Zunächst mal vorweg: Bis jetzt konnte ich bei Reifenkontrollen immer ein vernünftig gemässigtes Verhalten feststellen. Sie betrachteten den Reifen von hinten und waren zufrieden wenn die mittleren Hauptprofile vernünftig aussahen. Bis jetzt hat sich noch keiner um die Reifenflanken bemüht, was mir dann womöglich schon mal einen Punkt hätte einbringen können (Man fährt mit 1,8 weg und hat auf dem Heimweg nur noch 1,4 drauf).
Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass beim Ausmessen dieser 75% Lauffläche, auf die
@EgonDonner verweist, der kritische Bereich an den Flanken im zulässigen Messbereich liegt. Zumindest musste ich das feststellen als ich vor etlichen Jahren mal einen Reifen daraufhin vermessen hatte. Ich achte deshalb darauf, dass ich in diesem Bereich (Linke Reifenflanke) nicht unter 1,6 mm komme. Im mittleren Bereich liege ich dann noch bei knapp 3 mm.
Ich kenne einen Motorradfahrer, der sich über die Jahre regelmässig nen Punkt wegen abgefahrener Reifen fängt. Aber dessen Reifen waren dann so abgefahren, dass keinerlei Diskussionsbedarf entstand.
Es könnte schon so sein, dass in Ermangelung eines juristisch einwandfreiem Messverfahren auf zu pingelige Entscheidungen verzichtet wird.
Jetzt zum Euro als Prüfmittel:
Der Euro bezieht sich nur auf "empfohlene" Profiltiefen (Sommerreifen 3 mm, Winterreifen 4 mm), weil der Goldring eine Breite von 3 mm hat. Mir scheint, dass inzwischen diese empfohlenen Tiefen schleichend in juristisch vorgeschriebene umgewandelt werden sollen.
Wie verkauft man mehr Reifen? Man setzt mit Hilfe seiner Lobby höhere Mindestprofiltiefen durch.
Jedenfalls ist der Euro untauglich die 1,6 mm-Mindestprofiltiefe auszuweisen.
@wolfgang, wenn du den Euro als Mass nimmst, verschenkst du mehr als 1 mm nutzbare Profiltiefe.
Und zum Schluss:
Die längste Zeit meines Lebens bin ich, wie alle Älteren, zulässigerweise bis 1 mm runter gefahren und hat funktioniert. Dass nun 1,4 mm Harakiri sein sollen, ist mir nicht zu vermitteln.