Diesen Artikel habe ich beim G8-Gipfel in der damaligen Mens-Health gefunden.
Verfasst mit einer etwas anderen Wortwahl wurde er von Rolf Henniges (41), welcher Redakteur beim Magazin "Motorrad" ist.
Quelle: htt.//www.motorrevu.hu
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Im roten Bereich
3 Spuren. Nur die rechte ist belegt. Ein paar hundert Meter freie Sicht. Fester Griff, den Po nach hinten, ducken, Hals versteifen und Gaaaas!
Der Zweiradtorpedo zieht an, überspringt die 200er Marke mit der Lässigkeit, in der ein 3er-BMW von 50 auf 70 Sachen beschleunigt.
Unser Motorrad...
4 Zylinder, knapp 4 Zentner, knapp 180 PS im Schnitt.
Ein ähnlich motorisierter Mittelklassewagen kostet ca. das 6-fache.
230km/h - moderate Drehzahl, kein lästiges Kribbeln in den Fußrasten oder gar Pendeln der Maschine. Nur der Wind gibt mir das Gefühl vom Speed, er schüttelt meinen Kopf wie einen Salzstreuer.
So wahnwitzig es auch für viele klingt, aber bisher ist Alltag.
Knapp über 200 auf einem Sportbike entsprechen gefühlten 100 in einem neuen Golf. Warum?!
Topstabiles Fahrwerk, optimale Aerodynamik, Reifen wie Klebstoff.
Erst ab 240km/h wird die Anspannung ein unliebsamer Beifahrer.
250, 260km/h - die geglaubte Sicherheit zerfällt. Dimensionen verzerren sich. Jedes Haus, jedes Auto, jeder Baum ein bunter Pinselstrich, ein Gemälde, das sich sekündlich verändert.
Jede Fliege, die vom Visier gebremst wird, ein Donnerschlag.
270km/h.
Aus weiten Bögen werden auf einmal enge Kurven, und ich muss gegen unglaubliche Fliehkräfte arbeiten. Der Wind tobt, schüttelt meinen Kopf und presst ihn wie ein Sumo-Ringer wieder zurück.
280km/h - schalten in den 6. Gang, leichtes Zucken im Fahrwerk...
299km/h - Dreiviertelgas im letzten Gang.
Höchste Konzentration. Unmengen an Adrenalin. Brutalstes Nacken-, Brust- und Armtraining. Die Augen weit aufgerissen, doch das Sichtfeld gleicht einem Schlitz.
Jede Sekunde entspricht 83 Metern, jede Schrecksekunde auch.
Besorgnis?! Nein!
Mein Kopf wird zum Präzisionsrechner, er versucht einzuschätzen, wann potentielle Hindernisse erreicht sind.
Die rechte Hand ist plötzlich aus Federstahl. Blitzartig bereit, sich vom Gasgriff zu lösen, um nach dem Hebel der Bremse zu schnappen. Jede grobe Trennfuge im Asphalt teilt das Fahrwerk als leichten Ruck mit. Das ist für alle, die diesen Speed nicht gewöhnt sind so, als würde man nachts auf einer einsamen Insel plötzlich am Arm gefasst werden.
300km/h - auf dem Bike wie ein Drgenrausch.
Irre...
und brandgefährlich. Die Wahrscheinlichkeit, jetzt einen Ölfleck umsurfen zu können, gleicht im ungefähren der, einer Gewehrkugel ausweichen zu können.
Der Thrill ist Stress. Positiver Stress, der pro Lidschlag das Gefühl erzeugt, in diesem Moment 100% Leben zu erhalten:
Glück, Abenteuer, Selbstbestätigung und ein Stück weit Freiheit.
Trotzdem gehe ich nach einigen Sekunden vom Gas.
220km/h sind schließlich auch ein Wort - und kommen einem danach so gemütlich vor wie 120 im Golf.
Da reicht mir dann auch die rechte Spur
Verfasst mit einer etwas anderen Wortwahl wurde er von Rolf Henniges (41), welcher Redakteur beim Magazin "Motorrad" ist.
Quelle: htt.//www.motorrevu.hu
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Im roten Bereich
3 Spuren. Nur die rechte ist belegt. Ein paar hundert Meter freie Sicht. Fester Griff, den Po nach hinten, ducken, Hals versteifen und Gaaaas!
Der Zweiradtorpedo zieht an, überspringt die 200er Marke mit der Lässigkeit, in der ein 3er-BMW von 50 auf 70 Sachen beschleunigt.
Unser Motorrad...
4 Zylinder, knapp 4 Zentner, knapp 180 PS im Schnitt.
Ein ähnlich motorisierter Mittelklassewagen kostet ca. das 6-fache.
230km/h - moderate Drehzahl, kein lästiges Kribbeln in den Fußrasten oder gar Pendeln der Maschine. Nur der Wind gibt mir das Gefühl vom Speed, er schüttelt meinen Kopf wie einen Salzstreuer.
So wahnwitzig es auch für viele klingt, aber bisher ist Alltag.
Knapp über 200 auf einem Sportbike entsprechen gefühlten 100 in einem neuen Golf. Warum?!
Topstabiles Fahrwerk, optimale Aerodynamik, Reifen wie Klebstoff.
Erst ab 240km/h wird die Anspannung ein unliebsamer Beifahrer.
250, 260km/h - die geglaubte Sicherheit zerfällt. Dimensionen verzerren sich. Jedes Haus, jedes Auto, jeder Baum ein bunter Pinselstrich, ein Gemälde, das sich sekündlich verändert.
Jede Fliege, die vom Visier gebremst wird, ein Donnerschlag.
270km/h.
Aus weiten Bögen werden auf einmal enge Kurven, und ich muss gegen unglaubliche Fliehkräfte arbeiten. Der Wind tobt, schüttelt meinen Kopf und presst ihn wie ein Sumo-Ringer wieder zurück.
280km/h - schalten in den 6. Gang, leichtes Zucken im Fahrwerk...
299km/h - Dreiviertelgas im letzten Gang.
Höchste Konzentration. Unmengen an Adrenalin. Brutalstes Nacken-, Brust- und Armtraining. Die Augen weit aufgerissen, doch das Sichtfeld gleicht einem Schlitz.
Jede Sekunde entspricht 83 Metern, jede Schrecksekunde auch.
Besorgnis?! Nein!
Mein Kopf wird zum Präzisionsrechner, er versucht einzuschätzen, wann potentielle Hindernisse erreicht sind.
Die rechte Hand ist plötzlich aus Federstahl. Blitzartig bereit, sich vom Gasgriff zu lösen, um nach dem Hebel der Bremse zu schnappen. Jede grobe Trennfuge im Asphalt teilt das Fahrwerk als leichten Ruck mit. Das ist für alle, die diesen Speed nicht gewöhnt sind so, als würde man nachts auf einer einsamen Insel plötzlich am Arm gefasst werden.
300km/h - auf dem Bike wie ein Drgenrausch.
Irre...
und brandgefährlich. Die Wahrscheinlichkeit, jetzt einen Ölfleck umsurfen zu können, gleicht im ungefähren der, einer Gewehrkugel ausweichen zu können.
Der Thrill ist Stress. Positiver Stress, der pro Lidschlag das Gefühl erzeugt, in diesem Moment 100% Leben zu erhalten:
Glück, Abenteuer, Selbstbestätigung und ein Stück weit Freiheit.
Trotzdem gehe ich nach einigen Sekunden vom Gas.
220km/h sind schließlich auch ein Wort - und kommen einem danach so gemütlich vor wie 120 im Golf.
Da reicht mir dann auch die rechte Spur