Most 19. - 21.08.05 mit Bike-Promotion

Chris#225

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Traunreut
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Servus und Grüß Gott liebe Aufzündergemeinde!
Endlich bin ich mal wieder in der Lage selber einen Bericht zu schreiben. Wie es dazu kam und was alles so passierte, lest selbst...
Ich weiß gar nicht mehr wann es genau war. Sonntag? Montag? Egal. Auf alle Fälle hab ich mit Dude via ICQ über alles Mögliche gechattet. Auf einmal stellte er mir die Frage, ob ich nicht Lust hätte, am Sonntag mit ihm das 4 Stunden Rennen im Rahmen des GECs zu fahren. Ziemlich überrumpelt mit dieser Frage ging ich in mich. Aufzünden. Ich? Mit der Konditionen auf einem fremden 600er Gixxer ein Langstreckenrennen bestreiten? Ich bat um einen Tag Bedenkzeit. Eigentlich hätte ich die gar nicht gebraucht, da sowieso klar war, daß ich endlich mal wieder aufzünden müsse. Trotzdem ging ich in mich und ließ mein Gewissen von Antizünd berieseln, der so etwas sagte wie: teuer, körperlich nicht fit, fremdes Moped, stressige An- und Abreise. Ich lauschte also Antizünd bis dieser alles aufgezählt hatte. Dann kam Prozünd und meinte: Hackfressen! Aufzünden! Also war alles klar. Ich komme!!!!!!!!!!!
Da meine Freundin Ellen natürlich mitwollte, galt es erstmal ein Schlafgemach zu organisieren. Kurzerhand Stoppie angemailt, ob er in seinem Wohnmobil noch Platz für einen Aufzünder nebst Nebengeräusch hätte. Stoppie suchte noch einen Mitfahrer, den er aber „leider“ nicht fand, so daß wir bei ihm nächtigen durften. An dieser Stelle nochmal ein riesiges MERCI an Stoppie!!! Soviel kann ich vorweg nehmen. Ich hab noch nie so gut an der Rennstrecke geschlafen und wurde erst von den beschissenen 2-Takt Möhren geweckt. Die sollte man irgendwie in eine Schallschutzkammer stecken. Sorry an alle 2-Takt Fans, ich finde die Teile a la NSR technisch und optisch ultra geil, aber diese warmlaufscheiße geht mir auf den Sack. Wie schrie Dude so nett, als direkt vor seiner Nase so ein 2-Takter stehen blieb? „Verpiss Dich“. Ja, ich glaube so waren seine Worte. Muß ja auch nicht in der Boxengasse sein, oder? Geht das nicht auch am Boxenende??? Naja egal. Zurück zum Thema. Ich mußte leider am Freitag noch arbeiten, was mir aber das Einräumen meines Autos ersprate, da dies Ellen übernahm. Die Kernzeit voll ausgenutzt, stiefelte ich um 14.00 Uhr aus der Arbeit. Gegen 14.45 Uhr ging es dann los. Wie üblich gab es um München herum Stau. Die restliche Fahrt verlief unspektakulär. Als Reidi mir ne SMS schickte, ich soll mich beeilen, sonst ist er voll bis ich ankomme, holte ich alles aus meinem Astra heruas und landete gegen 21.00 Uhr im Lager der Fahrer. Mir schien, der Aufzündvirus hat sich weiter verbreitet. Ich sah Most noch nie so vollgestellt. Unglaublich was da los war. Nach der obligatorischen Blasenentleerung ging es auf zur Begrüßungsrunde. Schön, soviele häßliche Menschen wiederzusehen. Überall wurde gegrillt und diverse verschiedene, meist alkoholische, Getränke verzehrt. Dude war in Box 29, Stoppie in 30. Stoppie wies uns dann in die Geheimnisse seines Wohnmobils ein, welches wir mit unseren Klamotten beluden, bevor es zum Biertrinken ging. Ellen taten die unterschiedlichsten Biere wohl nicht gut. Zumindest war sie relativ schnell angeschlagen und wenn sie angetrunken ist, redet sie wie ein Wasserfall. Deshalb nenne ich sie dann immer „Jukebox“. Nur leider hat sie werder einen Lautstärkenregler, noch einen on/off button . Gegen 01.00 Uhr fielen wir ins Bett und schliefen wie Gott in Most.
