Guten Abend zusammen,
vergangenes Wochenende hatte ich das Glück, eine vollausgestattete BMW K1300R über zwei Tage ausgiebig testen zu dürfen.
Ich bin was Zweiräder angeht nicht unbedingt ein Fan der Marke BMW. Die K1300R bildet hier allerdings eine Ausnahme:
Vier Zylinder, gute Optik, technische Spielereien und nicht zu vergessen ein kräftiger Motor, der in jedem Drehzahlbereich eine Menge Vortrieb zur Verfügung stellt.
Der Umstieg von meiner GSR600 viel leicht. Selbst mit meiner eher schmächtigen Statur von 1,64m bei 55 Kilo kam ich mit der K1300R trotz 820mm Sitzhöhe sofort klar.
Dank ESA 2 lässt sich das Fahrwerk im Stand bereits auf die Zuladung anpassen: Nur Fahrer, Fahrer mit Gepäck, Fahrer mit Sozius, Fahrer mit Sozius und Gepäck. Das Gefummle mit dem Spezialwerkzeug am hinteren Feder-/Dämpferelement fällt somit weg.
Es gibt zusätzlich zu den Fahrwerksgrundeinstellungen noch 3 Fahrmodi: Comfort, Normal und Sport. Diese lassen sich während der Fahrt nach Lust und Laune wählen. Der Unterschied ist vor allem beim Überfahren von Kanaldeckeln, Bodenwellen und sonstigen gröberen Unebenheiten spürbar.
Das Fahrwerk erweckt relativ schnell vertrauen. Es ist sehr ruhig und stabil beim Rausbeschleunigen. Einziger Nachteil, der mir aufgefallen wäre ist die mangelnde Rückmeldung des Vorderrads bei schnellen Kurvenfahrten.
Die BMW ist mit 243 Kilo etwas schwerer als die GSR. Dieses Gewicht macht sich nur beim Schieben des Moppeds während man auf ihm sitzt bemerkbar. Aber wir wollen ja fahren und nicht schieben .
Dank des sehr niedrigen Schwerpunkts bleibt die Maschine leichtfüßig und wendig. Es ist etwas mehr Kraft nötig um sie in Schräglage zu bekommen bzw. umzulegen als bei der GSR. Jedoch ist sie was das angeht noch besser als die 1250 Bandit.
Zum Motor: knapp 1,3 l Hubraum, ein sattes Drehmoment, 127 kW (176 PS) bei 9250 U/min und dennoch steht‘s beherrschbar. Vermutlich wegen der abschaltbaren Stabilitätskontrolle. Ich habe sie allerdings nicht deaktiviert.
Die Leistungsentfaltung ist sehr konstant. Die GSR600er Fahrer unter Euch kennen den kleinen extra Schub der GSR bei ungefähr 9000 U/min. Solche „Überraschungen“ leistet sich die BMW nicht.
Der Motor ist recht durstig. Unter 6 Liter hab ich die Maschine nicht bewegt (schieben mal ausgenommen). Kraft kommt in dem Fall dann doch von Kraftstoff. Man steht somit bei 19 Litern Tankinhalt relativ schnell wieder an der Zapfsäule. Will man die volle Motorleistung ist nun ein Griff zum teureren 98 Oktan SuperPlus fällig. Wie viel Leistung allerdings verloren geht, wenn man das normale Super nimmt weiß ich nicht. Mir wäre auch beim Fahren nicht wirklich ein Unterschied aufgefallen. Für den öffentlichen Straßenverkehr ist man mit Super gut bedient.
Der Sound: Voluminös, kernig und in hohen Drehzahlbereichen nicht wie eine Nähmaschine im Stimmbruch. Meiner Meinung nach klingt sie besser als die ebenfalls getesteten Zweizylinder F800R und Shiver 750 (so oder so ähnlich).
Die Bremsen: Wer gut beschleunigt sollte auch schnell zum stehen kommen. Die Bremsanlage ist bissig. Ein entspannter tritt auf die Fußbremshebel genügt, um das (ebenfalls abschaltbare) ABS in Aktion zu erleben. Das ABS ist jedoch an Vorder- und Hinterrad sehr feinfühlig. Reibwertsprünge führen nicht wie bei der GSR zu einem unruhig werdendem Vorderrad.
Selbst bei Notbremsungen ist kaum ein Bremstauchen zu spüren, was der Vorderradaufhängung gut geschrieben werden kann.
Zum Preis des Spaßes für Erwachsene braucht man eigentlich nicht reden: Manche Menschen kaufen sich davon zwei Kleinwägen oder ein Auto der Kompaktklasse.
Interessant sind vielleicht noch die laufenden Kosten: Der Service dürfte teurer sein. Die Bereifung, macht keinen Unterschied zur GSR (abgesehen vom höheren Verschleiß). Hinten lässt sich zwischen einem 180er oder einem 190er Reifen wählen.
Thema Versicherung: Haftplicht und Teilkasko wären 4,5 mal teurer als die für die GSR600.
Alles in Allem ein teurer, Führerschein gefährdender jedoch alltagstauglicher Spaß mit Endorphinausschüttungsgarantie, der sein vollständiges Potenzial legal wohl nur auf einer Rennstrecke entfalten kann.
