Guide: Wie mache ich bessere Bilder von meinem Bike?

SonicC

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Ich hab vor kurzem mal für einen Blog eine kleine Guide zum fotografieren von Fahrzeugen, bzw. vornehmlich Motorrädern, geschrieben, welche auch für absolute Anfänger ohne großen Aufwand nachzuvollziehen ist.

Ich dachte mir, das wäre vielleicht auch hier für den ein oder anderen interessant, und deshalb wollte ich diese Anleitung auch hier posten.

Diese Anleitung ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss, und selbstverständlich sind auch hier alle Regeln da um auch mal gebrochen zu werden, jedoch ist das hier eine wirklich einfache Anleitung mit einfachen und praxisbezogenen Grundregeln, welche häufig eine deutliche Verbesserung in den Bildern bringen.

Für diese Guide braucht ihr keine teure Kamera. Egal ob günstige Kompaktknipse oder teure Studiokamera - diese Anleitung funktioniert immer!

Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und Nachmachen, und würde mich drüber freuen, wenn vielleicht jemand dann seine Ergebnisse und Erfahrungen, sowie Anmerkungen und Kritik hier posten würde!






AnfängerGuide: Wie mache ich bessere Fotos von meinem Bike?




Die Vorbereitung

Bei der Fahrzeugfotografie ist der wichtigste und für dieses Tutorial erstmal einzige Schritt: Putzen!
Was ihr vorher putzt, müsst ihr später nicht im Bildbearbeitungsprogramm mühsam ausbügeln, und grade bei einem Foto fallen wirklich schon kleinste Kleinigkeiten schnell auf. Also schaut euch nochmal ganz genau jeden Zentimeter eures Motorrads an, und entfernt jeden Staub und jede Fliege, welche nachher auf dem Bild landen könnte.
Ob man auch die Reifen abwaschen, und mit einem Pflegemittel auf Neuglanz bringen muss, daran scheiden sich die Geister.
Ich persönlich finde es immer etwas Doof, wenn die Maschine im Staub steht, die reifen aber aussehen wie neu, weshalb ich - ausser bei Studioaufnahmen - meist auf das zusätzliche säubern und behandeln der Reifen verzichte (mal ganz davon abgesehen, dass man vom waschen dann Wasserflecken unter den Reifen hätte, denn man kann die Pneus ja erst säubern, wenn das Motorrad in Position steht).


Das Licht

Das wichtigste an der Fotografie ist grundsätzlich und immer das Licht! Hier werden auch die meisten Fehler gemacht, weshalb viele Bilder häufig unprofessionell, billig und langweilig wirken.
Um ohne viel Aufwand und mit einfachsten mitteln schnell gute Ergebnisse in der Fahrzeugfotografie zu erzielen, ist die
Wahl des richtigen Umgebungslichts das A und O.
Blitzen ist - speziell in der Fahrzeugfotografie - nur was für Profis, und artet oft in enormem Materialaufwand aus,
weshalb Aufnahmen in der Nacht oder in Gebäuden schonmal ausfällt.
Auch auf die recht beliebten Langzeitbelichtungen unter Strassenlaternen sollte man verzichten. Erstens verfälscht das Kunstlicht stark die Farben, und auch Kontraste gehen verloren, und zweites fangen grade Kompaktkameras, Bridgekameras, und semiprofessionelle Spiegelreflexkameras häufig stark das rauschen an, was enorm auf die Schärfe und auf die Bildqualität schlägt.

Empfehlenswert ist es daher, die Aufnahmen nachmittags im Freien zu machen. Direktes Sonnenlicht ist allerdings Gift für praktisch jedes Foto - im speziellen auch in der Fahrzeugfotografie - denn die Kamera kann sich auf die krassen Helligkeitsunterschiede nicht einstellen, harte Schatten stören das Bild und klauen Details, die Farben im Bild wirken schnell flau, und Reflexionen und Spiegelungen im Lack, Chrom, und Metallteilen sind ebenfalls enorm störend.
Idealerweise solltet ihr euch einen Tag zum fotografieren suchen, an dem der Himmel bewölkt ist. Die Wolken wirken ähnlich wie eine große Softbox im Fotostudio, leuchten die Maschine sehr gleichmäßig aus, erzeugen sehr weiche und angenehme Schatten, und Farben und Kontraste kommen sehr schön zur Geltung auf dem Foto.
Alternativ, oder besser noch zusätzlich, kann man das Motorrad auch im Schatten von z.B. Gebäuden fotografieren. Die direkte Sonne ist hier abgeschattet, und das Streuchlicht der Umgebung erzeugt ein ebenfalls sehr weiches und sauberes Licht.

