Was macht Motorradfahren aus?

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Wie im "Geräuschemissionen" Thread angekündigt.

Ich hätte allerdings nicht gedacht, das es so schwierig würde hier etwas zu schreiben. Ich muss erstmal Selbstfindung betreiben und mir Gedanken zu dem Thema machen müssen...
 

Harry Hirsch

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Dass sich jemand, der mit 20 anderen in der Gegend rum eiert, anderen damit die Zeit stielt, ihnen die Kurven kaputt macht und glaubt das wäre Motorradfahren, darüber Gedanken machen muss, scheint mir schlüssig.

Die Fahrphysik des einspurigen Fahrzeugs macht es aus. Es geht um Schräglage und noch mehr Schräglage, mit der man Kurvenfeeling erzeugt (30 bis 35 Grad reichen da sicherlich nicht).
Dabei gehen die G-Kräfte immer senkrecht durch den Körper, Querkräfte wie im Auto, die einen nach rechts und links schütteln, gibt es nicht.
Da die gesamten G-Kräfte auf den Kopf "drücken", werden durch diese hohe Kraftwirkung die Endorphine aus der Hypophyse gequetscht, fluten den Körper und lösen das Glücksgefühl, welches ich als Kurvenfeeling bezeichne, aus... also, so stelle ich mir das biologisch vor...:0307-yeah:

Darüber hinaus hat das Motorradfahren den grandiosen Vorteil, dass man es in bester Form alleine machen kann. Man benötigt nur ein Motorrad und eine kurvenreiche Strasse mit halbwegs brauchbarem Belag, natürlich frei von Feinden und Spielverderbern.

Wer eine Gruppe benötigt oder einen Zielort, der hat, nach meiner Überzeugung, das Motorradfahren nicht begriffen.
 

Kortwin

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Ja Harry, das ist sicher eine Form des Motorradfahrens und der Freude daran.
Es ist aber, je nach Typ, Laune und Gelegenheit vielschichtiger denke ich. Auch kurvenblockierende Gruppenausfahrten können Spaß machen, nur eben anders.
Auch das dahinbummeln und vor sich hinträumen mit dem immer wieder bemühten Gefühl von Freiheit kann sicher Spaß machen. Zudem die Freude über gelungene Fahrmanöver.
Da gibt’s insgesamt ein sehr breites Spektrum, was den Einzelnen (w,m,d, nur, daß sich niemand ausgeschlossen fühlt...) auf‘s Motorrad bringt.
Also, gönne ich jedem seinen Spaß, natürlich unter Berücksichtigung der Anderen.
Hmm, so gut es geht...
 

Testfahrer

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Lass mich raten Harry, du glaubst wahrscheinlich es sei dein Recht jederzeit so schnell fahren zu können wie du willst und jeder der dich darin behindert schränkt deine unveräusserliche Freiheit ein?
 

Testfahrer

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"Frei von Feinden..." wenn ich sowas schon lese. Wer ist denn der Feind? Die Polizei? Wohnwagen? Autos? Jeder der langsamer fährt als du (oder wahrscheinlich auch schneller)? Jeder der sich erdreistet DEINE Straße zu nutzen?
 

Harry Hirsch

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Habe gerade den Post von @GSX-S tefan im Geräusch-Thread gesehen.
Ich benötige keinen besonderen Sound. Natürlich sollte das Motorrad nicht gerade nach Simson oder alter MZ klingen. Lärm benötige ich nicht, will ihn gar nicht.

@Kortwin, ja, Gruppenerlebnisse sind beliebt und gehören zum sozialen Leben. Aber die kann man wo anders genauso realisieren, z.B.:
- Am Stammtisch in der Kneipe
- In der Bar oder nem Club (Mein bevorzugtes Gruppenerlebnis)
- In der Fan-Kurve im Stadion
- Beim Grillen mit Freunden
- Beim Wandern
- In jeder Form von Verein (Was ich als deutscher Vereinsmeier betreibe)
Mit Motorradfahren hat das aber, nach meiner Meinung, nichts zu tun. Man benutzt lediglich ein Fahrzeug, das landläufig als Motorrad bezeichnet wird, um ein Gruppenerlebnis auszurichten. Es geht dabei primär um das Gruppenerlebnis, nicht mehr um das Motorradfahren.
Natürlich ist es zulässig, dass Menschen so ein Gruppenerlebnis ausrichten, um ihr soziales Leben zu bereichern. Aber dabei ist das Motorradfahren nur Mittel zum Zweck und tritt in den Hintergrund. Man könnte das Motorradfahren ohne Weiteres durch etwas anderes ersetzen und die Leute hätten auch ihr tolles Gruppenerlebnis.
 

