Bericht von Mas du Clos
Montag, 22.05.
Mein Mitfahrer rief mich an und verkündete, daß er leider aus beruflichen Gründen nicht mit kann. Schock. Zwar wollte ich ganz sicher zu diesem kostenlosen Training, doch ganz so kostenlos ist sowas ja nie. Nun hatte ich für die Fahrt usw. die doppelten Kosten am Bein. Darum der Aufruf nach einem neuen Mitfahrer. Am Abend unzählige Telefonate, SMS'e...
Dienstag, 23.05.
Der neue Mitfahrer war gefunden: Bobby mit GSX-R 1000 K4. So waren wir nun vollständig (Harli & Susanne, Bobby und Sandra und meine Wenigkeit). Also nach der Arbeit packen, die halbe Garage in den Kombi und den Trailer checken.
Mittwoch, 24.05.
Nun noch schnell das Mopped auf den Trailer und los geht's in den Schwarzwald, wo wir uns alle treffen wollen. Bei Bobby & Sandra angekommen, lud ich die K2 ab um sie gleich darauf seitlich wieder aufzuladen, damit Bobby's K4 daneben Platz hat. Die Kanister banden wir auch auf den Trailer, die Felgen gingen noch in's Auto. Bobby's Sachen dazu und die Kiste war ziemlich voll.
Kurz darauf kamen auch Harli & Susanne mit ihrem Gespann an und so waren wir gegen 14:00 Uhr startbereit.
Wir blieben zusammen bis kurz vor Dijon. Dann wähle Harli den Weg durch die Pampa und ich fuhr weiter gen Lyon auf der AB. Und weil in F auf der Autobahn 130km/h mit Trailer erlaubt sind, lief es auch prima bis Lyon, wo wir wie immer im Süden im Stau standen. Zwar nur eine halbe Stunde, doch die war nervig. Danach ging es flüssig weiter und wir beschlossen auf der AB zu bleiben und den Bogen Richtung Saint-Etienne zu fahren um Zeit zu sparen. So waren wir kurz darauf in Clermont-Ferrand und fuhren nach einem kurzen Besuch beim Fastfood-Riesen die N141 entlang. Schon hier hätte ich gerne die Moppeds vom Trailer, denn es ging schön kurvig hinauf in's Zentralmassiv.
--- Kartenausschnitte wegen Copyrightproblem entfernt. Bender ---
Etwas später als Harli (30 Min.) trafen wir auf dem Campingplatz bei Aubusson ein. Das war so gegen 22:30 Uhr. Zelt aufbauen, Bierzeltgarnitur aufstellen und noch ein gute Nacht Umtrunk ging flott, denn jeder war müde und wußte, was ihn erwartete am Tag darauf. Um 1:00 Uhr war also Schicht.
Donnerstag, 25.05.
Nach einer 4°C kalten Nacht *brrr* und einem schnellen Kaffee fuhren wir zurück Richtung Clermont denn die RS liegt direkt neben der N141. Wir bogen in's Fahrerlager ein und schon bevor wir die Strecke unterquerten bekamen wir einige Zipfel davon zu sehen. Eine traumhaft gelegene Berg- und Talbahn. Abladen, auspacken und einchecken. Die meisten schrieben sich für blau ein, doch ich entschied mich für rot, was dann später auch ganz gut ging. Wechseln war jederzeit möglich, also auf in den Kampf, denn die technische Abnahme bestand aus einem flüchtigen Anschauen des Renngerätes und fertig.
Wir fuhren in vier Gruppen aufgeteilt hinaus auf die Strecke. Zuerst die steile Bergauf hinter Start/Ziel. Eine schöne rechts führt ebenso steil wieder hinunter in eine ordentliche Kompression. Dann ein schnelles Geschlängel (rechts links) und hart bremsen für die weite Rechts. Den Berg wieder ein Stück runter und gleich links wieder hinauf doch was ist das ? 3 Querpoller mitten auf der Strecke ?! Im Zick-Zack durch und hinein in eine enge Rechte. Klar, daß muß so sein, denn ein Haus steht direkt 3m hinter der Spitzkehre und ein Sturz würde übel ausgehen, bei hoher Geschwindigkeit. Nach der engen rechts eine ebenso enge links (Kehren) und eine etwas weitere rechts in eine Bodenwelle hinein. Gleich danach folgt eine völlig blinde Rechts und die Links danach führt wieder auf Start/Ziel. Bis auf die Poller also wirklich genial die Strecke.
Und weil das Wetter mitspielte, also der Wind die dicken Regenwolken oben hielt, wurde der Tag schon zu einem vollen Erfolg. Am Vormittag noch fleißiges abtasten der Anderen, nach der 1,5h Mittagspause dann schon nicht mehr. Die Reifen (BT002 - 3er Mischung) zahlten sich ja so aus, denn die Dinger kleben wie der Teufel. Hier noch ein paar Klicks am Fahrwerk und schon paßte es im großen und ganzen. Schräglagen, daß der Auspuff von Bobby schon leiden mußte und der LiMa-Deckel ist auch nicht mehr weit.
