Gleitfläche der Gabel anbringen und nun im Fahrversuch > maximales Bremsen den tiefsten Eintauchpunkt ermitteln. Der Kabelbinder wird nämlich hierbei auf diesen Wert hinuntergeschoben. Also: Maximaler Federweg minus 25% = Negativweg. Diesen stellst Du über die Federvorspannung ein. An der GSXR ist das die blau-eloxierte Sechskanntmutter oben am Gabelholm. Von der Seite kannst Du die Ringkerben sehen und BEIDE Gabelfedern gleich einstellen.Wichtig: Du stellst hiermit nicht die Federhärte ein, sondern nur den Durchhang der Maschine oder anders ausgedrückt das Verhältnis von Negativweg zu Positivwert. Der Positivwert ist ja der Wert, um den die Gabel einfedern kann.
Bei der Grundeinstellung der Dämpfer ( Zug und Druck oder anders: einfedern und ausfedern)kannst Du dich an dem Handbuchwert orientieren oder diesen ebenfalls selbst ermitteln. Als Richtwert gilt>Zugstufe:
Drücke mit aller Kraft -hilfreich ist das Betätigen der Vorderradbremse - das Motorrad in die Gabel.Lass nun die Gabel spontan ausfedern und beobachte, ob die Feder nachschwingt ( also oben ankommt, wieder ein Stück eintaucht, wieder hochkommt bis letztlich zum Stillstand) oder ob sie nur langsam nach ober ausfedert - eher zäh.Richtige Grundeinstellung: die Gabel soll ( 1x !!)wenige mm über den Ruhepunkt hinausfedern und dann zum Stillstand kommen > Einstellung durch Klickse > NOTIEREN! Sportliche Einstellung: Dämpfung weiter zu, bis die Feder schnell aber ohne das kurze einmalige Nachwippen zum Stillstand - in die Ausgangsposition - kommt.> Druckstufe:
Zum Testen muß die Zugstufe wieder vollständig geöffnet werden - Du hast es ja notiert oder?.
Jetzt kann man sich durch vollständiges Öffnen und Schließen der Druckstufe erst einmal mit der Wirkungsweise vertraut machen. Der Unterschied ist deutlich spürbar > mehrmaliges Durchdrücken der Gabel...
Durch Schließen wird ein hoher hydraulischer Widerstand aufgebaut ( das Gabelöl muß jetzt durch eine sehr kleine Öffnung), die Gabel ist unkomforbabel hart, die Gabelfeder wird in der Wirkung behindert.
Grundeinstellung: (diese ist nur mit viel Gefühl zu ermitteln) Die Gabel soll nicht weich und labberich eintauchen sondern mit einem leicht spürbaren Widerstand eintauchen, aber nicht durch den hydraulischen Widerstand deutlich am Eintauchen behindert werden > Grundeinstellung notieren.
Veränderungen, das sog. Set-up für eine bestimmte Strecke durch Veränderungen in Einzelklickse und dann nur entweder Druck- oder Zugstufe verändern. Dies ebenfalls notieren. Überdämpfung: Lenkerschlagen, stellweiser Verlust der Radführung,insgesamt hart un stukkig. Unterdämpfung: Schaukelbewegung/Pendeln, Gabel geht auf Block... So viel zur Grundeinstellung.