Nockenwellen überarbeiten

Shark

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Hallo Leute,

unter Elektrik kam im Thema "Einspritzanlage bei gez. Kupplung" auch kurz die überarbeitung von Nockenwellen auf.
Dazu hätte ich ein paar Fragen, drum das neue Thema hier.

Robert und Toni haben anschaulich beschrieben, wie man den Nockenhub erhöhen kann in dem man Material am Grundkreis abträgt.

Jetzt sind die Nockenoberflächen jedoch gehärtet. Weiss jemand wie dick die gehärtete Schicht ist? Ich glaube, je nach angewandtem Verfahren zwischen wenigen Mikrometern und zwei Millimetern, mit nachlassender Härte in der Tiefe. (Sorry für mein Halbwissen, meine Metallerzeiten sind einfach schon zu lange her
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).

Wenn ich also soviel Material abtrage, dass ich in den "weichen" Bereich des Stahls gerate, muss ich ja dann nachhärten. Das bedeutet also das gesamte Teil wieder "weichkochen" und über Randschichthärteverfahren wieder härten.

Bin mir nicht sicher ob das bei Nockenwellen sogar über eine thermochemische Diffusionsbehandlung (Aufkohlen, Carbonitrieren) geschieht.

Wird also vor Verbau der modifizierten Nockenwellen eine Oberflächenhärteprüfung durchgeführt oder einfach darauf vertraut, dass der "Tuner" sein Handwerk versteht?

Sollten die Nocken an Oberflächenhärte verlieren, kostets also richtig Asche. Da bekommt man dann wohl ein Dutzend Yosh-Nockenwellen dafür
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Wie seht Ihr das?

Gruß
Shark
 

Shark

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Keine Leute hier, die sich etwas besser mit Werkstoffkunde auskennen? Schade, hätte mich sehr interessiert...

Gruß
Shark
 

Toni - Toni

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@ Shark

Shark:"Wenn ich also soviel Material abtrage, dass ich in den "weichen" Bereich des Stahls gerate, muss ich ja dann nachhärten. Das bedeutet also das gesamte Teil wieder "weichkochen" und über Randschichthärteverfahren wieder härten."


>Richtig, ein neues Härten der Nockenwellen ist notwendig.

Shark:"Wird also vor Verbau der modifizierten Nockenwellen eine Oberflächenhärteprüfung durchgeführt oder einfach darauf vertraut, dass der "Tuner" sein Handwerk versteht?"


>Kaum ein Tuner hat die Möglichkeit seine Nockenwellen selber zu schleifen und zu härten, er ist also auf Zulieferer angewiesen, die diese Arbeiten für ihn erledigen. Mir fällt in diesem Zusammenhang die Firma Großewächter ein, die sehr hochwertige Arbeiten weitergibt. Dort werden die Profile berechnet die Nockenwellen geschliffen und auch gehärtet. Sie sind also einbaufertig, müssen jedoch, wenn einstellbare Nockenwellenräder verbaut sind noch eingestellt werden. Eine Arbeit bei der es um Grad und Zehntel geht.


Shark:"Sollten die Nocken an Oberflächenhärte verlieren, kostets also richtig Asche. Da bekommt man dann wohl ein Dutzend Yosh-Nockenwellen dafür "


>Sollten die Nockenwellen wirklich an Härte verlieren kostet das in der Tat eine Menge Geld. Es ist jedoch bei den Arbeiten die ich gemacht habe noch nie vorgekommen! Weder bei den Serienwellen noch bei den umgeschliffenen Wellen.
 

GSXR-Junkie

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@ Toni-Toni
Ich hatte mal bei Kainzinger Nockenwellen überarbeiten lassen. Er lies diese aufschweissen,härten und schleifen.
Nach ca 100km hatten diese gefressen, die Antwort von Kainzinger war "keine Garantie auf Tuning"
Wir haben die Wellen dann auf Härte geprüft mit originalen verglichen, die Kainzingerwellen waren butterweich. Woher soll ich eigentlich wissen wer Wellen umarbeitet die funtionieren, dh Leistung bringen und bei welchen auch die Härte bzw die Reibpaarung stimmt???

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Gruß GSXR-Junkie
 

Toni - Toni

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@ GSXR-Junkie

Zu den Arbeiten diverser Händler und Tuner kann und möchte ich mich nicht äußern.
Von Problemen mit Nockenwellen bei denen Material aufgeschweißt wurde höre ich allerdings auch nicht zum ersten Mal.
Deine Frage woher man wissen soll wer vernünftige Arbeit leistet und wer nicht, kann ich Dir so nicht beantworten, da ich nur für die von uns verwendeten Teile sprechen kann.
Allerdings sollte man einen Fehler wie bei Deinen Nockenwellen schon kulanter behandeln als wie von Dir beschrieben.
Eine Aussage wie „keine Garantie bei Tuningteilen“ ist sicher nicht ganz zeitgemäß und fördert auch nicht das Vertrauen in die Arbeit des Jeweiligen.
Aber wie bereits gesagt, Ausbrüche an der Nockenwelle sind mir weder bei der Serie noch bei den von uns verwendeten Nockenwellen bekannt.
Aber um Deine Frage zu beantworten. Letztendlich ist es eine Vertrauenssache.

[ 19. Juli 2003: Beitrag editiert von: Toni - Toni ]</p>
 
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