Wir hatten alle unseren Spaß und Clemens Goth von Bridgestone war häufig unser Gast, sodaß einige gute Info's in Sachen Reifen rüber kamen, die in keinem Motorradheft stehen, da er maßgeblich an der Homologisierung einiger Reifen mitwirkt. Wir verstanden uns auf Anhieb und er tat sein möglichstes, um es und so schön wie möglich zu machen. So gab er uns Märkchen für mittags Baugette und für den Abend lud er uns zum BBQ ein. So ging der Tag langsam zur Neige und wir trafen uns alle vor der Inscription. Es gab Getränke satt, was das Herz begehrte. So nahm der Abend seinen Lauf.
Um 19:30 Uhr war das BBQ fertig. Fleißige Helferlein hatten ein leckeres Abendessen gezaubert, genug Wein auf den Tisch gestellt und für eine nette Atmosphäre gesorgt. Clemens und seine Mannen saßen bei uns sowie GixxerStefan und Kretsche und tranken uns den Wein weg
und wir erzählten natürlich lautstark die Heldentaten vom Tag. Einige Flaschen/Stunden später lösten wir die Runde auf, nachdem das Bridgestone-Team sich weintechnisch geschlagen geben mußte
Die Nacht im Zelt war somit kein Problem mehr und ob es nun am Frostschutz in den Adern lag oder daran, daß es wirklich nur auf 13°C heruter ging, kann ich nicht mehr so genau sagen...!
Freitag, 25.05.
Der Tag begann für uns wieder mit einem petit de journee und ab auf die Renne. Leider nieselte der Morgennebel herunter und daher war es ziemlich leer auf der Strecke. Open Pitlane hieß das Zauberwort. Als es etwas besser wurde, fuhren einige von uns heraus, so auch ich. Clemens hatte uns noch vor Nässe mit den Reifen gewarnt und nicht nur er. Also wir alle vorsichtig unterwegs. Ich fuhr so 10 Runden als es plötzlich vor der blinden Rechts klapp machte und mein Vorderrad einklappte. Also ab auf die Wiese bei vielleicht 70km/h. Aufstehen, Mopped aufheben, Daumen hoch und den Hang runter. Hoppla, da fehlt doch etwas wichtiges ? Achso, nur der Handbremshebel, Fußbremshebel noch da ? Ja, was für ein Glück
Rein in's Fahrerlager und schnell mit der kleinen Inspektion beginnen. Das viele Gras war schon lästig und mußte raus. Trotzdem kein Problem, da alles dabei.
Durch die Hilfe meiner Freunde und damit vieler flinken Schrauberhände war das Mopped punkt 14:00 Uhr nach der Mittagspause wieder fahrbereit. Leider war der Lenkungsdämpfer an der unteren Gabelbrücke abgebrochen. Also vorsicht beim Wheelen und Rausbeschleunigen auf den welligen Teil. Bobby war mittlerweile zu Recht bei seinem ersten Renntraining in die rote Gruppe aufgestiegen und so fuhren wir ein paar Runden zusammen. Wir hatten einigen Spaß und meine K2 tat brav ihren Dienst. Und weil viele früh zusammen packten, legte der Veranstalter erneut Gruppen zusammen, damit jeder mehr zum fahren kommt. Nun war zwar das Niveau etwas durchmischt, doch das ging schon. Es blieb nicht nur trocken sondern es zeigte sich sogar einige Male die Sonne, also schnell noch ein paar Foto's von der Strecke, die ich leider nicht mit der Kamera erkunden durfte:
Nach Start/Ziel die Bergauf
Nach einer Bergauf muß eine Bergab folgen
Dann das schnelle Geschlängel
Kaum Kiesbetten sondern stattdessen viel Grün
Hinunter auf die Start/Ziel
Totale mit Fahrerlager
Da Bridgestone mittags schon abgereist war und somit an der Strecke nichts mehr los war, packten wir zusammen, luden auf, verabschiedeten uns von den Anderen und fuhren auf den Campingplatz, wo jeder mit knurrendem Magen Susannes hervorragende Kochkünste abwarten mußte.
Lange erzählte keiner mehr denn alle waren schön fertig und so waren die Zelte schnell bezogen. Die laue Nacht und der Gute-Nacht-Umtrunk taten ihr übriges und so war schnell Ruhe.
Samstag, 26.05.
Die Rückfahrt war völlig entspannt und unspektakulär, jedoch ähnlich lange wie die Anreise. Dieses Mal probierten wir es auch über die Käffer, was gut ging. Umladen im Schwarzwald und dann endlich die restlichen 2,5h nach Hause. Das reichte dann auch.
FAZIT
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Danke an Bridgestone für das klasse Training, vor allem für lau. Danke speziell an Clemens Goth, der daran großen Anteil hatte. Essen, Orga, Betreuung, Strecke, Reifen, Leute, no phone limits ---> 1A. Nette Leute kennen gelernt, die wir sicher wieder sehen werden, gelle Kretsche und Stefan
Danke an Bobby für's einspringen. Danke an Susi für Deine Kochkünste. Und danke an Petrus, denn hier soll es ja wohl ziemlich geschüttet haben.
Ab sofort sind die Supercorsas nur noch zweite Wahl neben den BT002 für die Strecke.
Wer nicht mit war, ist selber Schuld
Ciao
Matte, dessen Finger nun bluten...