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So gestern und heute konnte ich sie nach langem Warten endlich probefahren, die neue 675er Brutale, der Preiskracher von MV Agusta.
Donnerstag 13 Uhr:
Schlüsselübergabe und kurze Einweisung in Tracktionskontrolle und Schaltautomat, eigentlich will ich nur los.
Optisch ist sie eine Augenweide, aber es stören mich doch drei Sachen, erstens wer auch immer diesen Kennzeichenhalter entworfen hat, müsste für den Rest seines Lebens für Lada designen, zweitens an der rechten Seite hängen lieblos die Überlaufschläuche am Motor, das geht gar nicht, drittens es fehlt ein Bugspoiler, welcher den Brotkasten verdeckt.
So aufgesessen und der Starter betätigt, der Auspuff knurrt, aber ziemlich Zivil, wenn ich da an die anderen MV Modelle denke. Als erstes zirkle ich mich durch den Münchner Stadtverkehr, da wird der Motor wenigstens vernünftig warm. Ich sitze gut integriert, in einer entspannten Position. Das Fahrverhalten ist leichtfüssig.
Über die Landstrassen fahre ich Richtung Gilching, denn von dort gibt es neben der Autobahn ein kleines Kurvengeschlängel, weiter Richtung Inning, dann nach Herrsching. Es reicht in den Gängen 1-3 zu fahren, endlich hört man den Auspuff richtig. Bei 6000 U/min gibt es feine Vibrationen im Lenker, ansonsten ist es Spass pur. Nach Herrsching geht es auf der südlichen Route um den Ammersee, dann biege ich ab, Richtung Hoher Peissenberg. Den Weg rauf sind die Strassen nicht die besten und das merkt man, die Vorderhand ist zu weich und die Hinterhand zu hart gefedert. Beim Parkplatz am Aussichtspunkt passe ich die Federung etwas an. Was mir auffällt ist, dass sich der Tacho ziemlich mies ablesen lässt, besonders wenn die Sonne drauffällt.
Nach einem kurzen Stop mache ich mich auf den Rückweg zum Herrschinger Biergarten an der Anlegestelle, denn ich habe langsam Hunger. Der Rückweg gestaltet sich dank Fahrwerksanpassung deutlich angenehmer. Der Motor ist eine richtige Drehorgel und zieht sauber hoch und stellt dir mit seinem Klang die Nackenhaare auf, einfach toll. Ein kleiner Wermutstropfen ist der fehlende Lenkungsdämpfer. Es fällt nicht eklatant auf, aber ich bin in dem Punkt verwöhnt.
Jetzt gibts erstmal was zu essen, der Biergarten an der Anlegestelle hat ein gutes kulinarisches Angebot.
Als ich mich auf den Heimweg machen will, debattiert eine Rentnerkolonne die Zulässigkeit des Drillingsauspuffs, ein Glück, dass sie meine Srad nicht sehen, sonst hätte der Bestatter Überstunden machen müssen...
Der daneben stehende Grossroller unserer Hausmarke wird dagegen mit Lob überschüttet, der Optiker sollte ihnen vielleicht ein paar Linsen in Aschenbecherstärke anpassen. Das ich die Maschine erstmal zwei Minuten im Stand laufen lasse, um dann unterm Kopfschütteln der Horde zügig wegzufahren, muss ich wohl nicht erwähnen.
Für morgen ist die große Tour angesagt...
Freitag der 13., der Blick aus dem Fenster ist alles andere als positiv, Wolken und noch feuchte Strassen, ich werde also später starten.
Gegen 10.30 Uhr kommt meine Begleitung mit der Panigale, dagegen sieht die MV voll knuffig aus.
Wir starten durchs Münchner Tagesgewühl, ich habe zur Sicherheit die Goretex Jacke angezogen und ne Regenhose in die Rückentasche gesteckt. Auf der Autobahn ist ab 150 km/h Schluss mit Lustig, ich werde ziemlich durchgeschüttelt und gnadenlos von der Duc abgehängt. Nach knapp 40 min Autobahnfahrt fahre ich von der Autobahn runter, auf dem ersten Parkplatz werde ich schon grinsend erwartet. Die Strassen haben noch feuchte Stellen, also werde ich die Traktionskontrolle zum Testen auf höchste Empfindlichkeit stellen.Weiter gehts von Oberau Richtung Ettal, die ersten Kurven machen Spass, der Belag ist prima und die Strassen fast leer. Nach Ettal fahren wir die Straße nach Linderhof und dann zum Plansee. Hier spielt die Babybrutale ihren Motor voll aus, es treibt einem das Grinsen ins Gesicht, wie sie am Gas hängt, bis auf zwei Minirutscher braucht die Traktionskontrolle nichts regeln.
