Das habe ich Mal einem sehr wichtigen Menschen geschrieben, als er mich fragte, warum ich Motorrad fahre:
Ich liebe es. Es ist wie die Luft zum Atmen. Es schenkt mir Zeit für mich, meine Gedanken schweifen dann ab und ich bin frei. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Den Asphalt unter mir vorbeiziehen zu sehen. Den Blick weit in die Strecke und die Maschine einfach laufen lassen. Die Vibration, die sich durch den ganzen Körper zieht und das Schnurren vom Motor. Trotzdem kann man die Kraft fühlen und ein Zug am Gas, wenn der Auspuff brüllt und sich die Macht, Luft verschafft. Der Wind, der gegen den Brustkorb und den Helm drückt und man die Muskeln anspannt um gegen zu halten. Die Kontrolle zu behalten, aber dennoch Eins miteinander zu sein. Mensch und Maschine werden eine Einheit. Geschwindigkeit wird leicht und alle Ängste, Sorgen und Plagen, spielen für diesen Augenblick keine Rolle. Freiheit, weil man nicht weiß, wohin einen die Straße führt. Ruhe und Frieden. Das ist für mich Motorradfahren. Konzentration, den Fokus auf die Straße. Unbewusste Abläufe des Schaltens. Jeden Gang zu spüren und die Reaktion der Maschine in sich aufnehmen. Die Landschaft die an einem vorbei zieht, wie das Gemälde eines alten Meisters. Man versteht es erst, wenn man es lebt und nicht nur sieht. Diese wundervollen Momente, wenn ich Neues entdecke, oder meinen Gefühlen einfach freien Lauf lassen und auch mal genießen kann. In vollen Zügen, egal ob gut oder schlecht. Es spielt keine Rolle, denn diese 2Räder bedeuten daß ich nicht muss, sondern kann. Die Hemmung der Kurvenlage, lässt man die Maschine aber, vertraut ihr, hebt es die Grenzen auf, die man sich selbst setzt und wird noch freier. Man öffnet sich selbst und gibt der Seele Raum zum gedeihen.
JA, das klingt alles sehr romantisiert, aber das ist für mich Motorradfahren. Ich bin gerne alleine unterwegs und sondiere neue Strecken, fahre aber auch gerne mit Anderen. Wenn ich in der Pfalz unterwegs bin, ist meist mein Menne dabei. In NRW hin und wieder mit 2 jungen Heißspornen. Ich fahre 1x im Jahr den Osterhasen Ride. Das macht mir auch viel Spaß und ist Mal was ganz anderes. Dieses Jahr waren wir 123 Fahrer und in Begleitung der Rennleitung, die uns absichert, über rote Ampeln ist schon irgendwie witzig. Als Motorradfahrer lernt man immer wieder nette Leute kennen und führt tolle Gespräche. Man versteht sich halt. Das Forum hat meinen Horizont enorm erweitert. Nicht nur nette Menschen, sondern auch meine Selbstständigkeit was das Schrauben angeht. Tolle Anleitungen und Erfahrungen. Ich lerne gerne von anderen Fahrern, egal ob im Gespräch, im Forum oder beim Fahren. Alter spielt dabei keine Rolle und auch nicht das Geschlecht. Klar gibt es auch mal diese Schimpfmomente und auch ich kann mich von Fehlern nicht Freisprechen, aber mein Ziel ist eine gute Fahrt und die sichere Heimkehr.