Ich hoffe, dass ich nicht gleich wieder in Grund und Boden beschimpft werde. Ich frage dennoch: Weshalb fährt man auf einer Rennstrecke mit Material, dass dafür gar nicht geeignet ist? Klar, wenn man nur mal probieren möchte, wie sich eine Rennstrecke anfühlt, kann man das mal machen. Hab ich auch gemacht, auf der Nordschleife, 5 Runden. Spätestens nach der dritten wird das aber doch gähnend langweilig, weil man damit ohnehin immer ganz hinten mitfährt. Eine richtige Rennstrecke ist doch primär für's Rennen fahren und da braucht man erstklassiges Material, um vorne mit zu fahren. Oder etwa nicht?
Sprich, es macht doch nur Sinn, wenn man dort (bei schönem Wetter) mit Slicks fährt. Mit sehr sportlichen Straßenreifen ist man auf der Rennstrecke immer noch meilenweit entfernt von dem, was man mit Slicks fahren kann. Die kleben wesentlich mehr auf dem Asphalt was in Schräglage ein deutlich kräftigeres Herausbeschleunigen ermöglicht und deutlich späteres Bremsen. Weshalb einem die Jungs mit dem richtigen Material einfach gnadenlos um die Ohren fahren, wenn man da mit einem Power 5 antritt. Zumal die Reifen so oder so sehr schnell runter sind, weshalb man dann auch mit dem Power 5 nicht mehr nach Hause fahren kann. Der ist dann eh runter.
Ein paar Runden zum Probieren, ok aber das ist dann bald kein Vergnügen, weil man mit den Straßenreifen keine Chance hat, zumal Streckenkenntnis genau so wichtig ist, die man sich erst erarbeiten muss. Und hinter irgend einem so genannten Instruktor im Pulk hinterher zu eiern, wäre sowieso nichts für mich. Das finde ich öde.
Du hast meinen Beitrag kopiert, weshalb ich mich angesprochen fühle und gerne darauf antworte:
Beschimpfen ist nicht mein Ding zumal Du einfach Deine Meinung geäussert hast. Diese ist teilweise richtig, aber teilweise auch nicht ganz schlüssig sowie in einigen Punkten etwas zu ich-lastig (klar, ist ja Deine Meinung)

Also:
Ich habe klar darauf hingewiesen, dass der Power 5 top für die Landstrasse ist, aber bei moderatem Tempo auch auf der Renne funktioniert. Wird‘s sportlicher, so muss der GP her. Mit dem kannst Du schon zügig unterwegs sein. Wer Ambitionen hat kommt um Slicks und Reifenwärmer nicht herum, das stimmt wohl. Aaaaber Obacht! Das kann bei Gelegenheits-Rennstrecken-Fahrer schnell ins Gegenteil umschlagen und sogar gefährlich werden. Wer die Temperatur nicht halten kann, sollte keine Slicks fahren und lieber einen guten Sportreifen nehmen.
Zudem bin ich nicht der Meinung, dass Rennstreckenfahren mit Instruktor öde ist. Jede/r fängt mal an und muss sich zuerst antasten und mit der komplett neuen Situation klar kommen. Abgesehen davon ist „schnell“ nicht nur abhängig vom Reifen sondern viel mehr von der Linienwahl, Körperhaltung, Fahrzeugbeherrschung etc. Da ist eine Fahrt mit Instruktor wichtig.
Wer die Skills mitbringt wird ganz von alleine auf Slicks wechseln, weil irgendwann der Sportreifen nicht mehr kann (blau, blau, blau ist der Enzian…).
Die Nordschleife und kein Rundkurs der Welt ist ohne Zeitangabe eine Referenz. Und wenn diese Zeit sogar knapp über dem Rundenrekord liegt, so kann ein anderer der ganz andere Zeiten fährt nichts damit kaufen.
Meine Meinung: lieber mit einem Road 5 sicher in einer Instruktor-Gruppe unterwegs, als in der schnellen Gruppe mit Slicks und 200 PS überfordert und nach 3 Runden platt……oder gar neben der Strecke. Aber jeder wie er mag, solange er sich und andere nicht gefährdet.
PS: gerade im Frühjahr kann ein Sportreifen z.B. auf dem Rheinring (Linkskurve wo die Bäume stehen) durchaus ein Vorteil sein. Und wer moderat fährt hat auch bei feuchter Strecke mehr Sicherheit
Allen viel Spass