Am nächsten Morgen, bei schönstem Wetter krabbelten wir gegen 08.00 Uhr aus unserem Schlafgemach. Ellen bereitete ihre bekannt guten Rühreier her, die Pivo, Reidi und ich dankend entgegen nahmen. Ellen sah gar nicht gut aus und klagte über einen viel zu dicken Kopf. Mir ging es sehr gut und ich freute mich aufs Aufzünden, wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Dude meinte, ich solle mich jetzt mal an sein motorrad gewöhnen und den ersten Turn rausfahren. Gefahren wurde wie üblich in drei Gruppen. Wir waren in Gruppe B. Das hieß also, dass es für mich um 09.20 Uhr losging. Die Quälerei in die PSI-Lederkombi ist die Gleiche wie immer. Wieso kommen wir nicht mit einer dicken Haut und Protektoren auf die Welt? Die erste Sitzprobe verhieß nichts Gutes, bzw. etwas sehr ungewohntes. Mir kam der Babygixxer brutal klein vor. Also extrem niedrig. Ich hatte das Gefühl, daß wenn ich die Füße auf den Rasten hab, ich mir mit den Knien die Ohren zuhalten könne. Jetzt weiß ich auch, warum Dude auf den Fotos immer so komisch die Beine von sich streckt. Egal dachte ich mir, ich wird mich schon dran gewöhnen. Ich fuhr also in dieser “Bückling-Extrem-Haltung” auf die Strecke. Glücklicherweise fuhren wir die alte Variante. Erstaunlicherweise lief es schon recht rund auf dem mir unbekannten Aufzündeisens. In der vierten Runde war ich schon schneller als Dude im Qualifying am Vortag. Die Zeiten verrate ich aber lieber nicht, da sie nicht weltbewegend waren. Dude war wohl am Freitag auch nicht gut drauf. Am Samstag fuhr er ne 39er Runde, was schon eher seinem oder besser gesagt dem Potenzial seiner Mopette entspricht. Ich fuhr an dem Tag drei Turns und gewöhnte mich langsam an die Gixxer. Ohne großes Risiko fuhr ich 41er Zeiten und hab es dann dabei belassen. Der Tag lieferte dann noch einige interessante Rennen. BiPro Meisterschaft, Sound of Thunder, R1-Cup, u.s.w. Vor allem der R1 Cup war sehenswert. Spannende Duelle bis zum Schluß. Die ersten Fünf innerhalb 1,5 Sekunden und Reidi fuhr natürlich auch mit. Sogar sein Dad mit drei Freunden kamen mit dem Motorrad angereist um zuzusehen. Leider hatte Reidi aber einen schlechten Start und wurde letztlich nur Achter. Nach der fälligen Dusche fuhren Pivo, Reidi, Freens, Ellen und ich zum Essen ins Hotel Shirak (oder wie auch immer man das schreibt). Dort konnte man sehr günstig Essen. Für alle die dort mal hinfahren wollen, nehmt Fisch. Wer durchgebratene Steaks mag, wird dort auch gut bedient. Da es mittlerweile auch regnete wie aus Eimern, war die Stimmung danach im Fahrerlager nicht merh so berauschend und wir gingen gegen 12.00 Uhr ins Bett.
Sonntag lachte die Sonne wieder vom Himmel. Unglaublich, nachdem jeder Wetterbericht schlecht gemeldet hatte. Dude fuhr Vormittag noch den Pirelli Cup, den er auf einem guten fünften Platz beendete. Ich fuhr erst wieder zum 4 Stunden Rennen. Reidi zeigte im R1 Cup diesmal eine bessere Leistung und wurde Sechster. Dude zog derweil wieder die Bridgestone Pneus auf. Wir dachten, sie könnten 4 Stunden durchhalten. Dachten wir. Nach kurzer Taktikbesprechung besachlossen wir, daß ich den Start und somit den ersten Turn übernehmen sollte. Ich quetschte mich also kurz vor zwei in meine Kombi und fuhr zur Startaufstellung. Gestartet wurde in Le Mans manier. Also erstmal über die Straße laufen, aufs Moped springen und los. Der Probestart gelang mir gut. Es sei erwähnt, das wir (Münsterland Racing Team 3) von 16. Stelle starteten. Dann kam der richtige Start. Der häßliche Mann (MD), der sonst die roten Fahnen schwenkt, hatte diesmal als Startzeichen eine grüne Flagge in der Hand. Als er das Startzeichen gab, spurtete ich auf die andere Seite, startete den Babygixxer und schoß los. Prompt bekam ich einen Krampf in der Leiste. Nach einigen Ausweichmanövern am Start versuchte ich den Krampf zu lösen. Dies dauerte bis zur Spitzkerre. Wie unangenehm. Aber glücklicherweise war er dann weg und ich konnte mich aufs Aufzünden konzentrieren. Ich fuhr die Startphase bewußt locker. Schließlich ist es ein 4 Stunden Rennen, kein Sprint. Ich weiß nicht an welcher Stelle wir lagen, aber ich sah den Führenden unsere Klasse, das SRU1 Team vor mir. Dummerweise wurde ich auf der Start/Ziel von einigen 1000er verblasen. Ich verlor den Anschluß auf SRU. Vor mir tauchte dann irgendwann Heiner vom Münsterland Racing Team 1 auf. Ihn schnappte ich mir irgendwann. Allerdings fuhr er auf einer CBR1000, was die Sache nicht als leicht gestaltete. Nach gut 30 Minuten merkte ich, wie mein Arm langsam wieder zu meckern begann. Dude und ich nahmen uns aber vor, ca. 45 Minuten Turns zu fahren. Ich gab nach ca. 40 Minuten Zeichen und fuhr raus. Die Helfer standen schon mit der Tankanlage bereit. Ich übergab das Moped an Dude. Kurz drauf fuhr er aus der Boxengasse. Ich schleppte mich auf einen Stuhl in der Box, pellte mich aus der Kombi und bat um Wasser. Ab da kümmerte sich Ellen um mich und versuchte mich wieder für den nächsten Turn fit zu machen. Einen kalten Wickel hier, eine kleine Massage da, eine Zigarette dort und es ging wieder einigermaßen. Die Zwischenstände wurden jede Stunde an der Anmeldung ausgehängt. Da diese aber zu weit weg für uns war hatten wir derzeit keine Ahnung, auf welchen Platz wir lagen. War ja irgendwie Nebensache, denn das einzige was zählt ist aufzünden. Dudes 4 Minuten vergingen irgendwie viel schneller als meine. Beim Fahrerwechsel rief mir Dude noch kurz zu, daß die Reifen, v.a. hinten, nicht mehr die Besten waren. Ich fuhr also die ersten beiden Runden vorsichtig um zu eruieren was los ist. Die Reifen empfand ich nicht als problematisch, aber den Druckpunkt der Bremse. Nach kurzer Eingwöhnung fuhr ich wieder konstant meine Runden. Ich war von mir selbst überrascht, wie die Kraft doch einigermaßen hielt. Ellens Pflege sei dank. Während des Rennes geschah nicht viel. Ich überholte einige Kontrahenten und wurde andererseits überholt. Die Reifen waren meiner Meinung nach immernoch stabil. Dude war wohl anderer Ansicht, denn als ich wieder in die Box zum Fahrerwechsel und Nachtanken fuhr, stand er mit einer Ersatzfelge und neuem Reifen da. Also schnell den Reifen gewechselt, getankt und Dude auf die Strecke geschickt. Das kostete uns leider ca. 2 Minuten. Dude fuhr aber mit dem neuen Hinterreifen sehr gut und machte wieder Zeit gut. Natürlich keine 2 Minuten, aber die ein oder andere Sekunde pro Runde konnte er herausholen. Ich ließ mich wieder von Ellen verarzten und trank soviel es geht. Laut Zeitrechnung wird mein letzter Turn kürzer als eine halbe Stunde sein. Da war ich auch nicht enttäuscht drüber. Die Zeit verging wie im Flug. Ich übernahm um 17.00 Uhr das letzte mal die Babygix und brauste aus der Box. Die Bremse konnte ich nun ganz an den Lenker ziehen. Die Muskeln schmerzten, aber das ist nunmal Langstrecke. Ich gab alles und fuhr wie in Trance. Meine Rundenzeiten dürften so ca. eine Sekunde höher gewesen sein als im ersten Turn. Gemessen an meiner Kondition war ich damit mehr als zufrieden. Gegen 17.30 Uhr übergab ich wieder an Dude und schrie ihm “sitzen bleiben” hinterher. Nun ging ich mal zur Anmeldung und sah auf die Zwischenstände. Um 17.00 waren wir noch Klassenerster. Aber seit dem gab es bei uns 2 Wechsel. Wir wußten also nicht genau an welcher Stelle wir lagen. Dude fuhr einen hervorragenden letzten Turn. Pünktlich um 18.00 wurde dann das Rennen vom oben genannten häßlichem Menschen, alias MD abgewunken. Dude kam rein und alle Münsterländer fielen sich in die Arme. Primärziel erreicht. Sitzen geblieben und Spaß gehabt. Was will man mehr. Die anschließende Siegerehrung wies uns auf dem 9. Gesamtrang aus und in unserer Klasse sind wir sensationell Zweiter geworden. Nur 7 Sekunden hinter dem Ersten. Wenn nur der Reifenwechsel nicht gewesen wäre..... Egal. Zweiter Platz ist auch geil und Pokale gab es auch. Nun kam der übelste Abschnitt eines Aufzündwochenendes: Einpacken . Ellen packte den Astra ein, während ich Dude half, seinen Bus mit dem Motorrad zu beladen und die Reifen einzupacken. Als die Motorräder drin waren ging ich zu Duschen. Ellen half derweil noch Dude mit dem Kleinkram. Um 19.45 Uhr waren wir Startklar und Dude und wir fuhren gen heimwärts. Natürlich nicht, ohne uns bei allen verabschiedet zu haben. Nach einem Zwischenstop in Waldsassen beim Goldenen Hahn (sehr zu empfehlen, direkt an der Hauptstraße), kamen wir um 01:00 Uhr zuhause an. Geschafft aber glücklich.

Fazit:
- Ein geiles Wochenende
- Langstreckenrennen sind anstrengend, aber der Teamgeist ist super!
- Die Organisation von BiPro war top. Trotz des riesen Feldes keine Verzögerungen.
- Ich brauch wieder ein eigenes Aufzündeisen um nächstes Jahr öfter auf den Track zu gehen!

Hier sei nochmals mein bester Dank an Dude gerichtet, der mir die Möglichkeit gab, auf seinem Moped gute 2 Stunden zu fahren. DANKE
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Gruß
Chris
http://www.racing4fun.de
 
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