Schönen Gruß
Joker
vergangenes Wochenende hatte ich das Glück, eine vollausgestattete BMW K1300R über zwei Tage ausgiebig testen zu dürfen.
Ich bin was Zweiräder angeht nicht unbedingt ein Fan der Marke BMW. Die K1300R bildet hier allerdings eine Ausnahme:
Vier Zylinder, gute Optik, technische Spielereien und nicht zu vergessen ein kräftiger Motor, der in jedem Drehzahlbereich eine Menge Vortrieb zur Verfügung stellt.
Der Umstieg von meiner GSR600 viel leicht. Selbst mit meiner eher schmächtigen Statur von 1,64m bei 55 Kilo kam ich mit der K1300R trotz 820mm Sitzhöhe sofort klar.
Dank ESA 2 lässt sich das Fahrwerk im Stand bereits auf die Zuladung anpassen: Nur Fahrer, Fahrer mit Gepäck, Fahrer mit Sozius, Fahrer mit Sozius und Gepäck. Das Gefummle mit dem Spezialwerkzeug am hinteren Feder-/Dämpferelement fällt somit weg.
Es gibt zusätzlich zu den Fahrwerksgrundeinstellungen noch 3 Fahrmodi: Comfort, Normal und Sport. Diese lassen sich während der Fahrt nach Lust und Laune wählen. Der Unterschied ist vor allem beim Überfahren von Kanaldeckeln, Bodenwellen und sonstigen gröberen Unebenheiten spürbar.
Das Fahrwerk erweckt relativ schnell vertrauen. Es ist sehr ruhig und stabil beim Rausbeschleunigen. Einziger Nachteil, der mir aufgefallen wäre ist die mangelnde Rückmeldung des Vorderrads bei schnellen Kurvenfahrten.
Die BMW ist mit 243 Kilo etwas schwerer als die GSR. Dieses Gewicht macht sich nur beim Schieben des Moppeds während man auf ihm sitzt bemerkbar. Aber wir wollen ja fahren und nicht schieben .
Dank des sehr niedrigen Schwerpunkts bleibt die Maschine leichtfüßig und wendig. Es ist etwas mehr Kraft nötig um sie in Schräglage zu bekommen bzw. umzulegen als bei der GSR. Jedoch ist sie was das angeht noch besser als die 1250 Bandit.
Zum Motor: knapp 1,3 l Hubraum, ein sattes Drehmoment, 127 kW (176 PS) bei 9250 U/min und dennoch steht‘s beherrschbar. Vermutlich wegen der abschaltbaren Stabilitätskontrolle. Ich habe sie allerdings nicht deaktiviert.
Die Leistungsentfaltung ist sehr konstant. Die GSR600er Fahrer unter Euch kennen den kleinen extra Schub der GSR bei ungefähr 9000 U/min. Solche „Überraschungen“ leistet sich die BMW nicht.
Der Motor ist recht durstig. Unter 6 Liter hab ich die Maschine nicht bewegt (schieben mal ausgenommen). Kraft kommt in dem Fall dann doch von Kraftstoff. Man steht somit bei 19 Litern Tankinhalt relativ schnell wieder an der Zapfsäule. Will man die volle Motorleistung ist nun ein Griff zum teureren 98 Oktan SuperPlus fällig. Wie viel Leistung allerdings verloren geht, wenn man das normale Super nimmt weiß ich nicht. Mir wäre auch beim Fahren nicht wirklich ein Unterschied aufgefallen. Für den öffentlichen Straßenverkehr ist man mit Super gut bedient.
Der Sound: Voluminös, kernig und in hohen Drehzahlbereichen nicht wie eine Nähmaschine im Stimmbruch. Meiner Meinung nach klingt sie besser als die ebenfalls getesteten Zweizylinder F800R und Shiver 750 (so oder so ähnlich).
Die Bremsen: Wer gut beschleunigt sollte auch schnell zum stehen kommen. Die Bremsanlage ist bissig. Ein entspannter tritt auf die Fußbremshebel genügt, um das (ebenfalls abschaltbare) ABS in Aktion zu erleben. Das ABS ist jedoch an Vorder- und Hinterrad sehr feinfühlig. Reibwertsprünge führen nicht wie bei der GSR zu einem unruhig werdendem Vorderrad.
Selbst bei Notbremsungen ist kaum ein Bremstauchen zu spüren, was der Vorderradaufhängung gut geschrieben werden kann.
Zum Preis des Spaßes für Erwachsene braucht man eigentlich nicht reden: Manche Menschen kaufen sich davon zwei Kleinwägen oder ein Auto der Kompaktklasse.
Interessant sind vielleicht noch die laufenden Kosten: Der Service dürfte teurer sein. Die Bereifung, macht keinen Unterschied zur GSR (abgesehen vom höheren Verschleiß). Hinten lässt sich zwischen einem 180er oder einem 190er Reifen wählen.
Thema Versicherung: Haftplicht und Teilkasko wären 4,5 mal teurer als die für die GSR600.
Alles in Allem ein teurer, Führerschein gefährdender jedoch alltagstauglicher Spaß mit Endorphinausschüttungsgarantie, der sein vollständiges Potenzial legal wohl nur auf einer Rennstrecke entfalten kann.
Schönen Gruß
Joker