Sind die Schatten die das Motorrad wirft sehr weich und hell, dann habt ihr ein schönes Licht gefunden!

Wenn ihr an bestimmten Stellen des Motorrads zusätzlich aufhellen müsst - also zusätzliches Licht benötigt - dann könnt ihr das sehr gut mit einer weißen Styroporplatte aus dem Baumarkt, oder mit einem mit ALufolie beklebten Stück Pappkarton machen, die ihr als Reflektor einsetzten könnt. Grade im Bereich der Schwinge und der Räder wirkt das manchmal wahre Wunder.



Die Brennweite

Wahl der richtigen Brennweite ist für ein schönes Bild sehr viel wichtiger als viele Glauben. Die Brennweite ändert nicht nur wie nah das fotografierte Objekt auf dem Bild ist, sondern auch die Tiefenwirkung des Raums, Größe des Schärfebereichs, und vorallem auch die Art und Stärke der Verzeichnungen. Kurze (Weitwinkel) Brennweiten lassen z.B. den Raum größer und tiefer wirken, vergrößern den Schärfebereich, bringen aber auch sehr schnell tonnenförmige Verzeichnungen mitsich. Lange (Tele) Brennweiten verkleinern die Tiefenwirkung des Raums, verkürzen den Schärfebereich im Bild, und verzeichnen leicht Kissenförmig.
Die Sogenannte "Normalbrennweite" liegt bei 50mm. Normalbrennweite deshalb, weil diese Brennweite im Kleinbildformat ziemlich genau dem Bildwinkel und der Tiefenwirkung des menschlichen Auges entsprechen, und im Normalfall auch die Verzeichnungen nicht vorhanden sind.
Wenn ihr also nicht sehr gezielt und bewusst mit den Eigenschaften von Tele oder Weitwinkelbrennweiten im Bild spielen wollt, ist es eine gute Idee die eure Kamera auf eine Brennweite von 50mm einszustellen, um eine natürliche und korrekte Aufnahme zu erreichen. Grade Weitwinkelbrennweiten sind wegen der tonnenförmigen Verzeichnung sehr gefährlich, und können das Motorrad krumm und schief wirken lassen (wenn man damit aber umgehen kann, kann man z.B. die Verzeichnung bewusst nutzen, um z.B. das Vorderad größer wirken zu lassen und die Maschine läner in den Raum zu ziehen, was ein sehr dynamischer Effekt sein kann) Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, welche keine Brennweitenangabe hat, dann stellt den Zoom auf Mittelstellung.



Die Kameraeinstellungen

Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, dann könnt ihr diesen Punkt nur überfliegen. Die Kompaktkamera sucht sich selbst ihre Einstellungen, und die Tiefenschärfe ist wegen des kleinen Sensors auch enorm groß.

Verwendet ihr eine Spiegelreflex oder eine Systemkamera/Bridge, dann gibt es bei den Einstellungen einige Dinge zu beachten. Der ISO Wert (empfindlichkeit des Sensors) sollte so gering wie möglich gehalten werden (bei den meisten Kameras ist das ein Wert ISO 100-200), denn so ist die Bildqualität am besten und das Bildrauschen am geringsten.
Licht solltet an einem hellen Tag genügend haben, um mit derartig geringen ISOwerten arbeiten zu können.

Die Blende hat den größten Einfluß auf die Tiefenschärfe, und da im Normalfall das Motorrad komplett scharf sein soll muss hier eine verhältnismäßig kleine Blendenöffnung gewählt werden (große Blendenzahl an der Kamera). Eine Blende von 8 oder höher ist erfahrungsgemäß ein guter Wert, allerdings ist das stark von der verwendeten Kamera abhängig, weshalb man immer nochmal am Display kontrollieren sollte, und sicherzustellen, dass das Motorrad von vorne bis hinten scharf ist.

Die Belichtungszeit wählt ihr dann so, bis das Bild eben richtig belichtet ist. Wenn ihr allerdings wegen der kleinen Blendenöffnung und der geringen ISO sehr lange belichten müsst, und deshalb schon anfangt zu verwackeln, dann solltet ihr ein Stativ verwenden, und die Kamera mit dem Selbstauslöser auslösen. Selbstauslöser deshalb, weil schon der Druck auf den Auslöseknopf wenn die Kamera auf dem Stativ steht zu einer Verwacklung führen kann.


