:Dark_Force schrieb:
wollte mich mal ein bisschen schlau machen in Sachen Öl von wegen 10W40 15W50 usw. Kennt jemand eine Seite wo gut erklärt ist, welche Zahl was bedeutet und auf was man acht geben muss?
Die Viskosität
Damit man das richtige Öl für seinen Motor aussuchen kann, hat die Society of Automotive Engineers (SAE) vor langer Zeit ein relativ einfaches System von Viskositätsklassen entwickelt. Diese werden gekennzeichnet durch das Kürzel SAE gefolgt von einer Zahl; dabei bezeichnen kleinere Zahlen niedrigviskose Öle und große Zahlen hochviskose Öle. Spezielle Winteröle, die ein erweitertes Einsatzspektrum im Tieftemperaturbereich haben, werden durch ein nachgestelltes W gekennzeichnet. Beispiele: SAE 20W, SAE 30.
Die Viskosität ist nur eine Eigenschaft eines Stoffes, erlaubt aber keine Rückschlüsse auf die allgemeine Qualität!
Folgende Einflußfaktoren spielen eine Rolle bei der Auswahl der Viskosität:
Außentemperatur: Vom Kühlsystem eines Motors wird eine bestimmte Energiemenge abgeleitet. Diese benötigt eine Temperaturdifferenz zwischen Motor und Umgebung. Erreicht der Motor bei kalter Witterung (0 Grad) und einer bestimmten Belastung vielleicht 80 Grad Öltemperatur, wird bei gleicher Last und 25 Grad Außentemperatur 105 Grad Öltemperatur erreicht. Je wärmer der Motor, desto dünner das Öl, daher verwendet man im Winter dünnere Öle als im Sommer. Diese dünnen Öle für den Winterbetrieb haben ein “W” nachgestellt (z.B. SAE 15W). Sommeröle heißen nur z.B. SAE 30.
Betriebstemperatur des Motors: Manche Motoren werden konstruktiv wärmer als andere (z.B. weil den hinteren Zylinder eines Harley-Twin nur die vorgewärmte Luft des vorderen erreicht). Je höher die Temperatur, desto höher muß die Viskosität sein (und damit die SAE-Zahl).
Lagerung der Wellen: Gleitlagermotoren haben gern dünneres Öl, damit beim Kaltstart die Lager schnell mit Öldruck versorgt werden. Rollengelagerte Motoren mögen etwas dickeres Öl, welches dann gut in den Lagern haften bleibt.
Mehrbereichsöle
Moderne Öle suchen sich ihren “Arbeitspunkt” innerhalb weiter Grenzen selbst. SAE 15 W - 40 bedeutet, daß es sich um ein Öl handelt, welches im Winter dünn wie ein Winteröl der Viskosität 15 W ist, und im Sommer dann dickflüssig wie ein Sommeröl der Viskosität SAE 40 ist.
In der Praxis haben sich seit den sechziger Jahren Mehrbereichsöle fast vollständig durchgesetzt. Der Grund dafür ist, dass die Viskosität stark von der Temperatur abhängt, heißes Öl ist dünnflüssiger als kaltes. Das bedeutet, dass je nach Betriebszustand des Motors und Jahreszeit ein völlig anderes Öl das richtige wäre. Bei Mehrbereichsölen fällt diese Viskositätsänderung geringer aus als bei Einbereichsölen. Um sie zu kennzeichnen, gibt man eine doppelte Viskositätskennzahl an; die erste kennzeichnet die Eigenschaften bei 0 °F (-18 °C), die zweite gilt für eine Öltemperatur von 210 °F (99 °C). Beispiel: ein Motoröl SAE 15W-40 hat bei -18 °C eine Viskosität wie ein Einbereichsöl SAE 15W unter den gleichen Bedingungen; bei 99 °C entspricht die Viskosität der eines 40er-Öls. => Viskosität bei 99 °C größer als bei -18 °C????
Hoffe damit geholfen zu haben :wink: