Für die E-angetriebenen Motorräder möchte ich gerne eine Lanze brechen:
Als ich vor ein paar Jahren noch für KTM tätig war, hatte ich u.a. auch die Möglichkeit die e-Modelle auszuprobieren und im Nachgang hatte ich sogar überlegt mir die e-SM für Kurzstrecken zuzulegen, war damals aber noch zu unpraktikabel.
Wo aber selbst eingefleischte Offroad Kollegen überzeugt wurden, war auf der Crossstecke. So viel Power aus dem Stand raus, mit einer guten Gewichtsverteilung und ausreichender Reichweite.
Natürlich fehlt beim Elektroantrieb ein Großteil der Emotionen, weder Sound noch Geruch ist vorhanden. Umgekehrt war es dafür echt interessant sich selbst nach ein paar Runden schnaufen zu hören wie nen Eber
Auch als Zuschauer fand ich es super, sonst muss man teilweise mit Gehörschutz an der Strecke stehen und so hört man nicht mehr als im Bikepark.
Und damit komm ich zum meines Erachtens größten Vorteils des e-Antriebs: Kein Lärm und Schadstoffausstoß (also zumindest nicht am Ort der Nutzung, schon klar).
Dies bedeutet wiederum, dass es leichter werden könnte neue Cross- und Rennstrecken zu eröffnen. Aktuell ist es doch so, dass selbst MX-Strecken wie bei uns am Flughafen MUC, oder Rennstrecken wie der Salzburgring, Lautstärkenlimits vorgeben (müssen), welche selbst mit regulär erhältlichen Fahrzeugen gar nicht mehr eingehalten werden können. Ausnahmen für die Limits gibt es nur für vereinzelte Veranstaltungen.
Durch einen "lautlosen" Antrieb könnte man selbst den ärgsten Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen. Natürlich wäre der Einschnitt in die Flora und Fauna ggf. noch vorhanden, aber man könnte die Strecken ja entsprechend mit in die Natur einbinden.
Dann kommt das Thema Lärmbelästigung im normalen Straßenverkehr noch dazu. Ich wohne ja hier am Chiemsee in bester Lage (also eigentlich, denn dort zu wohnen wo andere Urlaub machen, ist auf dauer genau so toll, wie in dem Bereich zu arbeiten, was dein Hobby ist -.-' )
Ein Kumpel von mir wohnt hier am Ortsausgang und wenn wir wochenends mal nen gemütlichen Griller machen wollen, geht mir die Geräuschkulisse selbst irgendwann aufn Sack - ob das jetzt der geleaste Sportwagen mit offenem Klappenauspuff ist, oder der Supersportler mit ausgebohrtem DB-Eater ist dabei vollkommen egal. Ich höre die Fahrzeuge ja sogar teilweise selbst bei mir in der Ortsmitte.
Daher kann ich die Anwohner von den typischen Strecken verstehen, wenn die für Streckensperrungen protestieren. Leider trifft es mal wieder, durch die Ignoranz und Doofheit einiger weniger, eine ganze Gruppierung - so geht es mir hier nicht nur beim Motorradfahren, sondern auch mitm Mountainbike. Insbesondere seitdem letzten Jahr, wo vermehrt Urlaub im Land gemacht wird, nimmt die Belastung der Strecken noch zu und es kommt zu immer neuen Streckensperrungen (und das auch schon ohne Regierungsbeteilung der Grünen ;-) ).
Da könnten E-Fahrzeuge schon für Entlastung sorgen, weil einfach der Lärmpegel sinkt und für Anrainer somit auch der Stresspegel
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Zum Thema, neues Motorrad ja oder nein: Ich würde meine GSR nicht eintauschen.
Allerdings ist dies meine ganz persönliche Entscheidung, weil ich aktuell kein "höher, schneller, weiter" brauche. Klar wäre so manche elektronische Spielerei auch ganz nett, aber dafür gebe ich nicht 10-20.000€ aus.
Ich durfte in meinem (Berufs)leben ja eigentlich schon mal bei allen großen Marken (bis auf Ducati) durchprobieren und natürlich hat eine S1000RR ihre Reize, so wie eine MT-09, oder eine 1290 Super Adventure, oder auch viele andere Bikes, ich hatte z.B. auch mit der Duke 390 viel Spaß.
Die 1290 SD-GT hätte ich mir damals beinahe gekauft, aber 18.000€ war es mir dann doch nicht wert, für das was ich im Landstraßenbetrieb wirklich brauche. Klar, auf hochalpinen Passstraßen ist Hubraum einfach nicht zu ersetzten, aber ich ballere mittlerweile ich nicht mehr so wie vor 10 Jahren, also ist das auch egal
Kurzum, meine GSR bleibt erstmal. Mein Bruder hat schon Bedarf angemeldet, wenn er in drei Jahren den Schein machen darf und wer weiß was in 17 Jahren ist, wenn mein Kleiner den Schein machen dürfte