Der Hintergrund

Eine Regel für den Ort an dem ihr euer Motorrad am besten fotgrafieren sollet gibts natürlich nicht. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Hintergründe mit Struktur sehr interessant wirken. Mauerwerk, Industrieanlagen, Graffittiwalls, Rolltore, Abrissgebäude, usw... sind da sehr beliebt und sehen auch sehr interessant und schön aus.Die weiß gejauchte Rauputz Hauswand sollte man aber tunlichst meiden, denn das wirkt langweilig, und vorallem ist der Kontrast zum Motorrad enorm groß, was ebenfalls zu einer Verschlechterung der Bildqualität führen kann.

Bei der Wahl des Hintergrunds solltet ihr immer eine Frage im Hinterkopf haben: "Was für eine Maschine fotografiere ich hier, und wie will ich sie darstellen?"
Ich bin immer wieder regelrecht schockiert, wieviele Bilder im Internet landen, wo ein wunderschönes Custombike, oder die aufwändige Tuningkarre auf einer Blümchenwiese abgelichtet wurde. Diese Umgebung passt einfach nicht zu solch einem Hauptmotiv. Die Wirkung sollte ja eigentlich in Richtung Technik, Kraft, Sportlichkeit, Coolness, usw... gehen, und da ist eine Wiese einfach der denkbar schlechteste Ort für ein Foto.


Die Perspektive und der Bildausschnitt

Um das Bild richtig spannend zu gestalten, solltet ihr intensiv Gedanken über die Perspektive machen. Wenn ihr euch neben das Bike stellt, und aus Augenhöhe auf das Motorrad herabfotografiert, dann wirkt das bild sehr schnell langweilig und billig, denn dieser Blinkwinkel für uns sehr normal und wenig interessant. Speziell die Froschperspektive - also Bilder von unten herauf - hat hingegen häufig eine sehr tolle Wirkung, denn so wird Spannung, Kraft, Macht und Erhabenheit vermittelt. Kniet euch hin, legt euch hin, werft euch in den Dreck - das Bildergebnis wird eure Mühe belohnen!

Beim Bildausschnitt solltet ihr darauf achten, dass das Motorrad vollständig auf dem Bild ist (es sei denn ihr wohllt gezielt nur einzelteile ablichten). Wenn man die Grundregel "Wenn die Knie noch mit drauf sind, dann müssen die Füße auch noch mit aufs Bild!" aus der Personenfotografie her nimmt, dann kann man sie so auch auf die Fahrzeugfotografie übertragen, und klar sagen, dass man alle Teile des Moppeds auch mit auf dem Bild haben sollte und darauf achten muss, dass man abstehenden Teile oder Reifen und dergleichen nicht An-, bzw. Abschneidet.
Weiterhin ist es zu empfehlen, das Motorrad nicht immer mittig zentriert ins Bild zu setzen. Der Goldene Schnitt, oder zumindest die sogenannte Drittelregel sind hier die Zauberwörter, denn durch diese Grundregeln des Bildaufbaus können die Fotos sehr spannend und dynamisch gemacht werden. Die Drittelregel besagt z.B. dass das Motiv sowohl in der Höhe alsauch in der Breite ca. 2/3 des Bildes abdecken soll, und der Hintergrund daneben das verbleibende Drittel einnimmt.
Das Motorrad sollte auch mit der Front dann zur Bildmitte zeigen, da es sonst so wirkt als würde es aus dem Bild hinausstreben.
 

BT012SS†

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:daumenhehe

Nachdem ich nun Jahre mit ner Kirmeskamera rum gelaufen bin hab ich letzten Winter im Kambodscha gemerkt das ich doch ne bessere Ausstattung benötige.
Aktuell sitze ich in einem Grundkurs für Anfänger zur digitalen Fotografie und muß sagen, der Ausbilder erzählt genau das gleiche wie du.
Vor Wochen noch konnte ich mit den ganzen Begriffen wie Blende, ISO und Weißabgleich etc. nix anfangen.
Heute freue ich mich das ich deinen Text verstanden habe :dancebaby
 

Warmduscher

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eine gute kamera und jemand der sie bedienen kann macht nen riesen unterschied...

kein photoshop KLICK

wie wäre es mit einer aufnahme in die KnowledgeBase?
 

SonicC

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Danke für die positive Resonanz!