Am Plansee angekommen, sehen wir nur 4 Motorräder beim Parkplatz, jetzt wird erstmal Mittag gemacht und der obligatorische Tauchertoast genossen.
Das Wetter hat zwar bis jetzt gehalten, aber 15 Grad im Juli ist nunmal nicht gerade warm. Nach mehr als einer Stunde Mittagspause starten wir zum Namloser Tal. Die Kurvenkombinationen und der tolle Belag sind ein echtes Fest, das Vorderrad bietet tolle Rückmeldung, der Gabel fehlt es allerdings etwas an Reserven und das Ansprechverhalten könnte etwas feiner sein. Die Brembobremsbacken lassen bei der Dosierbarkeit zu wünschen übrig, die M4 Monoblocks gefallen mir deutlich besser. Die Sitzbank ist übrigens sehr angenehm, ein echtes Plus, wenn ich da zum Beispiel an die Street Triple denke. Sie lässt sich leicht über den Lenker und mit dem Hintern dirigieren, sie bleibt dabei gutmütig und spurstabil. In den langezogenen Kurven kannst du tief und vertrauensvoll mit ihr Abwinkeln. Das Ganze funktioniert mit spielerischer Leichtigkeit.
Nach zwei tollen Turns durch das Tal, gibt es bei Stanzach im Café Jamdo noch ein Stück Torte, für alle die süßes mögen. Da es sich bewölkt hält, wird diese Pause kürzer und wir machen uns über Reutte und die Planseeroute auf den Heimweg. Dabei kommt doch tatsächlich ab und zu die Sonne raus und wir bleiben trocken.
Erstes Fazit:
Positiv sind
- Motor
- Sitzbank und Ergonomie(zumindest für meine Körpergröße 1,83m)
- Federbein
- Verarbeitung
- Auspuffklang
- Design
- Preis
- kein ABS
Negativ sind
- Gabel zu weich bei forscher Fahrweise
- Bremzangen vorn zu teigig
- schlecht ablesbares Cockpit
- fehlender Lenkungsdämpfer
- sturzempfindliche Kupplungsbetätigung ala R1
Alles in allem ein Spassmobil erster Güte und absoluter Kauftipp, aber mehr dazu weiter unten.
Um 17 Uhr habe ich wie vereinbart die Maschine zurückgegeben, nun folgt meine Fragestunde und Prospekt-/Preisstudie.
Fakt ist, ich werde fremdeln, so ein Teil muss ich haben, es ist noch Platz für ein neues Mopped. Allerdings wird es nicht im Originalzustand bleiben.
Da MV inzwischen gelernt hat und ein breites Zubehörprogramm angelegt hat, werden folgende Teile nachgeordert:
- Öhlinsgabel von der F3 Oro
- Öhlinsfederbein von der F3 Oro
- Brembo M4 Monoblocks ( da schaue ich mal in der Bucht nach günstigen gebr.)
- Lenkungsdämpfer
- anderes Cockpit, von Koso mit klassischem analogen Drehzahlmesser
- diverse Carbonteile
- Bugspoiler
- diverse Frässteile von Rizoma
Durch das Baukastensystem passen die Teile untereinander nur ob ich den Carbonauspuff von der F3 Oro auch bekomme steht noch in den Sternen, denn den gibt es nicht im Katalog, da müssen sie erst bei MV nachfragen, ob der überhaupt als Ersatzteil lieferbar ist.
Ach ja, ich werde die weiße Variante kaufen, die Felgen werden dann dementsprechend auch noch weiß gepulvert. Wann die Maschine da steht klärt sich nächste Woche und ist auch von der Verfügbarkeit des Zubehörs abhängig, auch hier sind noch alle Termine in der Schwebe, fest steht nur, dass es die Teile irgendwann mal gibt. Italienisch halt....
Ich werde aber ausgiebig berichten.