Harry Hirsch

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@GSX-S tefan, Motorradfahren ist für mich Sport und hat für mich nichts mit "Freiheit" zu tun. Ich konnte noch nie dieses Freiheitgelaber, bezogen aufs Motorradfahren nachvollziehen.

Geschwindigkeit und Verkehrsregeln: Bis vor ca. 4 Jahren waren hier im Schwarzwald noch weitgehend 100 erlaubt, so wie die letzten fast 50 Jahre seit Herbst 1972 als die 100 eingeführt wurden.
Wenn ich heute beliebte Strecken wie die letzten 45 Jahre befahre, werde ich mit Punkten bis Führerscheinentzug bedroht, weil 70er, 60er und vermehrt auch 50er Schilder aufgebaut wurden und werden. Werde zum wilden Raser, der womöglich ein illegales Kraftfahrzeugrennen absolviert. Dabei fahre ich nicht anders als von 1973 bis 2014.

Bezeichnend dabei ist, dass dort wo die "Grünen Khmer" (Finde ich ne tolle Umschreibung @HHracer) Einfluss haben bevorzugt diese übertriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgestellt und anschliessend verstärkt überwacht werden. Nach meiner Ansicht macht sich da die Polizei zum Büttel der Politik, um deren Ziele umzusetzen.

Aber du bist der Tollste: Wenn man dir auf die Autobahn 30er Schilder hin stellt, fährst du von Frankfurt bis Hamburg mit 30 und forderst mehr Kontrollen, weil andere es wagen 50 zu fahren.
 

Testfahrer

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@Harry Hirsch du findest es also ok, Leute die sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten pauschal als Verkehrshindernis zu titulieren? Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, ich fahre auch gerne mal schneller als erlaubt (gelegentlich fahre ich auch alleine Motorrad, ohne eine Gruppe die mir Händchen hält), aber von Leuten dumm angemacht zu werden weil man sich an die Regeln hält ist das Letzte.

Zu mehr Kontrollen: Wenn irgendwo 30 ist und irgendwelche Idioten meinen mich bedrängen, an unmöglichen Stellen überholen oder sonst wie gefährden zu müssen weil ich mich dran halte, dann bitte: zieht die Deppen raus. Und wenn jemand irgendwo ein 30er Schild hinstellt habe ich doch alle Möglichkeiten: Entweder ich halte mich dran, ich halte mich nicht dran und muss um Zweifel die Konsequenzen tragen oder ich fahre eine andere Strecke.

Kurze Info: Die Polizei IST der Büttel der Politik. Die Politik macht die Gesetze, die Polizei setzt deren Einhaltung durch. War schon immer so. Auch vor 1973.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7248

Guest
Da bin ich mal voll bei @Harry Hirsch .
Motorradfahren betreibe ich auch ausschließlich asozial.
Bin nur ein einziges Mal in einer Gruppe gefahren.
Das war zur Premiere des 2. Werner-Films.
Da haben wir Rötger Feldmann vom Hotel ins Kino eskortiert. Das war 1996 in Chemnitz.
 

Testfahrer

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@Brösel, die Frage ob sozial oder asozial mache ich weniger an Vorhandensein oder Größe einer Gruppe fest als am Ausmaß des Respekts den man den anderen Verkehrsteilnehmern entgegenbringt.
 