@BT012SS: Jetzt verunsicherst du mich etwas... Ich hab versucht diese Guide so zu schreiben, dass man keinen Kurs gemacht haben muss um sie zu verstehen :D Ich werd sie nochmal überarbeiten, und hier und da die Formulierungen vereinfachen!
 

BT012SS†

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Klar haste das gut geschrieben, nur das sich mit ner geschlossenen Blende z.B. die Tiefenschärfe verbessert weiß doch kein Unbedarfter.
Vor drei Wochen wußte ich noch nicht mal wo ich die Blende an der EOS ändern kann bzw. was f8 überhaupt bedeutet.

Der Guide passt schon :erster
 

ecki945

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Finde deine Bemühungen auch :erster Hoffen wir mal daß die Kurse bei Karl fruchten :giggle.

Wie wäres es wenn du bei der Überarbeitung versuchst mit positiven oder negativen Beispielbildern deine Aussagen zu untermalen :?:
 

SonicC

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Eine Überarbeitung mit Bildmaterial ist geplant, wird allerdings noch ein paar Wochen dauern, denn bei mir läuft momentan die Prüfungsphase an, und da hab ich im Moment leider nicht die Zeit für so nen Aufwand... Bis das alles im Kasten ist, wär ich schon ne ganze Weile beschäftigt.
 

Flow1

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Sehr sehr coole Aktion! Kompliment.
:thumbup:
 

Totto1

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GSXR 1000 K5, 690 SMC-R und die 1290 Superduke...
Wenn du mal ne Lösung gefunden hast wie man trotz Sonnenlicht gute Bilder macht wäre das interessant!
Vielleicht Blitz einschalten trotz Sonne???

Das mit dem Blickwinkel ist jedenfalls schon mal ne sehr gute Allgemeinlösung.
Werd mich nun auch mal hinknieen usw.
Ändert schön die Perspektive für´s Hirn und macht Fotos interessanter. :daumenhehe

Danke für´s schlauer machen! :drink

Kannst du das mit dem goldenen Schnitt mal bildlich darstellen? Ich hab das nicht ganz geblickt! :kopfkratz
 

SonicC

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Trotz direktem Sonnenlicht gute Bilder zu machen ist enorm schwer - zumindest wenn die Fahrzeuge sauber belichtet werden sollen.

Profifotografen verwenden da (wenn sie z.B. auf Malle im Hof der Edelfinka irgendwelche Karren ablichten, und es aussieht als wärs in der Prallen Sonne) häufig Sonnensegel (Sunswatter oder ähnliches), die aussehen wie n Stück weißes Leintuch auf einen Rahmen gespannt, und sozusagen mobiler Schatten sind. Alternativ oder auch zusätzlich kommen dann Reflektoren und auch Blitze zum Einsatz, allerdings sehr starke Blitze, die auch entsprechend aufgestellt, gerichtet und geformt sind.

Hier mal ne super Erklärung vom Kollege Krolop:

http://www.youtube.com/user/photofeader ... LIWJn-HGAk

...du siehst, um sowas umzustezen muss man schon wissen was man tut....

An der Kamera einfach den Blitz anmachen wird m.E. nichts bis wenig bringen, und das wenige kann u.U. eher negativ als positiv ausfallen... Wenn man Personen im Sonnlicht fotografiert, dann kann man das probieren, aber bei Fahrzeugen würde ich direktes Blitzen aus so einer Minifunzel lassen. Personen sind kleiner, man ist näher dran (dann kann der kleine Blitz auf der Kamerea vielleicht auch was reissen) und vorallem reflektiert die Haut nicht in dem Maße wie es Lack tut.

Der Goldene Schnitt bringt dir wahrscheinlich nichts. Auch ich weiss zwar wie er aussieht, und funktioniert, allerdings kann ich den beim Fotografieren auch nur höchstens Pi * Schnautze umsetzen... Besser isses, wenn man in der Drittelregel denkt, denn die ist für uns einfacher und greifbarer, gibt aber fast exakt die Verhältnisse des Goldenen Schnitts wieder.

