Moto2 ersetzt 250er WM

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GSX-R1000/GSXR1100/TL1000/R1100GS/R80/DKW-RT250/Florett
Ab dem Jahr 2011 löst die neue 600er-Klasse Moto2 die bisherige 250er-Kategorie ab - Erste Details des neuen Reglements stehen bereits fest

Die Ära der 250er-Weltmeisterschaft neigt sich ihrem Ende entgegen. Ab 2011 wird die Kategorie durch eine neue 600er-Klasse ersetzt, die den Namen Moto2 bekommt. Statt mit 250er-Zweitaktmotoren wird dann mit 600er-Viertaktmotoren mit maximal vier Zylindern gefahren. Bei einem Treffen in Barcelona hat die Grand-Prix-Kommission nun erste Details für das Reglement der neuen Kategorie festgelegt. Dabei wurde auch darauf geachtet, überflüssige Kosten zu vermeiden.

So werden unter anderem die Drehzahlen beschränkt: bei Vierzylindermotoren auf 16.000, bei Dreizylindermotoren auf 15.500 und bei Zweizylindermotoren auf 15.000 Umdrehungen pro Minute. Die Teams müssen eine Standard-ECU einsetzen, pneumatische Ventile, ovale Kolben und Karbonbremsen werden verboten.

Bisher einmalig ist die Regel, dass jedes Team für 20.000 Euro den gebrauchten Motor eines anderen Teams kaufen kann. Sprich: Gewinnt Team A das Rennen, darf Team B Team A den Siegermotor abkaufen. Teams, die sich weigern, ihren Motor zu verkaufen, werden disqualifiziert. Jedes Team darf nur eine Maschine pro Fahrer einsetzen, die Anzahl der Motoren wird auf zwei pro Rennwochenende begrenzt.

Reglement:

1. Motor

1.1 Zugelassen sind nur Viertaktmotoren.
1.2 Hubraum: maximal 600 Kubikzentimeter.
1.3 Maximal vier Zylinder.
1.4 Keine ovalen Kolben.
1.5 Normale Saugmotoren; keine Turbolader, keine Kompressormotoren.
1.6 Drehzahlbegrenzung auf 16.000 Umdrehungen pro Minute bei Vierzylindermotoren, 15.500 bei Dreizylindermotoren und 15.000 bei Zweizylindermotoren. Die Rennleitung wird über ein Elektroniksystem permanent die Drehzahl überwachen.
1.7 Pneumatische Ventilsteuerung ist nicht erlaubt.
1.8 Konventionelle Einlass- und Abgasventile.
1.9 Variable Ventilsteuerung oder variable Ventilhubsysteme sind nicht erlaubt.
1.10 Zugelassen ist nur Druckumlaufschmierung.
1.11 Minimalgewicht des gesamten Motors inclusive Drosselklappe: 53kg bei vier Zylindern, 50kg bei drei Zylindern und 47kg bei zwei Zylindern.

2. Kraftstoffversorgung

2.1 Ansaugtrakte mit variabler Länge sind nicht erlaubt.
2.2 Pro Zylinder ist nur ein Ventil zur Drosselsteuerung erlaubt. Im Ansaugtrakt sind vor dem Motoreinlassventil keine weiteren beweglichen Teile erlaubt.
2.3 Für die Drosselklappen gilt an der Auslassseite am Motor ein maximaler innerer Durchmesser (sie müssen exakt rund sein, außer in dem Bereich, in dem das Einspritzventil sitzt): 42 Millimeter bei vier Zylindern, 48 Millimeter bei drei Zylindern, 59 Millimeter bei zwei Zylindern.
2.4 Zugelassen werden nur bestimmte Brennstoffdüsen (welcher Typ, wird abhängig von den Kosten noch entschieden).
2.5 Der Benzindruck darf 5.0 bar nicht übersteigen.
2.6 Keine künstliche Kühlung der Ansaugluft oder des Kraftstoffs.
2.7 In Ansaugtrakt und Brennkammer sind nur Luft oder ein Luft/Kraftstoffgemisch zulässig.
2.8 Keine direkte Kraftstoffeinspritzung in Zylinder, Zylinderkopf oder Brennkammer.
2.9 Eingesetzt wird konventionelles bleifreies Benzin.

3. Auspuffanlage

3.1 In der Länge variable Auspuffsysteme sind nicht zugelassen.
3.2 Der Lärmgrenzwert wird auf maximal 120 dB/A festgelegt, gemessen im Standlauf.

4. Übersetzung

4.1 Maximal sind sechs Gänge zugelassen.
4.2 Pro Gang sind maximal drei alternierende Gangstufen zugelassen, zwei beim Hauptantriebsritzel. Zu Beginn der Saison müssen alle Teams die Gangstufen jedes Gangs angeben.
4.3 Elektro-mechanische oder elektro-hydraulische Systeme zur Kupplungsaktivierung sind nicht zugelassen.

5. Zündung, Elektronik und Datenaufzeichnung

5.1 Das System zur Datenaufzeichnung wird von der Serienleitung gestellt.
5.2 Zulässig sind nur jene ECUs/Einspritzsteuereinheiten, die von der Serienleitung bereit gestellt werden. Zur elektronischen Kontrolleinheit gehören der Transponder, die Drehzahlkontrolle sowie die Systeme zur Datenaufzeichnung. Andere elektronische Kontroll- oder Datenerfassungssysteme am Motorrrad sind nicht erlaubt. Der Preis einer einzelnen, von den Motorenherstellern gebauten ECU, darf 650 Euro nicht übersteigen.