Freak69

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Tja was macht Motorradfahren für mich aus?
In erster Linie genieße ich es mit meinem Moped zusammen Kurven zu räubern, von mir aus könnte ich jeden Tag auf dem Track meine Runden Drehen und wäre glücklich.
Im normalen Straßenverkehr macht mir das fahren nicht mehr ganz so viel Spaß ( obwohl ich innerorts immer rücksichtsvoll fahre). Mittlerweile ist aber das fahren außerorts auch selten ein Vergnügen.
Viele Autofahrer und Radfahrer kennen sich nur noch rudimentär in den Verkehrsregeln aus.
Auch gibt es immer mehr Strecken auf denen Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten müssen aber die anderen Verkehrsteilnehmer eben nicht, was teilweise zu Lebensgefährlichen Situationen führt. Ich jedenfalls finde es nicht so toll wenn ich auf einer Kurvigen Strecke von einem 40 Tonner bedrängt werde weil ich 50 fahren muss wo er keine Begrenzung hat.
Aber zurück zum Thema.
Kurven hatten wir zwar schon aber hey ich liebe das Kurven fahren.
Beim Motorrad fahren werde ich eins mit der Maschine und ich spüre den Fahrtwind im Gesicht und den Asphalt unter dem Popes.
Wenn ich in einer Pause Gleichgesinnte treffe, dann kann man herrlich Benzin quatschen und man versteht sich mit den Meisten die man trifft.
Das Motorrad verbindest uns auch in diesem Forum, wir sind hier alle Respektvoll und Freundlich unterwegs, wir helfen uns gegenseitig.
Motorradfahrer sind einfach offen und herzlich und wir haben keine Vorurteile und jeder ist willkommen.
Unser Motto Leben und Leben lassen.
Motorradfahrer freuen sich über jeden Tag an dem sie fahren können und es gibt immer was neues zu erleben und dann zu erzählen.
 

Thorle

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Kann jeder so halten wie er möchte. Bin auch eher der Einsame Fahrer, wohl aber weil ich keinen im Freundeskreis habe der selber auch fährt. Was bleibt einem da übrig. Gruppe würde ich auch gerne mal fahren. Bisher lediglich so eine Sternenfahrt mit zich Motorrädern mitgemacht. Das war natürlich nichts...

Ich fahre auch entgegen den Vorgaben, lebe aber mit den Risiken und Konsequenzen. Sport hat mMn nach was auf der Rennstrecke zu suchen und nicht auf der alltäglichen Straße.

Ich kann solche Leute nicht verstehen, die wie die bekloppten Schilder ignorieren, mit überhöhter Geschwindigkeit an unmöglichen Stellen langfahren, Krawalltüten montiert haben etc. pp. Erst duch solche gibt es doch Eingaben und Änderungen.

P.S. Wenn wir heute noch so alles handhaben wie vor 50 Jahren, wären wir noch in der Steinzeit. Entwder man geht mit der Zeit oder geht mit der Zeit.

P.P.S. Bleibt doch bitte bei einem sachlichen Ton in der Diskussion. Das macht mehr Spaß für Alle.
 

exodus87

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@GSX-S tefan lass dich doch nicht ärgern :0307-err:

Back to Topic: schließe mich @Brösel und @Harry Hirsch an, fahre auch nur asozial und wenn ich mit jemanden fahre hauptsächlich nur mit @instabil der fährt nämlich genauso :0307-err: & übrigens schützt er seinen Auspuff vor mir, nun mit Alarmanlage :0307-err::0207-crazy:

*Sarkasmus, aus*!
 

Testfahrer

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@exodus87 sorry wenn ich bei dem Thema etwas emotional bin. Letzte Woche ist ein Bekannter von mir bei ner Tour mit zwei Anfängern von so einem Aso abgeräumt worden der auch meinte es ginge nicht schnell genug. Er hat den Spaß gerade so überlebt, aber nicht in einem Stück. Der Wi..ser hat kurz gehalten um zu gaffen und ist abgehauen als die beiden Newbies in Sichtweite kamen. Daher bitte ich um Verständnis, wenn mir bei solchen Aussagen momentan ein wenig der Kragen platzt.
 

Andi 68

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Ich fahre gerne im Schwarzwald, aber nich die B500; es gibt noch viele schöne Strecken mit Kurven un wenig Verkehr. Elsass in Frankreich iss au schön.
Elftes Gebot wird meistens eingehalten.
 