Drittelregel sieht so aus:

Du Teilst dein Bild in 9 rechteckige Felder, 3 in der Höhe und 3 in der Breite.
http://kwerfeldein.de/wp-content/upload ... chnitt.jpg

Wenn du jetzt dein Hauptmotiv so platzierst, dass es nicht mittig im Bild sitzt sondern z.B. 2 Rechtecke in der Höhe, und 2 Rechtecke in der Breite einnimmt, und der Hintergrund dann den Rest alleine bedeckt, dann sieht das Bild automatisch dynamischer und spannender aus.
http://www.cnet.de/i/c/praxis/weekend/1 ... -regel.jpg

Du musst auch nicht unbedingt sowohl in Höhe alsauch Breite dritteln - eine Dimension reicht völlig aus, was vorallem bei Portraits gerne gemacht wird.
http://farm6.static.flickr.com/5057/554 ... 284ceb.jpg

Beim Shooting mit meiner Gixxer von letzter Woche hab ich die Regel auch so eingehalten - aber eban auch einfach mal so Freihand:
gixxerfinal.jpg

gixxerdrittel.jpg


Übrigens ist dieses Bild fast komplett laut dieser Anleitung entstanden. Tatsächlich ist der einzige Unterschied, dass ich statt nem Reflektor zwei Blitze mit einem entsprechenden Lichtformern eingesetzt habe, um den Himmel etwas tiefer belichten zu können, und trotzdem das Motorrad hell zu bekommen.
 

wolfgang

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Totto schrieb:
Wenn du mal ne Lösung gefunden hast wie man trotz Sonnenlicht gute Bilder macht wäre das interessant!
Vielleicht Blitz einschalten trotz Sonne???

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Motorradfahrer nur eine kleine praktische Kamera für unterwegs mitführen, ist das Einschalten des Blitzes nicht die schlechteste Idee.
Zum Aufhellen reicht die Blitzleistung meistens aus. Wenn die Kamera etwas teurer war gibt es im Menü sogar eine extra Einstellung für "Aufhellblitz".
Sonst ist eben probieren mit der Einstellung für die Blendenvorwahl angesagt.
Je größer die Blendenzahl, desto weniger wirksam wirkt der Aufhellblitz.
Oder du regulierst die Blitzstärke über die Entfernung zum Objekt.
Je weiter weg, umso schwächer der Aufhelleffekt.
Mit der Zoomtaste kann man den Ausschnitt ja dann wieder wie gewünscht einstellen.
Meistens reicht eine geringe Aufhellung. Weniger ist manchmal mehr.

Ein weiterer Tipp fürs Blitzen ist die Wahl der richtigen Kameraposition bei reflektierenden Flächen.
Hier gilt wieder mal Einfallswinkel ist gleich Ausfallwinkel. D.h. wenn du direkt vor einer reflektierenden Fläche stehst, wird der Blitz dir direkt wieder in die Kamera reflektiert, da die Position zum Objekt genau 90 Grad beträgt.
Bei einem direkt von der Seite fotografierten Moped wirkt sich das so aus, dass in allen Flächen in denen du dich selber spiegelst auch das Blitzlicht mehr oder weniger flächig abgebildet wird.
Wenn man aber etwas seitlich zum Objekt steht, also Blick etwas weiter von vorne oder von hinten, so zwischen 10 und 45 Grad, wird das Licht des Blitzes eben auch in diesem Winkel von der angeblitzten Fläche wieder heraus reflektiert und findet den Weg ins Objektiv nicht mehr. Es bleiben dann noch ein paar kleine Blitzecken an Rundungen der Verkleidung übrig, die aber meistens nicht so störend sind.
Vorsicht nur bei zu starker seitlicher Aufnahmeposition. Dann tritt nämlich der Effekt auf, dass vorne zu viel und hinten zu wenig aufgehellt ist und das sieht meist dämlich aus.
Am Bestens selber mal eine schlechte Aufnahme machen und die schrittweise durch Veränderung der Blitzstärke und Kameraposition verbessern.

Aber wie SonicC schon so richtig erwähnte. Wenn's gewollt ist und der Bildgestaltung dient, ist im Prinzip alles erlaubt.

Totto schrieb:
Kannst du das mit dem goldenen Schnitt mal bildlich darstellen? Ich hab das nicht ganz geblickt! :kopfkratz

Bei Wikipedia findest du die theoretischen Grundlagen mit Beispielen
Goldener Schnitt
und für die Praxis ist der Tipp mit der Feldaufteilung von SonicC super.

Gruß Wolfgang
 

SonicC

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Schön! Nochmal jemand mit Ahnung! :daumenhehe

Danke für die schöne Erweiterung meines Threads!

Du hast natürlich recht, wenn man nur ne kleine Knipse mit kleinem Blitz mitführt, kann man schon versuchen dunkle Stellen mit dem Blitz etwas aufzuhellen... Ich muss also meine Aussage von oben noch etwas relativieren. Die kleinen Blitze haben ja nur ne sehr geringe Leistung (glaube die LZ liegt im schnitt so zwischen 5 und 8), und da wirkt das Licht sowieso nur sehr gering... Ich denke da wohl immer etwas zu kompliziert, und wenn ich an Blitz denke hab ich meist mind. nen Systemblitz im Kopf.