PS: Der Motor bleibt diesmal unangetastet....
Donnerstag 13 Uhr:
Schlüsselübergabe und kurze Einweisung in Tracktionskontrolle und Schaltautomat, eigentlich will ich nur los.
Optisch ist sie eine Augenweide, aber es stören mich doch drei Sachen, erstens wer auch immer diesen Kennzeichenhalter entworfen hat, müsste für den Rest seines Lebens für Lada designen, zweitens an der rechten Seite hängen lieblos die Überlaufschläuche am Motor, das geht gar nicht, drittens es fehlt ein Bugspoiler, welcher den Brotkasten verdeckt.
So aufgesessen und der Starter betätigt, der Auspuff knurrt, aber ziemlich Zivil, wenn ich da an die anderen MV Modelle denke. Als erstes zirkle ich mich durch den Münchner Stadtverkehr, da wird der Motor wenigstens vernünftig warm. Ich sitze gut integriert, in einer entspannten Position. Das Fahrverhalten ist leichtfüssig.
Über die Landstrassen fahre ich Richtung Gilching, denn von dort gibt es neben der Autobahn ein kleines Kurvengeschlängel, weiter Richtung Inning, dann nach Herrsching. Es reicht in den Gängen 1-3 zu fahren, endlich hört man den Auspuff richtig. Bei 6000 U/min gibt es feine Vibrationen im Lenker, ansonsten ist es Spass pur. Nach Herrsching geht es auf der südlichen Route um den Ammersee, dann biege ich ab, Richtung Hoher Peissenberg. Den Weg rauf sind die Strassen nicht die besten und das merkt man, die Vorderhand ist zu weich und die Hinterhand zu hart gefedert. Beim Parkplatz am Aussichtspunkt passe ich die Federung etwas an. Was mir auffällt ist, dass sich der Tacho ziemlich mies ablesen lässt, besonders wenn die Sonne drauffällt.
Nach einem kurzen Stop mache ich mich auf den Rückweg zum Herrschinger Biergarten an der Anlegestelle, denn ich habe langsam Hunger. Der Rückweg gestaltet sich dank Fahrwerksanpassung deutlich angenehmer. Der Motor ist eine richtige Drehorgel und zieht sauber hoch und stellt dir mit seinem Klang die Nackenhaare auf, einfach toll. Ein kleiner Wermutstropfen ist der fehlende Lenkungsdämpfer. Es fällt nicht eklatant auf, aber ich bin in dem Punkt verwöhnt.
Jetzt gibts erstmal was zu essen, der Biergarten an der Anlegestelle hat ein gutes kulinarisches Angebot.
Als ich mich auf den Heimweg machen will, debattiert eine Rentnerkolonne die Zulässigkeit des Drillingsauspuffs, ein Glück, dass sie meine Srad nicht sehen, sonst hätte der Bestatter Überstunden machen müssen...
Der daneben stehende Grossroller unserer Hausmarke wird dagegen mit Lob überschüttet, der Optiker sollte ihnen vielleicht ein paar Linsen in Aschenbecherstärke anpassen. Das ich die Maschine erstmal zwei Minuten im Stand laufen lasse, um dann unterm Kopfschütteln der Horde zügig wegzufahren, muss ich wohl nicht erwähnen.
Für morgen ist die große Tour angesagt...
Freitag der 13., der Blick aus dem Fenster ist alles andere als positiv, Wolken und noch feuchte Strassen, ich werde also später starten.
Gegen 10.30 Uhr kommt meine Begleitung mit der Panigale, dagegen sieht die MV voll knuffig aus.
Wir starten durchs Münchner Tagesgewühl, ich habe zur Sicherheit die Goretex Jacke angezogen und ne Regenhose in die Rückentasche gesteckt. Auf der Autobahn ist ab 150 km/h Schluss mit Lustig, ich werde ziemlich durchgeschüttelt und gnadenlos von der Duc abgehängt. Nach knapp 40 min Autobahnfahrt fahre ich von der Autobahn runter, auf dem ersten Parkplatz werde ich schon grinsend erwartet. Die Strassen haben noch feuchte Stellen, also werde ich die Traktionskontrolle zum Testen auf höchste Empfindlichkeit stellen.Weiter gehts von Oberau Richtung Ettal, die ersten Kurven machen Spass, der Belag ist prima und die Strassen fast leer. Nach Ettal fahren wir die Straße nach Linderhof und dann zum Plansee. Hier spielt die Babybrutale ihren Motor voll aus, es treibt einem das Grinsen ins Gesicht, wie sie am Gas hängt, bis auf zwei Minirutscher braucht die Traktionskontrolle nichts regeln.
