Rennverkleidung Gsxr 1000 K7

[meisterlich01]

Hey, ich bräuchte mal ein paar Infos zu der Rennverkleidung für eine Gsxr1000K7.
Meine letzten 2 Verkleidungen waren von Sebimoto. Diese waren von der Passgenauigkeit eigentlich ganz gut,..
Nur was mich gestört hat war das die Verkleidung doch sehr leicht Risse bekommen hat. Welche Zubehör Rennverkleidungen sind von der Dicke/Stärke besser wie die Sebimoto? Preis ist erstmal zweitrangig, halbwegs Passgenau ist mir da schon wichtiger. Gruß

 

[HighGrow]

dann versuchs mal mit Presser&kuhn , war 100% passgenau und top material !

 

[Choo Choo]

Ich weiß nicht aus welchem Harz die von Sebimoto sind, aber wenn es Epoxydharz ist, dann bekommen Bauteile leichter Risse, als wenn sie mit Polyesterharz gefertigt werden. Bei Polyesterharzen sind Verkleidungen flexibler, aber meist auch (etwas) schwerer. Aramid/Kevlar und CFK (Kohle/Carbon) lassen sich nur mit Epoxydharzen laminieren, GFK dagegen sowohl mit Epoxyd- als auch Polyesterharzen. Reparaturen sollten bei egal welchem Harz mit Epoxydharz gemacht werden.

Was verstehst du unter "leicht Risse bekommen hat"? Risse im Gelcoat (i. d. R. weiße Ursprungsoberfläche), oder durchgehende Risse im GFK-Gewebe? Wenn es bloß das Gelcoat ist, kannst du es mit entweder durch abschleifen der Schicht, oder mit passendem Gelcoat-Spachtel reparieren; Die Lackierung geht in beiden Fällen aber (stellenweise) drauf.

Die Rennpappe meiner K7 kommt von pascalplast und ist aus GFK mit Polyesterharz. Dadurch ist sie flexibler als meine erste Rennpappe ( Hersteller mir nicht bekannt) und Anpassen musste ich nichts. Befestigungspunkte anzeichnen, anbohren und nach nochmaligem überprüfen auf's Sollmaß weiten, fertig.
Nach zwei Jahren Renneinsatz ist sie immer noch frei von Rissen.
Das schöne an Verkleidungen aus Polyesterharz ist, dass sie durch Wärme flexibel wird, ohne endgültig zu Verformen.

Sebimoto bietet Verkleidungen aus Aramid/Kevlar und auch aus Aramid/Kevlar-CFK-Mix an. Verkleidungen aus Aramid/Kevlar erkennt man am gelben Gewebe, sind leicht und super flexibel. Reine CFK-Verkleidungen sind i.d.R. am leichtesten, können aber spröde sein, wenn die verwendete Harzmenge nicht zum Gewebe passte.

 

[HighGrow]

woher kommt dein ganzes wissen über das thema ?

 

[Choo Choo]

Ich baue, fliege und zerstöre in meiner Freizeit Segelflugmodelle Manche in Voll-GFK/CFK-Bauweise; mindestens immer mit GFK-Rumpf. Aktuell baue ich einen 4m-Scalesegler auf.

Wenn's natürlich ansteht reparier ich auch Rennverkleidungen Reparieren statt wegwerfen.

 

[HighGrow]

ah ok, klingt nach spass

blöde frage ... ist gfk warm umformbar ?

 

[Choo Choo]

Umformbar? Nein. Bei Verwendung von Polyesterharzen wird das Bauteil etwas flexibler, ist aber nicht in der Weise verformbar, dass man die Form des Bauteils ändern kann. Ich bezeichne es als "wabbelig". Sinken die Temperaturen wirds wieder steif. Bei Verwendung von Epoxydharzen wird das Bauteil durch Wärme nicht flexibler; es bleibt wie es ist.

Welches Harz beim Bauteil verwendet wurde erkennt man am Geruch: ausgehärtet ist Epoxydharz geruchsneutral, Polyesterharz riecht (teils unangenehm). Manche kennen den Geruch von Gartenteichschalen, Verdecken o.ä.

CRC Rennverkleidungen sollen übrigens auch noch richtig gut sein. Ich hab damals ehrlicherweise mehr auf den Preis als auf Bewertungen geachtet, da die Verkleidung aus Oberteil, Unterteil, Frontfender, Tankhaube, Heckunterverkleidung und Heck mit geschlossener Sitzbank und Sitzverstärkung bestand. Erfahrungswerte habe ich im Netz kaum welche gefunden. Zur Not hätte ich wieder mit Epoxy und Glasfasermatten gepanscht

 

[Erpel1]

Mal eine sehr, sehr blöde Frage @Choo Choo :

Bei meiner Aprilia RS 125, BJ 2002, die ich mit 16 hatte, war die Verkleidung vermeintlich wesentlich widerstandsfähiger als zB bei meinen GSX-Rs. Über das Gewicht der RS Verkleidung kann ich nix sagen, aber ich denke die Bauteile waren wohl etwas schwerer, aber nicht dicker.

Die RS-Verkleidung ist nie gebrochen, sondern hat sich immer "nur" aufgeschürft und war danach einfach wieder zu flicken. Die GSX-R Verkleidungen brechen (glaube ich) viel schneller, mal unabhängig von der wirkenden Geschwindigkeit und Kraft.
War das an der RS eine ABS Verkleidung (soll ja glaube ich flexibler sein als zB GFK) und welche Kunsttoffe werden derzeit bei "regulären"(also kein ultrateures CF-Mg-Ti-Unikat ) Motorrädern zum Bau der Verkleidung genutzt?

 

[Choo Choo]

Straßenverkleidungen sind bis auf ganz wenig Exoten serienmäßig nie aus Faserverbundwerkstoffen (Duroplast), sondern z.B. aus ABS o.ä. (Thermoplast). Sie werden gegossen/gepresst/tiefgezogen.
Flexibilität und Materialstärke sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und haben sich auch mit der Zeit geändert; Kostenersparnis, neue Kunststoffe etc. Woraus die Straßenverkleidung am jeweiligen Motorrad besteht, findet man meist auf der Innenseite der Verkleidung. Straßenverkleidungen sollte man auch nicht mit GFK/Epoxy kleben, sondern schweißen oder mit speziellen Kunststoffklebern (gibt auch welche in 2K) kleben. Erste Regel der Materiallehre: Gleiches mit gleichem.

 

[Erpel1]

Straßenverkleidungen sind bis auf ganz wenig Exoten serienmäßig nie aus Faserverbundwerkstoffen (Duroplast), sondern z.B. aus ABS o.ä. (Thermoplast). Sie werden gegossen/gepresst/tiefgezogen.
Flexibilität und Materialstärke sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und haben sich auch mit der Zeit geändert; Kostenersparnis, neue Kunststoffe etc. Woraus die Straßenverkleidung am jeweiligen Motorrad besteht, findet man meist auf der Innenseite der Verkleidung. Straßenverkleidungen sollte man auch nicht mit GFK/Epoxy kleben, sondern schweißen oder mit speziellen Kunststoffklebern (gibt auch welche in 2K) kleben. Erste Regel der Materiallehre: Gleiches mit gleichem.

Profi am Werk

Hatte das irgendwie noch in grauer Erinnerung mit der RS und dachte jetzt kann ich mal nachfragen