SonicC
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Ich hab vor kurzem mal für einen Blog eine kleine Guide zum fotografieren von Fahrzeugen, bzw. vornehmlich Motorrädern, geschrieben, welche auch für absolute Anfänger ohne großen Aufwand nachzuvollziehen ist.
Ich dachte mir, das wäre vielleicht auch hier für den ein oder anderen interessant, und deshalb wollte ich diese Anleitung auch hier posten.
Diese Anleitung ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss, und selbstverständlich sind auch hier alle Regeln da um auch mal gebrochen zu werden, jedoch ist das hier eine wirklich einfache Anleitung mit einfachen und praxisbezogenen Grundregeln, welche häufig eine deutliche Verbesserung in den Bildern bringen.
Für diese Guide braucht ihr keine teure Kamera. Egal ob günstige Kompaktknipse oder teure Studiokamera - diese Anleitung funktioniert immer!
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und Nachmachen, und würde mich drüber freuen, wenn vielleicht jemand dann seine Ergebnisse und Erfahrungen, sowie Anmerkungen und Kritik hier posten würde!
AnfängerGuide: Wie mache ich bessere Fotos von meinem Bike?
Die Vorbereitung
Bei der Fahrzeugfotografie ist der wichtigste und für dieses Tutorial erstmal einzige Schritt: Putzen!
Was ihr vorher putzt, müsst ihr später nicht im Bildbearbeitungsprogramm mühsam ausbügeln, und grade bei einem Foto fallen wirklich schon kleinste Kleinigkeiten schnell auf. Also schaut euch nochmal ganz genau jeden Zentimeter eures Motorrads an, und entfernt jeden Staub und jede Fliege, welche nachher auf dem Bild landen könnte.
Ob man auch die Reifen abwaschen, und mit einem Pflegemittel auf Neuglanz bringen muss, daran scheiden sich die Geister.
Ich persönlich finde es immer etwas Doof, wenn die Maschine im Staub steht, die reifen aber aussehen wie neu, weshalb ich - ausser bei Studioaufnahmen - meist auf das zusätzliche säubern und behandeln der Reifen verzichte (mal ganz davon abgesehen, dass man vom waschen dann Wasserflecken unter den Reifen hätte, denn man kann die Pneus ja erst säubern, wenn das Motorrad in Position steht).
Das Licht
Das wichtigste an der Fotografie ist grundsätzlich und immer das Licht! Hier werden auch die meisten Fehler gemacht, weshalb viele Bilder häufig unprofessionell, billig und langweilig wirken.
Um ohne viel Aufwand und mit einfachsten mitteln schnell gute Ergebnisse in der Fahrzeugfotografie zu erzielen, ist die
Wahl des richtigen Umgebungslichts das A und O.
Blitzen ist - speziell in der Fahrzeugfotografie - nur was für Profis, und artet oft in enormem Materialaufwand aus,
weshalb Aufnahmen in der Nacht oder in Gebäuden schonmal ausfällt.
Auch auf die recht beliebten Langzeitbelichtungen unter Strassenlaternen sollte man verzichten. Erstens verfälscht das Kunstlicht stark die Farben, und auch Kontraste gehen verloren, und zweites fangen grade Kompaktkameras, Bridgekameras, und semiprofessionelle Spiegelreflexkameras häufig stark das rauschen an, was enorm auf die Schärfe und auf die Bildqualität schlägt.
Empfehlenswert ist es daher, die Aufnahmen nachmittags im Freien zu machen. Direktes Sonnenlicht ist allerdings Gift für praktisch jedes Foto - im speziellen auch in der Fahrzeugfotografie - denn die Kamera kann sich auf die krassen Helligkeitsunterschiede nicht einstellen, harte Schatten stören das Bild und klauen Details, die Farben im Bild wirken schnell flau, und Reflexionen und Spiegelungen im Lack, Chrom, und Metallteilen sind ebenfalls enorm störend.
Idealerweise solltet ihr euch einen Tag zum fotografieren suchen, an dem der Himmel bewölkt ist. Die Wolken wirken ähnlich wie eine große Softbox im Fotostudio, leuchten die Maschine sehr gleichmäßig aus, erzeugen sehr weiche und angenehme Schatten, und Farben und Kontraste kommen sehr schön zur Geltung auf dem Foto.
Alternativ, oder besser noch zusätzlich, kann man das Motorrad auch im Schatten von z.B. Gebäuden fotografieren. Die direkte Sonne ist hier abgeschattet, und das Streuchlicht der Umgebung erzeugt ein ebenfalls sehr weiches und sauberes Licht.
Sind die Schatten die das Motorrad wirft sehr weich und hell, dann habt ihr ein schönes Licht gefunden!
Wenn ihr an bestimmten Stellen des Motorrads zusätzlich aufhellen müsst - also zusätzliches Licht benötigt - dann könnt ihr das sehr gut mit einer weißen Styroporplatte aus dem Baumarkt, oder mit einem mit ALufolie beklebten Stück Pappkarton machen, die ihr als Reflektor einsetzten könnt. Grade im Bereich der Schwinge und der Räder wirkt das manchmal wahre Wunder.
Die Brennweite
Wahl der richtigen Brennweite ist für ein schönes Bild sehr viel wichtiger als viele Glauben. Die Brennweite ändert nicht nur wie nah das fotografierte Objekt auf dem Bild ist, sondern auch die Tiefenwirkung des Raums, Größe des Schärfebereichs, und vorallem auch die Art und Stärke der Verzeichnungen. Kurze (Weitwinkel) Brennweiten lassen z.B. den Raum größer und tiefer wirken, vergrößern den Schärfebereich, bringen aber auch sehr schnell tonnenförmige Verzeichnungen mitsich. Lange (Tele) Brennweiten verkleinern die Tiefenwirkung des Raums, verkürzen den Schärfebereich im Bild, und verzeichnen leicht Kissenförmig.
Die Sogenannte "Normalbrennweite" liegt bei 50mm. Normalbrennweite deshalb, weil diese Brennweite im Kleinbildformat ziemlich genau dem Bildwinkel und der Tiefenwirkung des menschlichen Auges entsprechen, und im Normalfall auch die Verzeichnungen nicht vorhanden sind.
Wenn ihr also nicht sehr gezielt und bewusst mit den Eigenschaften von Tele oder Weitwinkelbrennweiten im Bild spielen wollt, ist es eine gute Idee die eure Kamera auf eine Brennweite von 50mm einszustellen, um eine natürliche und korrekte Aufnahme zu erreichen. Grade Weitwinkelbrennweiten sind wegen der tonnenförmigen Verzeichnung sehr gefährlich, und können das Motorrad krumm und schief wirken lassen (wenn man damit aber umgehen kann, kann man z.B. die Verzeichnung bewusst nutzen, um z.B. das Vorderad größer wirken zu lassen und die Maschine läner in den Raum zu ziehen, was ein sehr dynamischer Effekt sein kann) Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, welche keine Brennweitenangabe hat, dann stellt den Zoom auf Mittelstellung.
Die Kameraeinstellungen
Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, dann könnt ihr diesen Punkt nur überfliegen. Die Kompaktkamera sucht sich selbst ihre Einstellungen, und die Tiefenschärfe ist wegen des kleinen Sensors auch enorm groß.
Verwendet ihr eine Spiegelreflex oder eine Systemkamera/Bridge, dann gibt es bei den Einstellungen einige Dinge zu beachten. Der ISO Wert (empfindlichkeit des Sensors) sollte so gering wie möglich gehalten werden (bei den meisten Kameras ist das ein Wert ISO 100-200), denn so ist die Bildqualität am besten und das Bildrauschen am geringsten.
Licht solltet an einem hellen Tag genügend haben, um mit derartig geringen ISOwerten arbeiten zu können.
Die Blende hat den größten Einfluß auf die Tiefenschärfe, und da im Normalfall das Motorrad komplett scharf sein soll muss hier eine verhältnismäßig kleine Blendenöffnung gewählt werden (große Blendenzahl an der Kamera). Eine Blende von 8 oder höher ist erfahrungsgemäß ein guter Wert, allerdings ist das stark von der verwendeten Kamera abhängig, weshalb man immer nochmal am Display kontrollieren sollte, und sicherzustellen, dass das Motorrad von vorne bis hinten scharf ist.
Die Belichtungszeit wählt ihr dann so, bis das Bild eben richtig belichtet ist. Wenn ihr allerdings wegen der kleinen Blendenöffnung und der geringen ISO sehr lange belichten müsst, und deshalb schon anfangt zu verwackeln, dann solltet ihr ein Stativ verwenden, und die Kamera mit dem Selbstauslöser auslösen. Selbstauslöser deshalb, weil schon der Druck auf den Auslöseknopf wenn die Kamera auf dem Stativ steht zu einer Verwacklung führen kann.
Der Hintergrund
Eine Regel für den Ort an dem ihr euer Motorrad am besten fotgrafieren sollet gibts natürlich nicht. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Hintergründe mit Struktur sehr interessant wirken. Mauerwerk, Industrieanlagen, Graffittiwalls, Rolltore, Abrissgebäude, usw... sind da sehr beliebt und sehen auch sehr interessant und schön aus.Die weiß gejauchte Rauputz Hauswand sollte man aber tunlichst meiden, denn das wirkt langweilig, und vorallem ist der Kontrast zum Motorrad enorm groß, was ebenfalls zu einer Verschlechterung der Bildqualität führen kann.
Bei der Wahl des Hintergrunds solltet ihr immer eine Frage im Hinterkopf haben: "Was für eine Maschine fotografiere ich hier, und wie will ich sie darstellen?"
Ich bin immer wieder regelrecht schockiert, wieviele Bilder im Internet landen, wo ein wunderschönes Custombike, oder die aufwändige Tuningkarre auf einer Blümchenwiese abgelichtet wurde. Diese Umgebung passt einfach nicht zu solch einem Hauptmotiv. Die Wirkung sollte ja eigentlich in Richtung Technik, Kraft, Sportlichkeit, Coolness, usw... gehen, und da ist eine Wiese einfach der denkbar schlechteste Ort für ein Foto.
Die Perspektive und der Bildausschnitt
Um das Bild richtig spannend zu gestalten, solltet ihr intensiv Gedanken über die Perspektive machen. Wenn ihr euch neben das Bike stellt, und aus Augenhöhe auf das Motorrad herabfotografiert, dann wirkt das bild sehr schnell langweilig und billig, denn dieser Blinkwinkel für uns sehr normal und wenig interessant. Speziell die Froschperspektive - also Bilder von unten herauf - hat hingegen häufig eine sehr tolle Wirkung, denn so wird Spannung, Kraft, Macht und Erhabenheit vermittelt. Kniet euch hin, legt euch hin, werft euch in den Dreck - das Bildergebnis wird eure Mühe belohnen!
Beim Bildausschnitt solltet ihr darauf achten, dass das Motorrad vollständig auf dem Bild ist (es sei denn ihr wohllt gezielt nur einzelteile ablichten). Wenn man die Grundregel "Wenn die Knie noch mit drauf sind, dann müssen die Füße auch noch mit aufs Bild!" aus der Personenfotografie her nimmt, dann kann man sie so auch auf die Fahrzeugfotografie übertragen, und klar sagen, dass man alle Teile des Moppeds auch mit auf dem Bild haben sollte und darauf achten muss, dass man abstehenden Teile oder Reifen und dergleichen nicht An-, bzw. Abschneidet.
Weiterhin ist es zu empfehlen, das Motorrad nicht immer mittig zentriert ins Bild zu setzen. Der Goldene Schnitt, oder zumindest die sogenannte Drittelregel sind hier die Zauberwörter, denn durch diese Grundregeln des Bildaufbaus können die Fotos sehr spannend und dynamisch gemacht werden. Die Drittelregel besagt z.B. dass das Motiv sowohl in der Höhe alsauch in der Breite ca. 2/3 des Bildes abdecken soll, und der Hintergrund daneben das verbleibende Drittel einnimmt.
Das Motorrad sollte auch mit der Front dann zur Bildmitte zeigen, da es sonst so wirkt als würde es aus dem Bild hinausstreben.
Ich dachte mir, das wäre vielleicht auch hier für den ein oder anderen interessant, und deshalb wollte ich diese Anleitung auch hier posten.
Diese Anleitung ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss, und selbstverständlich sind auch hier alle Regeln da um auch mal gebrochen zu werden, jedoch ist das hier eine wirklich einfache Anleitung mit einfachen und praxisbezogenen Grundregeln, welche häufig eine deutliche Verbesserung in den Bildern bringen.
Für diese Guide braucht ihr keine teure Kamera. Egal ob günstige Kompaktknipse oder teure Studiokamera - diese Anleitung funktioniert immer!
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und Nachmachen, und würde mich drüber freuen, wenn vielleicht jemand dann seine Ergebnisse und Erfahrungen, sowie Anmerkungen und Kritik hier posten würde!
AnfängerGuide: Wie mache ich bessere Fotos von meinem Bike?
Die Vorbereitung
Bei der Fahrzeugfotografie ist der wichtigste und für dieses Tutorial erstmal einzige Schritt: Putzen!
Was ihr vorher putzt, müsst ihr später nicht im Bildbearbeitungsprogramm mühsam ausbügeln, und grade bei einem Foto fallen wirklich schon kleinste Kleinigkeiten schnell auf. Also schaut euch nochmal ganz genau jeden Zentimeter eures Motorrads an, und entfernt jeden Staub und jede Fliege, welche nachher auf dem Bild landen könnte.
Ob man auch die Reifen abwaschen, und mit einem Pflegemittel auf Neuglanz bringen muss, daran scheiden sich die Geister.
Ich persönlich finde es immer etwas Doof, wenn die Maschine im Staub steht, die reifen aber aussehen wie neu, weshalb ich - ausser bei Studioaufnahmen - meist auf das zusätzliche säubern und behandeln der Reifen verzichte (mal ganz davon abgesehen, dass man vom waschen dann Wasserflecken unter den Reifen hätte, denn man kann die Pneus ja erst säubern, wenn das Motorrad in Position steht).
Das Licht
Das wichtigste an der Fotografie ist grundsätzlich und immer das Licht! Hier werden auch die meisten Fehler gemacht, weshalb viele Bilder häufig unprofessionell, billig und langweilig wirken.
Um ohne viel Aufwand und mit einfachsten mitteln schnell gute Ergebnisse in der Fahrzeugfotografie zu erzielen, ist die
Wahl des richtigen Umgebungslichts das A und O.
Blitzen ist - speziell in der Fahrzeugfotografie - nur was für Profis, und artet oft in enormem Materialaufwand aus,
weshalb Aufnahmen in der Nacht oder in Gebäuden schonmal ausfällt.
Auch auf die recht beliebten Langzeitbelichtungen unter Strassenlaternen sollte man verzichten. Erstens verfälscht das Kunstlicht stark die Farben, und auch Kontraste gehen verloren, und zweites fangen grade Kompaktkameras, Bridgekameras, und semiprofessionelle Spiegelreflexkameras häufig stark das rauschen an, was enorm auf die Schärfe und auf die Bildqualität schlägt.
Empfehlenswert ist es daher, die Aufnahmen nachmittags im Freien zu machen. Direktes Sonnenlicht ist allerdings Gift für praktisch jedes Foto - im speziellen auch in der Fahrzeugfotografie - denn die Kamera kann sich auf die krassen Helligkeitsunterschiede nicht einstellen, harte Schatten stören das Bild und klauen Details, die Farben im Bild wirken schnell flau, und Reflexionen und Spiegelungen im Lack, Chrom, und Metallteilen sind ebenfalls enorm störend.
Idealerweise solltet ihr euch einen Tag zum fotografieren suchen, an dem der Himmel bewölkt ist. Die Wolken wirken ähnlich wie eine große Softbox im Fotostudio, leuchten die Maschine sehr gleichmäßig aus, erzeugen sehr weiche und angenehme Schatten, und Farben und Kontraste kommen sehr schön zur Geltung auf dem Foto.
Alternativ, oder besser noch zusätzlich, kann man das Motorrad auch im Schatten von z.B. Gebäuden fotografieren. Die direkte Sonne ist hier abgeschattet, und das Streuchlicht der Umgebung erzeugt ein ebenfalls sehr weiches und sauberes Licht.
Sind die Schatten die das Motorrad wirft sehr weich und hell, dann habt ihr ein schönes Licht gefunden!
Wenn ihr an bestimmten Stellen des Motorrads zusätzlich aufhellen müsst - also zusätzliches Licht benötigt - dann könnt ihr das sehr gut mit einer weißen Styroporplatte aus dem Baumarkt, oder mit einem mit ALufolie beklebten Stück Pappkarton machen, die ihr als Reflektor einsetzten könnt. Grade im Bereich der Schwinge und der Räder wirkt das manchmal wahre Wunder.
Die Brennweite
Wahl der richtigen Brennweite ist für ein schönes Bild sehr viel wichtiger als viele Glauben. Die Brennweite ändert nicht nur wie nah das fotografierte Objekt auf dem Bild ist, sondern auch die Tiefenwirkung des Raums, Größe des Schärfebereichs, und vorallem auch die Art und Stärke der Verzeichnungen. Kurze (Weitwinkel) Brennweiten lassen z.B. den Raum größer und tiefer wirken, vergrößern den Schärfebereich, bringen aber auch sehr schnell tonnenförmige Verzeichnungen mitsich. Lange (Tele) Brennweiten verkleinern die Tiefenwirkung des Raums, verkürzen den Schärfebereich im Bild, und verzeichnen leicht Kissenförmig.
Die Sogenannte "Normalbrennweite" liegt bei 50mm. Normalbrennweite deshalb, weil diese Brennweite im Kleinbildformat ziemlich genau dem Bildwinkel und der Tiefenwirkung des menschlichen Auges entsprechen, und im Normalfall auch die Verzeichnungen nicht vorhanden sind.
Wenn ihr also nicht sehr gezielt und bewusst mit den Eigenschaften von Tele oder Weitwinkelbrennweiten im Bild spielen wollt, ist es eine gute Idee die eure Kamera auf eine Brennweite von 50mm einszustellen, um eine natürliche und korrekte Aufnahme zu erreichen. Grade Weitwinkelbrennweiten sind wegen der tonnenförmigen Verzeichnung sehr gefährlich, und können das Motorrad krumm und schief wirken lassen (wenn man damit aber umgehen kann, kann man z.B. die Verzeichnung bewusst nutzen, um z.B. das Vorderad größer wirken zu lassen und die Maschine läner in den Raum zu ziehen, was ein sehr dynamischer Effekt sein kann) Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, welche keine Brennweitenangabe hat, dann stellt den Zoom auf Mittelstellung.
Die Kameraeinstellungen
Wenn ihr eine Kompaktkamera verwendet, dann könnt ihr diesen Punkt nur überfliegen. Die Kompaktkamera sucht sich selbst ihre Einstellungen, und die Tiefenschärfe ist wegen des kleinen Sensors auch enorm groß.
Verwendet ihr eine Spiegelreflex oder eine Systemkamera/Bridge, dann gibt es bei den Einstellungen einige Dinge zu beachten. Der ISO Wert (empfindlichkeit des Sensors) sollte so gering wie möglich gehalten werden (bei den meisten Kameras ist das ein Wert ISO 100-200), denn so ist die Bildqualität am besten und das Bildrauschen am geringsten.
Licht solltet an einem hellen Tag genügend haben, um mit derartig geringen ISOwerten arbeiten zu können.
Die Blende hat den größten Einfluß auf die Tiefenschärfe, und da im Normalfall das Motorrad komplett scharf sein soll muss hier eine verhältnismäßig kleine Blendenöffnung gewählt werden (große Blendenzahl an der Kamera). Eine Blende von 8 oder höher ist erfahrungsgemäß ein guter Wert, allerdings ist das stark von der verwendeten Kamera abhängig, weshalb man immer nochmal am Display kontrollieren sollte, und sicherzustellen, dass das Motorrad von vorne bis hinten scharf ist.
Die Belichtungszeit wählt ihr dann so, bis das Bild eben richtig belichtet ist. Wenn ihr allerdings wegen der kleinen Blendenöffnung und der geringen ISO sehr lange belichten müsst, und deshalb schon anfangt zu verwackeln, dann solltet ihr ein Stativ verwenden, und die Kamera mit dem Selbstauslöser auslösen. Selbstauslöser deshalb, weil schon der Druck auf den Auslöseknopf wenn die Kamera auf dem Stativ steht zu einer Verwacklung führen kann.
Der Hintergrund
Eine Regel für den Ort an dem ihr euer Motorrad am besten fotgrafieren sollet gibts natürlich nicht. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Hintergründe mit Struktur sehr interessant wirken. Mauerwerk, Industrieanlagen, Graffittiwalls, Rolltore, Abrissgebäude, usw... sind da sehr beliebt und sehen auch sehr interessant und schön aus.Die weiß gejauchte Rauputz Hauswand sollte man aber tunlichst meiden, denn das wirkt langweilig, und vorallem ist der Kontrast zum Motorrad enorm groß, was ebenfalls zu einer Verschlechterung der Bildqualität führen kann.
Bei der Wahl des Hintergrunds solltet ihr immer eine Frage im Hinterkopf haben: "Was für eine Maschine fotografiere ich hier, und wie will ich sie darstellen?"
Ich bin immer wieder regelrecht schockiert, wieviele Bilder im Internet landen, wo ein wunderschönes Custombike, oder die aufwändige Tuningkarre auf einer Blümchenwiese abgelichtet wurde. Diese Umgebung passt einfach nicht zu solch einem Hauptmotiv. Die Wirkung sollte ja eigentlich in Richtung Technik, Kraft, Sportlichkeit, Coolness, usw... gehen, und da ist eine Wiese einfach der denkbar schlechteste Ort für ein Foto.
Die Perspektive und der Bildausschnitt
Um das Bild richtig spannend zu gestalten, solltet ihr intensiv Gedanken über die Perspektive machen. Wenn ihr euch neben das Bike stellt, und aus Augenhöhe auf das Motorrad herabfotografiert, dann wirkt das bild sehr schnell langweilig und billig, denn dieser Blinkwinkel für uns sehr normal und wenig interessant. Speziell die Froschperspektive - also Bilder von unten herauf - hat hingegen häufig eine sehr tolle Wirkung, denn so wird Spannung, Kraft, Macht und Erhabenheit vermittelt. Kniet euch hin, legt euch hin, werft euch in den Dreck - das Bildergebnis wird eure Mühe belohnen!
Beim Bildausschnitt solltet ihr darauf achten, dass das Motorrad vollständig auf dem Bild ist (es sei denn ihr wohllt gezielt nur einzelteile ablichten). Wenn man die Grundregel "Wenn die Knie noch mit drauf sind, dann müssen die Füße auch noch mit aufs Bild!" aus der Personenfotografie her nimmt, dann kann man sie so auch auf die Fahrzeugfotografie übertragen, und klar sagen, dass man alle Teile des Moppeds auch mit auf dem Bild haben sollte und darauf achten muss, dass man abstehenden Teile oder Reifen und dergleichen nicht An-, bzw. Abschneidet.
Weiterhin ist es zu empfehlen, das Motorrad nicht immer mittig zentriert ins Bild zu setzen. Der Goldene Schnitt, oder zumindest die sogenannte Drittelregel sind hier die Zauberwörter, denn durch diese Grundregeln des Bildaufbaus können die Fotos sehr spannend und dynamisch gemacht werden. Die Drittelregel besagt z.B. dass das Motiv sowohl in der Höhe alsauch in der Breite ca. 2/3 des Bildes abdecken soll, und der Hintergrund daneben das verbleibende Drittel einnimmt.
Das Motorrad sollte auch mit der Front dann zur Bildmitte zeigen, da es sonst so wirkt als würde es aus dem Bild hinausstreben.