Am Plansee angekommen, sehen wir nur 4 Motorräder beim Parkplatz, jetzt wird erstmal Mittag gemacht und der obligatorische Tauchertoast genossen.
Das Wetter hat zwar bis jetzt gehalten, aber 15 Grad im Juli ist nunmal nicht gerade warm. Nach mehr als einer Stunde Mittagspause starten wir zum Namloser Tal. Die Kurvenkombinationen und der tolle Belag sind ein echtes Fest, das Vorderrad bietet tolle Rückmeldung, der Gabel fehlt es allerdings etwas an Reserven und das Ansprechverhalten könnte etwas feiner sein. Die Brembobremsbacken lassen bei der Dosierbarkeit zu wünschen übrig, die M4 Monoblocks gefallen mir deutlich besser. Die Sitzbank ist übrigens sehr angenehm, ein echtes Plus, wenn ich da zum Beispiel an die Street Triple denke. Sie lässt sich leicht über den Lenker und mit dem Hintern dirigieren, sie bleibt dabei gutmütig und spurstabil. In den langezogenen Kurven kannst du tief und vertrauensvoll mit ihr Abwinkeln. Das Ganze funktioniert mit spielerischer Leichtigkeit.
Nach zwei tollen Turns durch das Tal, gibt es bei Stanzach im Café Jamdo noch ein Stück Torte, für alle die süßes mögen. Da es sich bewölkt hält, wird diese Pause kürzer und wir machen uns über Reutte und die Planseeroute auf den Heimweg. Dabei kommt doch tatsächlich ab und zu die Sonne raus und wir bleiben trocken.
Erstes Fazit:
Positiv sind
- Motor
- Sitzbank und Ergonomie(zumindest für meine Körpergröße 1,83m)
- Federbein
- Verarbeitung
- Auspuffklang
- Design
- Preis
- kein ABS
Negativ sind
- Gabel zu weich bei forscher Fahrweise
- Bremzangen vorn zu teigig
- schlecht ablesbares Cockpit
- fehlender Lenkungsdämpfer
- sturzempfindliche Kupplungsbetätigung ala R1
Alles in allem ein Spassmobil erster Güte und absoluter Kauftipp, aber mehr dazu weiter unten.
Um 17 Uhr habe ich wie vereinbart die Maschine zurückgegeben, nun folgt meine Fragestunde und Prospekt-/Preisstudie.
Fakt ist, ich werde fremdeln, so ein Teil muss ich haben, es ist noch Platz für ein neues Mopped. Allerdings wird es nicht im Originalzustand bleiben.
Da MV inzwischen gelernt hat und ein breites Zubehörprogramm angelegt hat, werden folgende Teile nachgeordert:
- Öhlinsgabel von der F3 Oro
- Öhlinsfederbein von der F3 Oro
- Brembo M4 Monoblocks ( da schaue ich mal in der Bucht nach günstigen gebr.)
- Lenkungsdämpfer
- anderes Cockpit, von Koso mit klassischem analogen Drehzahlmesser
- diverse Carbonteile
- Bugspoiler
- diverse Frässteile von Rizoma
Durch das Baukastensystem passen die Teile untereinander nur ob ich den Carbonauspuff von der F3 Oro auch bekomme steht noch in den Sternen, denn den gibt es nicht im Katalog, da müssen sie erst bei MV nachfragen, ob der überhaupt als Ersatzteil lieferbar ist.
Ach ja, ich werde die weiße Variante kaufen, die Felgen werden dann dementsprechend auch noch weiß gepulvert. Wann die Maschine da steht klärt sich nächste Woche und ist auch von der Verfügbarkeit des Zubehörs abhängig, auch hier sind noch alle Termine in der Schwebe, fest steht nur, dass es die Teile irgendwann mal gibt. Italienisch halt....
Ich werde aber ausgiebig berichten.
PS: Der Motor bleibt diesmal unangetastet....