Trotzdem muss man bei direkter Sonneneinstrahlung immer auf die Schatten und Reflexe achten, und die kriegt man mit nem eingebauten Blitz in dieser Situation halt normalerweise nicht ausgebügelt... Darauf wollte ich oben raus.

Auch muss man drauf achten, dass man beim sehr direkten Blitzen (aus der Kamera) halt immer stark darauf achten, wo man ausgebrannte reflexe erzeugt. Es kann passieren, dass die Aufhellwirkung praktisch nicht sichtbar ist, der direkte Blitz aber trotzdem in bestimmten Motorradteilen sehr hässliche Reflexe verursacht.

Wenns irgendwie geht, dann gilt aber die erste Regel: Schatten suchen!
 

wolfgang

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SonicC schrieb:
Auch muss man drauf achten, dass man beim sehr direkten Blitzen (aus der Kamera) halt immer stark darauf achten, wo man ausgebrannte reflexe erzeugt. Es kann passieren, dass die Aufhellwirkung praktisch nicht sichtbar ist, der direkte Blitz aber trotzdem in bestimmten Motorradteilen sehr hässliche Reflexe verursacht.

Dazu gibt es noch einen schönen Spruch zum Merken. (Hab ich von einem alten Portrait- und Hochzeitsfotografen übernommen)
Bei Aufnahmen von Personengruppen hatte er immer den Spruch drauf:

Leute, wenn Ihr mich seht dann seh ich euch auch!

Gemeint ist damit, dass jeder der seinen Kopf bei einer Gruppenaufnahme
hinter einem anderen Kopf versteckt nicht mit im Bild ist.

Analog gilt das auch fürs direkte Blitzen.
Wenn ich mich selber mit meiner Kamera im anvisierten Objekt spiegele, dann seh ich garantiert auch das von mir ausgelöste Blitzlicht. Wenn ich mich nicht entdecken kann, dann reflektiert meistens nichts.
 

SonicC

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Naaajaaa... Völlig richtig was du sagst, nur isses halt schwer sich selbst in den Flächen und vorallem Kanten eines Motorrades zu Endeckten (speziell in bunt lackierten Flächen, und während der Aufnahme), grade wenn man keinen schönen hellen Sucher hat, sondern mit nem kleinen LiveView Display arbeiten muss, und grade wenn man noch nicht soviel Erfahrung hat.

Einfach ein paar Bilder schiessen ist da vielleicht Praktikabler - bei mehreren Aufnahmen aus der Hand, wird auch aus "gleicher" Position der ein oder andere Reflex hier und da mal geringer sein, und wenns garnicht geht, dann sieht man das spätestens auf dem Bild in der Kamera, und kann dann fürs nächste gezielter die Position wechseln...

...aber ich glaube wir stiften grade verwirrung ^^
 

wolfgang

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SonicC schrieb:
...aber ich glaube wir stiften grade verwirrung ^^

Hast recht :ventilator
Was hatte ich eben nochmal geschrieben :kopfkratz
Weniger ist manchmal mehr :cool3

Also als Fazit bleibt: AUSPROBIEREN und :kaffee3

:computer
 

SonicC

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Genau! Das ist sowieso das schönste an der ganzen Sache, und bringt die besten Ergebnisse.
 

Toedi

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Hi

Es gibt verschiedene Möglichkeiten seinen Eimer zu präsentieren. Zwischen Max. 10-20Uhr(Sommer), natürlich abhängig von der Jahreszeit, kann mans aber wegen extrem grellen Licht eigentlich vergessen, ausser man weiß mit dem Blitz um zu gehen;)

Schatten sind dann auch Wurscht.

Zur Richtigstellung ein paar beispiele um Unterschiedliche Perspektiven/Brennweiten dar zu stellen:

20090728_0148dnsu.jpg

20090728_0092wnj4.jpg


Garagentor sieht Scheiße aus, alle anderen Arten von Toren genauso. Ist wirklich so außer man hat ein wirklich richtig geiles, ist aber noch seltener wie ne ordentliche Boxengasse.