Sugistef

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Gutes Thema! Gute Frage!
Motorradfahren ist für mich eine Reinigung, ein Abstand gewinnen, ein Abschalten in Verbindung mit höchster Konzentration. Dazu brauche ich niemanden. Trotzdem geht es für mich weiter. Sich grüssen oder anhalten wenn einer mit dem Motorrad am Strassenrand steht (nicht gewerblich!) oder das sich irgendwo treffen und quatschen, aber auch ab und zu mit einer Gruppe fahren. Ich mache das 2-3 Mal im Jahr. So habe ich auch heutige Kumpels getroffen mit denen man ebenso ab und zu gepflegt zügig unterwegs ist. Das Motorrad ist direkt oder indirekt immer Thema. Sei es weil man die Route bespricht oder sich amüsiert oder aufregt was man auf der Strasse erlebt hat. Gerade am Samstag war ich mit drei schnellen Jungs unterwegs. Jeder grundsätzlich ein Einzelfahrer, weil sie früher auch Rennen gefahren sind. Männer +65, aber auf dem Motorrad echt gute Fahrer - Chapeau! Was ich da als Schlussmann alles beobachten und lernen kann. Geil! Am Tisch wurden dann Geschichten von früher aber auch von heute ausgepackt. Menschen die nie ein Auto besessen haben oder es vor 15 Jahren verkauft haben und alles mit dem Motorrad machen. Früher nationale Moto Cross Grössen und heute weisshaarige Männer mit Gesichtern und Händen wo man sieht, dass sie ein Leben lang im Wind standen und das meiste selber aus- und zusammengebaut haben. Dann wäre noch diese Forum zu erwähnen. Wenn ich lese oder schreibe sitze ich nicht auf dem Motorrad. Aber man merkt sofort dass da Menschen sind mit denen man eine Leidenschaft teilt. Und sei es nur die Gestaltung eines Gästezimmers. Mit anderen Worten: nehmt mir das Motorrad und es geht ein wichtiger Teil meines Lebens. Nicht falsch verstehen! Meine Familie ist die Nr. 1, aber dazu gehören eben auch irgendwie die Bikes. Ob ich jetzt besonders gut, schnell, schlecht, langsam oder bekloppt fahre dürfen andere entscheiden. Hauptsache ich darf fahren und dafür danke ich unserem obersten Chef (ausserhalb des Hauses und Büros) ganz doll. Tag für Tag.
Gerade am Samstag sind wir angehalten und haben einem das Motorrad in einer Haarnadelkurve aufgestellt, gecheckt ob alles ok ist und gute Fahrt gewünscht. Diese Verbundenheit und der Respekt zwischen ECHTEN Motorradfahrern ist einzigartig. Keiner der Jungs hat danach gelacht oder Witze gerissen. Mann sorgte sich eher ob der Verunfallte heil nach Hause gekommen ist. All diese Pseudo-Racer die über andere lachen oder keinen respektieren weil sie ihn „geschnupft“ haben wünsche ich ebenso ein langes Leben. Aber davon gibt es mittlerweile so viele. Auch auf der Rennstrecke. Wobei dort sind sie still weil sie wissen wo ihr Platz ist - wenn nicht, so wird es ihnen erklärt. Dann kommen sie nicht mehr. Ist in jedem Ring so, nicht nur auf dem asphaltierten! Sorry für das endlose Geschreibe, aber das ist Motorradfahren für mich. Wenn einer denkt, was für eine Kacke, so grüsse ich mit links und freue mich dass man abbiegen kann an der nächsten Kreuzung. In diesem Sinne bleibt immer oben Ihr Zweirad-Romantiker/-innen!
 

V6 Rußexpress

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@Sugistef sehr schön geschrieben :daumen:

Und:

Männer +65, aber auf dem Motorrad echt gute Fahrer -

Zu mir hat mal ein alter Laschkarrnfahrer gesagt: hüte dich vor alten Männern! - die haben nichts zu verlieren!

Irgendwie stimmts und irgendwie sterben solche Leute aus, auch solche wie wir...

Ob Gruppe oder allein? Ich für meinen Teil bin oft mit einem ehemaligen Arbeitskollegen, mit dem ich mittlerweile sehr gut befreundet bin und der 10 Jahre jünger ist als ich, unterwegs. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge und vertrauen uns blind.

Ich bin aber auch sehr oft alleine unterwegs und genieße es auch mal stehen zu bleiben und zb Bilder zu schießen wo ich das will oder auch mal ordentlich zu ballern wo ich weiß das es geht.

Ab und zu sind wir in wechselnden 3er oder 4er Gruppen (die meisten von hier) unterwegs, da genieße ich eben genau die Benzingespräche und das gerade erlebte was @Sugistef angesprochen hat.

Große Gruppen einmal im Jahr.

Es hat alles seinen Reiz und ich mag die Abwechslung. Mal neue Strecken erkunden, Landschaftspanoramas sehen die keiner mit der Kamera in seiner Pracht einfangen kann, die Natur mit ihrer vollen Wucht, die Aussicht genießen, die Seele baumeln lassen und mal *spätestens wenns richtig kurvig wird oder Pässe anstehen* richtig ballern, die Vibrationen spüren, den Sound vom Motor und Pott hören. Den Kurven und den Endorphinen freien lauf lassen, Abends die Fasern der beanspruchten Muskeln spüren. Da finde ich hat es @Harry Hirsch sehr gut beschrieben.