6. Chassis

6.1 Beim Chassis handelt es sich um einen Prototypen. Bei Planung und Bau muss man sich an die Vorgaben des technischen Grand-Prix-Reglement der FIM halten. Rahmen, Schwenkhebel, Benzintank, Sitz und Verkleidung dürfen nicht von Nicht-Prototypen wie Straßenmotorrädern aus der Serienproduktion stammen.
6.2 Minimalgewicht: 135kg für Vierzylindermaschinen, 130kg für Dreizylindermaschinen und 125kg für Zweizylindermaschinen.
6.3 Keine Karbon-Bremsscheiben.

7. Räder und Reifen

7.1 Keine Karbonverbundräder.
7.2 Maximale Felgenbreite: vorn 4 Zoll, hinten 6 oder 6,25 Zoll.
7.3 Vorgeschriebener Felgendurchmesser: vorn und hinten 17 Zoll.
7.4 Die Anzahl von Slicks, die jeder Fahrer pro Veranstaltung zur Verfügung hat, wird vorgeschrieben.

8. Material und Bau

8.1 Die erlaubten Materialien werden limitiert, um teure "unkonventionelle" Materialien und Bauweisen zu vermeiden (eine entsprechende Liste wird noch veröffentlicht).
8.2 Folgende Komponenten müssen aus Eisenlegierungen gefertigt werden: Ventilfedern, Nockenwellen, Kurbelwellen, Pleuel, Kolbenbolzen, Bremsscheiben.
8.3 Motorgehäuse und Zylinderköpfe müssen aus gegossenen Aluminiumlegierungen gefertigt werden.
8.4 Kolben müssen aus Aluminiumlegierungen gefertig werden.

9. Allgemeines

9.1 Anzahl der Maschinen: Jedes Team darf nur ein Motorrad pro Fahrer einsetzen.
9.2 Anzahl der Motoren: Pro Fahrer und Rennveranstaltung sind maximal zwei komplette Motoren erlaubt. Die Teams müssen die Seriennummern der Motoren am Tag vor dem ersten Training der Technischen Kontrolle melden.
9.3 Abgesehen von den oben genannten Regelungen entsprechen alle weiteren Vorgaben für Bauweise, Dimensionen und Spezifikationen denen des Grand-Prix-Reglements der FIM.
9.4 Der Motor (außer Auspuff, Drosselklappen und ECU), der in einem Rennen benutzt wurde, kann von einem anderen Teilnehmer dieses Rennens zum Fixpreis von 20.000 Euro gekauft werden. Entsprechende Kaufanfragen müssen innerhalb der Einspruchsfrist, also spätestens 60 Minuten nach dem offiziellen Rennende, schriftlich bei der Rennleitung abgegeben werden. Die Kaufabwicklung und die Lieferung erfolgen direkt nach der 60-minütigen Einspruchsfrist und werden von der IRTA unterzeichnet. Teams, die sich weigern, trotz einer gültigen Anfrage ihren Motor zu verkaufen, werden disqualifiziert.

(Quelle: Motorsport-Total.com)
 

silverbullet

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KTM990SM
Am besten gleich alles einstampfen und nur noch Superbike- und Supersport WM. Wenn sogar Vale schon öffentlich mit der SBK WM liebäugelt sehe ich für den GP Zirkus eher düstere Zeiten. Die Moto GP ist ja jetzt schon eine langweilige Show.
 

schwager

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ich kopiere mal etwas komisches...


Bisher einmalig ist die Regel, dass jedes Team für 20.000 Euro den gebrauchten Motor eines anderen Teams kaufen kann. Sprich: Gewinnt Team A das Rennen, darf Team B Team A den Siegermotor abkaufen. Teams, die sich weigern, ihren Motor zu verkaufen, werden disqualifiziert

sehr komisch finde ich daß das team disqualifiziert wird,wenn sie ihren motor nicht verkaufen möchten.

wo leben die denn??? :shock:
 

schwager

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und wo steht die klo-ordnung geschrieben?

fehlt nur noch...daß man auch den piloten mieten kann...
 

easysushi

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@schwager
Die Idee mit dem Versteigern (bis 20.000 Euro) des Siegermotors stammt von Rennserien aus den USA.

Der Sinn: die Entwicklungskosten werden flach gehalten, da keiner einen teueren Top-Motor entwickelt, der anschließend für weniger Geld an die Mitbewerber verscherbelt wird.

Somit haben auch kleinere Rennteams eine Chance sich zu etablieren und in den Rennen werden die fahrerischen Leistungen etwas mehr aufgewertet.

Führt man diese Entwicklung in der MotoGP weiter durch, hätten wir (wie schon oben gepostet) wirklich bald nur noch eine SBK-WM mit einem fetten Starterfeld.

Vielleicht profitiert sogar der Endverbraucher von dieser Kosteneinsparung... wir sollten alle etwas umdenken und Preis-Qualität-Verhältnis mehr beachten.
 

MCRepsol

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ich finde die regeln sehr interessant.
und ich finde die motogp nicht langweilig.
 
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