In der Box oder einer Garage sieht auch nicht wirklich toll aus, kann man mal auf die schnelle machen sieht jedoch immer un-aufgeräumt aus, außer vielleicht bei Rizzla oder HRC in der Box, gibts auch die passenden Hühner dazu:D

Tja, ich seh grad das ich von meinen Eimer kein gscheites Pic im stehen hab, alles Schnellschüsse:( So solls also nicht aussehen @Sonic, für dich das du es nicht falsch verstehst;)


jj3n93375702.jpg

img_9155h7g2.jpg

500r9336t70n.jpg
 

SonicC

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Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber die von dir hier gezeigten Bilder sind für mich perfekte Beispiele wie mans eben nicht machen sollte... Zumindest wenn man nicht nur - zugegebenermaßen schon etwas kreativ - dokumentieren will.

Als Reportagefotos sind die Bilder sicherlich sehr tauglich! Keine Frage, auch wenn ich persönlich den Fisheye Einsatz, und den Bildschnitt beim ein oder anderen Foto schrecklich finde... Is aber nur persönlicher Geschmack.

Man muss aber eben Reportagefotografie (da soll gezeigt bzw. dokumentiert werden, was stattgefunden hat) von eleganter Fahrzeugfotografie (Also Fashion für Karren) unterscheiden.
Abgeschnittene Beine (sowohl überm alsauch unterm Knie), halbe Personen, harte Schatten, wilde Reflexionen, flüchtiger Bildaufbau, flacher Blitz, usw... gehören in der Reportage dazu (weils a) oft nicht andres geht, und b) einfach auch so war), haben aber beim geplanten in Szene setzen eines Fahrzeugs eigentlich nichts verloren.

...und auch das mit den Toren müsstest du mir mal näher erläutern... Warum sehen "Tore" grundsätzlich nicht gut aus? Klar, der Lattenzaun, oder das hölzerne Garagentor in der Reihenhaussiedlung sollte man vermeiden, aber es gibt so geile Industriegebäure und Tore, die extrem cooles Framing zulassen... Sowohl alt und kaputt für nen Grunge/Decay Effekt, alsauch hypermodern.
 

Toedi

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SonicC schrieb:
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber die von dir hier gezeigten Bilder sind für mich perfekte Beispiele wie mans eben nicht machen sollte... Zumindest wenn man nicht nur - zugegebenermaßen schon etwas kreativ - dokumentieren will.

Als Reportagefotos sind die Bilder sicherlich sehr tauglich! Keine Frage, auch wenn ich persönlich den Fisheye Einsatz, und den Bildschnitt beim ein oder anderen Foto schrecklich finde... Is aber nur persönlicher Geschmack.

Man muss aber eben Reportagefotografie (da soll gezeigt bzw. dokumentiert werden, was stattgefunden hat) von eleganter Fahrzeugfotografie (Also Fashion für Karren) unterscheiden.
Abgeschnittene Beine (sowohl überm alsauch unterm Knie), halbe Personen, harte Schatten, wilde Reflexionen, flüchtiger Bildaufbau, flacher Blitz, usw... gehören in der Reportage dazu (weils a) oft nicht andres geht, und b) einfach auch so war), haben aber beim geplanten in Szene setzen eines Fahrzeugs eigentlich nichts verloren.

...und auch das mit den Toren müsstest du mir mal näher erläutern... Warum sehen "Tore" grundsätzlich nicht gut aus? Klar, der Lattenzaun, oder das hölzerne Garagentor in der Reihenhaussiedlung sollte man vermeiden, aber es gibt so geile Industriegebäure und Tore, die extrem cooles Framing zulassen... Sowohl alt und kaputt für nen Grunge/Decay Effekt, alsauch hypermodern.

Hab mal mein Beitrag editiert damit du das nicht in den falschen Hals bekommst. Im übrigen ist solch eine Anfängerguide ohne entsprechendes Bildmaterial nicht sonderlich Lehrreich. Ich bin gespannt auf deine Aufnahmen:D

Zu den Toren:
Wer hat denn was anderes außer Lattenzaun und weißen oder silbernen Garagentoren, womöglich noch mit Fenster drin? Geil oder:D Du schreibst es ja selbst, Geschmackssache. Dein letzter Absatz ist wohl eher was für Profis, mit einer 08/15 Guide macht dir das in der Regel keiner nach, im Gegenteil, ein nicht Ambitionierter Hobbyknipser steckt da recht schnell auf.

