Frage zur Fahrphysik : Motordrehzahl vs. Kurvenhandling

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Anonymous

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Hallo Zusammen,

Vorneweg :
Klar ist, dass es bei einer Gixxe eigentlich um Rundenzeiten geht.
Aber als Landstrassenfahrer wird meine K4 ja konsequent zweckentfremdet :)


Ich habe da kürzlich was ausprobiert :

Auf meiner Lieblingsstrecke (Landstrasse mit vielen Kurven, bergig, S-Turns dabei) fahre ich eigentlich alles im 3.ten Gang. Sind insgesamt ca. 4 km.
Okay, um das ganze einmal mit etwas "Racing-Spirit" zu erleben bin ich anschließend dieselbe Strecke praktisch alles im 2.ten Gang, etwa gleich schnell abgefahren. Die Motordrehzahl lag im 2.ten dann so zwischen 7500 und 10.500 UpM.
Meine K4 verhielt sich dabei beim Einlenken und Rausbeschleunigen in -und aus den Kurven d e u t l i c h weniger handlich als bei der Fahrt vorher im 3.ten Gang. Am "handlichsten" und einfachsten (Landstrassen-Surfen pur) lies sich das Bike die ganze Strecke im 4.ten Gang umlegen und dirigieren, wobei das Rausbeschleunigen aus den Kurven natürlich nicht mehr ganz so knackig ablief.
Kann es denn sein, dass bei annähernd gleichen Kurvengeschwindigkeiten bereits ein Drehzahlunterschied von ca. 2500 UpM (vom 2.ten zum 3.ten Gang) so deutlich spürbare Veränderungen im Handling zu Folge hat ?

Meine K4 kam mir mit ca. 10.000 Upm im 2.ten dabei schon beinahe störrisch (man könnte auch sagen ultrastabil) vor.

Dreht denn die axiale K4-Kurbellwelle vorwärts oder rückwärts ?
Ich vermute vorwärts, dann addieren sich wohl die Kreiselkräfte des Motors zusätzlich.

Ergo sollte sich doch dann ein Bike mit radialer Kurbelwelle (z.B. Boxermotor) deutlich agiler in den Kurven verhalten ?

Demnach müsste ein Bike mit einem Motor mit hohem Drehmoment im unteren Drehzahlbereich (z.B. MT01 oder BMW 1200er Boxer) handlicher in den Kurven sein ? (Klar spielt das Fahrzeuggewicht wieder dabei etwas mit)

Dann heisst es wohl weiterhin : Wenn ordentlich mit Power (hoher Drehzahl) die Kurven rein und raus, dann wird die Fuhre ziemlich "störrisch" ...
 

sonicphil

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das siehst du richtig. ein grund ist auch der rotor der lima, darum fahren viele auf der rennstrecke mit kleinerem rotor oder ganz ohne. merkt man deutlich ...
 

Bender

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Großen quer eingebauten V-Motoren mit viel Schwungmasse und gewichtigen Kolben und Pleuln merkt man ihre rotierenden und auf- und ab stampfenden Massen auch an.
 

Totto1

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Hmm ja, aber ob das in dem Test ausschlagebend war?
 

sonicphil

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ALLES was sich im und am motorrad mit rotationsachse quer zur fahrtrichtung dreht wehrt sich abhängig von seiner drehzahl mehr oder weniger stark gegen winkeländerungen.

sitchwort gyroskop

mfg christian
 

Bender

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Eben. Und das "Mehr oder Weniger" hängt wesentlich von der Größe der Masse und dem Radius ab, auf dem sie rotiert.
 

fzs-r

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Vielleicht hast Du auch einfach mehr am Gas gehangen, somit mehr Vortrieb gehabt und daurch hat´s Dich halt mehr gerade gezogen?
 

BT012SS†

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Dreht denn die axiale K4-Kurbellwelle vorwärts oder rückwärts ?
Ich vermute vorwärts, dann addieren sich wohl die Kreiselkräfte des Motors zusätzlich.

Du vermutest richtig.

Ich sollte mal versuchen mit weniger Drehzahlen aus den Ecken raus zu beschleunigen.
Vielleicht reduziert sich das Untersteuern ja :roll:
 

zeuss31

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BT012SS schrieb:
Dreht denn die axiale K4-Kurbellwelle vorwärts oder rückwärts ?
Ich vermute vorwärts, dann addieren sich wohl die Kreiselkräfte des Motors zusätzlich.

Du vermutest richtig.

Ich sollte mal versuchen mit weniger Drehzahlen aus den Ecken raus zu beschleunigen.
Vielleicht reduziert sich das Untersteuern ja :roll:

Oder mit mehr Zug am Hahn,damit Du mehr Schlupf am Hintrrad hast 8) :D
 

BT012SS†

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jo, dann gibt´s übersteuern :D ist mir eh lieber :twisted:
 

Totto1

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Oder mehr Druckstufe hinten! :p
 

sonicphil

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oder lima raus, kurbelwelle erleichtern und magnesium räder dran :)

unglaublich geile sache, das sag ich euch!!!

-christian
 

Bender

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Lord Tofu schrieb:
... Dreht denn die axiale K4-Kurbellwelle vorwärts oder rückwärts ?
Ich vermute vorwärts, dann addieren sich wohl die Kreiselkräfte des Motors zusätzlich. ...
Die Richtung der Kurbelwellenumdrehung ist in Bezug auf die Kreiselkräfte egal. Quer eingebaut bleibt quer eingebaut.
 

Toedi

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Eine Rückwärts drehende Kw mindert die Wheelie Neigung, Richtungswechsel werden, wie beschrieben, nicht beeinflußt.

mfg
 

TL_alex

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dreht die Kurbelwelle nicht rückwärts? um die Kräfte in irgendner Form auszugleichen? hab ich mal in nem Motorradbuch gelesen das das was bringen soll.
 
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Rossis M1 Kurbelwelle dreht auch rückwärts.
Unterdrückt die Wheelineigung und soll das Bike für vertikale Richtungswechsel agiler machen.
 

altasar

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hallo.

für das Kurvenfahren also Bewegungen um die Längsachse gilt:

-dreht sich die Kurbelwelle VORWÄRTS , addieren sich die Kreiselkräfte von Rädern und Welle - die Maschine wird unhandlicher !
-Rotiert die Kurbelwelle gegenläufig (RÜCKWÄRTS) , heben sich die Kreiselkräfte teilweise auf, und das Motorrad wird handlicher - aber möglicher Weise jedoch so weit , dass es des Guten zu viel ist !

beim Beschleunigen und Bremsen, wenn das Motorrad sich um seine Querachse bewegt, wirkt sich die Drehrichtung auf die Radlast aus.

eine RÜCKWÄRTS drehende Kurbelwelle reduziert die Wheelieneigung,
auf der anderen Seite benötigt einen rückwärts drehende Kurbelwelle eine zusätzliche Umkehrwelle , damit das Getriebe in der benötigten Drehrichtung bewegt wird!

Gruß !
 

BT012SS†

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TL_alex schrieb:
dreht die Kurbelwelle nicht rückwärts? um die Kräfte in irgendner Form auszugleichen? hab ich mal in nem Motorradbuch gelesen das das was bringen soll.

Nein, vorwärts. Wir sind ja kein Rossis.
 
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