Kurz ich fahre sehr gerne alleine, mal schnell mal schwerelos, mal zu zweit oder in Grüppchen.

Aber das beste ist das man die Birne komplett ausschaltet und komplett vom Alltag befreit ist. Stunden sind wie Sekunden, außer im strömenden Regen da werden Stunden zu Jahren. Aber auch das gehört dazu. Ebenso wie das schrauben, warten, pflegen oder bei widrigen Witterungsverhältnissen mit dem Bier in der Hand doof auf seine Maschine zu glotzen und die Vergangenheit revue passieren zu lassen oder Zukunftspläne zu schmieden.

Ebenso macht mir dieses Forum hier Spaß man hat viele neue, gute und nette Kontakte gefunden.

Das schönste aber ist, wenn man nach einer geilen und harten Tour unbeschadet, glücklich und kaputt zu seiner verständnisvollen Frau zurückkehrt und ein kleiner Mann einen Löcher in den Bauch fragt, was heut alles war und was er so erlebt hat ;-)
 

DarkDin

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Das habe ich Mal einem sehr wichtigen Menschen geschrieben, als er mich fragte, warum ich Motorrad fahre:
Ich liebe es. Es ist wie die Luft zum Atmen. Es schenkt mir Zeit für mich, meine Gedanken schweifen dann ab und ich bin frei. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Den Asphalt unter mir vorbeiziehen zu sehen. Den Blick weit in die Strecke und die Maschine einfach laufen lassen. Die Vibration, die sich durch den ganzen Körper zieht und das Schnurren vom Motor. Trotzdem kann man die Kraft fühlen und ein Zug am Gas, wenn der Auspuff brüllt und sich die Macht, Luft verschafft. Der Wind, der gegen den Brustkorb und den Helm drückt und man die Muskeln anspannt um gegen zu halten. Die Kontrolle zu behalten, aber dennoch Eins miteinander zu sein. Mensch und Maschine werden eine Einheit. Geschwindigkeit wird leicht und alle Ängste, Sorgen und Plagen, spielen für diesen Augenblick keine Rolle. Freiheit, weil man nicht weiß, wohin einen die Straße führt. Ruhe und Frieden. Das ist für mich Motorradfahren. Konzentration, den Fokus auf die Straße. Unbewusste Abläufe des Schaltens. Jeden Gang zu spüren und die Reaktion der Maschine in sich aufnehmen. Die Landschaft die an einem vorbei zieht, wie das Gemälde eines alten Meisters. Man versteht es erst, wenn man es lebt und nicht nur sieht. Diese wundervollen Momente, wenn ich Neues entdecke, oder meinen Gefühlen einfach freien Lauf lassen und auch mal genießen kann. In vollen Zügen, egal ob gut oder schlecht. Es spielt keine Rolle, denn diese 2Räder bedeuten daß ich nicht muss, sondern kann. Die Hemmung der Kurvenlage, lässt man die Maschine aber, vertraut ihr, hebt es die Grenzen auf, die man sich selbst setzt und wird noch freier. Man öffnet sich selbst und gibt der Seele Raum zum gedeihen.
JA, das klingt alles sehr romantisiert, aber das ist für mich Motorradfahren. Ich bin gerne alleine unterwegs und sondiere neue Strecken, fahre aber auch gerne mit Anderen. Wenn ich in der Pfalz unterwegs bin, ist meist mein Menne dabei. In NRW hin und wieder mit 2 jungen Heißspornen. Ich fahre 1x im Jahr den Osterhasen Ride. Das macht mir auch viel Spaß und ist Mal was ganz anderes. Dieses Jahr waren wir 123 Fahrer und in Begleitung der Rennleitung, die uns absichert, über rote Ampeln ist schon irgendwie witzig. Als Motorradfahrer lernt man immer wieder nette Leute kennen und führt tolle Gespräche. Man versteht sich halt. Das Forum hat meinen Horizont enorm erweitert. Nicht nur nette Menschen, sondern auch meine Selbstständigkeit was das Schrauben angeht. Tolle Anleitungen und Erfahrungen. Ich lerne gerne von anderen Fahrern, egal ob im Gespräch, im Forum oder beim Fahren. Alter spielt dabei keine Rolle und auch nicht das Geschlecht. Klar gibt es auch mal diese Schimpfmomente und auch ich kann mich von Fehlern nicht Freisprechen, aber mein Ziel ist eine gute Fahrt und die sichere Heimkehr.
 
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