Zeig mir mal eine Aufnahme mit solch einem 08/15 Tor das jemanden vom Hocker reißt...wenn nicht dann bitte ne Location wo jedermann mit einfachen mitteln wirklich ansprechende Pics machen kann, ist ja eher auch selten. Das dann noch mit der Standard knipse oder auch ner Consumer Einsteiger DLSR.

Räumlich siehts auch nicht so toll aus und freistellen wird mit ner Standard Kamera aufgrund der hohen Anfangslichtstärke eher schwer, sieht ja auch nicht toll aus wenn das Bike und der Hintergrund bei Blende 8 im gleichen Schärfebereich liegen

Ansonsten wollte ich dir nicht mit irgendwas vorgreifen oder dein fred verunglimpfen.

Sorry :bluemchen

Also, beispiele! Ohne die ist alles nix:D
 

SonicC

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Ein Bild von der eigenen Maschine, welches auch unter creative commons lizenz steht im übrigen, hab ich hier ja schon gezeigt. Weitere Bilder müsste ich mal schauen, da die meist irgendwie rechtebehaftet sind, Stocklizenzen haben, Aufträge waren, usw...

Für das hier hab ich schonmal die Rechte für reposting bekommen, allerdings ist das schon etwas älter, und hab ich da auch ein oder zwei der Regeln hier gebrochen. Entstanden ist das aber ansonsten nach dieser Anleitung.
yamahar1.jpg


Man muss sich natürlich schon die Locations suchen, die passen. Also auch was Tore angeht. Wie gesagt, das Garagentor zuhause ist natürlich indiskutabel, auch vom Setting drumherum (es sei denn man hat die ober-über Villa oder Finka am Meer, und will ein Edelshooting machen).
Es geht beider Sache ja nicht um das Tor als Institution, sondern darum einen strukturierten HG zu finden, der die Maschine schön umgibt. Das kann genauso gut Mauerwerkt, Fels, Waschbeton, Metall, Abrissgemäuer, Grafittywalls, usw... sien... Muss halt zur Bildaussage passen.

Die Aussage soll ja hier auch nicht sein: "So MÜSST ihr es machen! Sucht euch ein Tor!" sondern eben eher: "Sucht euch einen interessanten Hintergrund mit ner gewissen Form und Struktur, die Spannend ist, und auch das Mopped, bzw die Bildaussage etwas unterstützt". Findet man das richtige Toor, dann wirkt es modern, sportlich, technisch, usw... Das Rolltor auf dem Hof einer größeren modernen Autowerkstatt, kann z.B. schnell den Eindruck einer Boxengasse oder einer Werkstatt/Bikeshop erzeugen, usw...

Hier z.B. mal ein paar (mehr oder weniger) interessante Shootings vor verschiedenen Toren:
http://3.bp.blogspot.com/_R1K5pZqcqYc/S ... stopp-.jpg
http://img12.imageshack.us/img12/9924/bild3ll.jpg
http://www.bimmertoday.de/wp-content/up ... 1000RR.jpg
http://www.motorcyclenews.com/upload/21 ... X-R600.jpg
http://image.superstreetbike.com/f/free ... morgan.jpg
http://www.customfighters.com/fotm/09ju ... _bike3.jpg


Wenn ich dich richtig verstanden habe, spielst du eher auf sowas an, und das ist selbstverständlich ein NoGo:
http://schreck.it/mopped/d/216-2/Motorrad+fertig.jpg

Das Ding hier ist ja nur ein grober Leitfaden, mit Grundregeln, die ein auch für einen Beginner umzusetzen sind, um sein Bike besusster und spannender abzulichten.

Klar kann man auch freistehend auf nem Kringel mitten in der amerikanischen Prärie bei vollem Sonnenlicht ein Motorrad spannend und Postermäßig professionell ablichten. ...aber nicht als Anfänger mit ner Kompaktknipse...

...und mit einer Kompaktknipse freistellen (zumindest gezielt) kann zum echten Problem werden... Ob ich alles scharf Zeichen oder freistellen will, ist ein Gestaltungsmittel, was man je nach Bild frei wählen kann und muss, und eine Kür die weit über die Grenzen dieser Guide hinaus geht. Wenns der Anfänger schonmal schafft mit seiner neuen DSLR sein Motorrad durchgehend scharf zu kriegen, dann ist schon viel gewonnen!

...und Entschuldigen musst du dich für nix! Das du was kannst seh ich ja - sind einige echt starke RepoBilder dabei! :erster
Ich denk nur, wir reden aneinander vorbei, bzw. haben andere Grundintentionen was den Thread angeht ;) :bluemchen
 
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