Lenkerschlagen beim Streetfighter

Thieß

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Hi, fahre einen Streetfighter (K3) ohne Lenkerverkleidung und habe folgendes problem,
bis 200 km/h ist das Fahrwerk absolut ruhig aber sobald die 200 überschritten werden, ist das Lenkerschlagen so heftig, das ich Gas wegnehmen muß. :?

Habe mich hier durch`s Forum gelesen, wo ich viele Tips und Ratschläge fand und noch anderweitig Infos besorgt.
Nach drei Anläufen und zig Einstellvarianten gebe ich auf und wende mich jetzt an das Forum.
Wie sieht`s denn bei den anderen Fighter-Piloten aus, ähnliche Probleme?

Das mir jetzt keiner damit kommt "Ein Streetfighter ist nicht zum schnellfahren" :)
Wenn man den Wheelie im 3 Gang bis zum Begrenzer ausfährt, dann ist man locker über 200 und wenn dann das Vorderrad wieder aufsetzt :shock:

Bin für jeden Tip dankbar.

Gruß
Thieß
 

streetf3

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jetzt Sauerland
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GSX-R1000-K7
Die R1-Streetfighter haben auch solche Probleme, da die Verkleidung der R1 für den entsprechenden Anpressdruck sorgt. Verstärkt werden die Probleme noch durch flatternde Klamotten, wobei bei Tempo über 200 - ohne Verkleidung - der Fahrer generell Unruhe ins Fahrwerk bringt.
Bei meiner TL1000 hatte ich bis 250 keine Probleme (ohne Lenkungsdämpfer) da ich einen Bugspoiler installierte, die Gabel 1cm durchgesteckt hatte und aufgrund meines Kampfgewichtes genug Last aufs Vorderrad brachte.

Wie sieht denn dein Umbau aus ?
Hast du den Lenkungsdämpfer entfernt ?
Hast du richtiges Lenkerschlagen oder eher ein Flattern ?
 

Thieß

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Hi streetf3,
mein Umbau ist ziemlich simple.
Einfach nur einen breiten Lenker drauf und einen kleinen Scheinwerfer montiert.
Sonst noch alles original - Lenkungsdämpfer, Kotflügel u.s.w.
Die Federelemente sind wieder mit den Originalwerten eingestellt.
Das Heck ist per Distanzbuchse ca. 8mm höher gelegt und die Gabel ist etwa 2-3mm durchgesteckt.

Bei ziemlich genau 200 fängt das Lenkerpendeln an. Fährt man mit dem Tempo weiter, dann pendelt der Lenker gemütlich vor sich hin.
Aber wenn man schneller fährt, dann wird das Pendeln stärker bis hin zum Lenkerschlagen.
Heute habe ich einen anderen, fast neuen K4 Lenkungsdämpfer zum testen montiert. Brachte aber überhaupt nix. Fährt sich damit genauso schlecht. :(

Das mit dem fehlenden Anpressdruck hatte ich auch im Kopf und habe dann versucht, ganz langsam und vorsichtig zu beschleunigen.
So bin ich dann bis auf 215 gekommen bis das Pendeln anfing. Könnte also etwas drann sein, an dieser Theorie.
Vieleicht sollte ich den Lenker weiter nach vorne kippen um dadurch mein Gewicht (78kg) mehr nach vorne zu verlagern.
 
A

Anonymous

Guest
hi thies

was du da beschreibst ist kein lenkerflattern (shimmy) sondern pendeln (weave). shimmy tritt nur bis etwa 90 km/h auf.

.. und ist nicht so gefährlich wie das pendeln :/

damit ist das problem u.U. nicht nur im bereich des vorderrades zu suchen, sondern liegt ggf. im bereich des hinteren rades. pendeln ist nämlich eine schwingung des ganzen motorrades, wobei hinterrad als auch vorderrad gegeneinander schwingen (wenn hier physiker da sind, sorry für die laienhafte ausdrucksweise).

ergo musst du zur problemlösung auch vorn und hinten nachschauen. zuerst musst du mal schauen, ob die räder beide wucht sind. dann würde ich die kritischen lager (achsen, lenkkopf, schwinge) überprüfen. wenn dort keine fehler sind, den luftdruck der reifen (welches fabrikat fährst du?) auf herstellerniveau bringen. bringt das auch nichts, dämpferelemente überprüfen.

wenn das alles nichts hilft denk mal noch über folgende sachen nach:

ein lenkungsdämpfer hilft beim pendeln eigentlich eher nicht, denn er macht die vorderachse träger. ich würde dir vorschlagen, dass du probehalber den einfach mal auf die geringste trägheit einstellst, oder aber mal testhalber ganz ausbaust (aber vorsichtig versuchen.. :) ). der ld hilft eigentlich (nach meiner kenntnis, ich lass mich aber gern korrigieren) nur gegen shimmy und kick back. nicht aber beim pendeln.

wenns das auch nicht ist, dann schau dir deine radspur vorn und hinten inkl. parallelität an. als letztes würde mir noch einfallen (eigenerfahrung von ktm ;) ), dass verwirbelungen um schutzblech oder lampenverkleidung die mit der gabel starr verbunden sind, für das pendeln verantwortlich sind.

wenn all diese dinge nicht helfen, dann bau als letztes mittel deine fahrwerksänderungen zurück. sprich nimm das heck wieder runter und steck die gabel wieder hoch. die maßnahmen die du da vorgenommen hast, machen das bike zwar handlicher, aber auch bei hohen geschwindigkeiten instabiler. ich persönlich vermute das problem auch dort.

stell doch mal ein pic vom bike rein und berichte, ob und wie du das pendeln wegbekommen hast.

hoffe dir hilft das ein wenig.
 

Thieß

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Hallo bad head, danke für Deine Tips.
Hast Dir ja wirklich Gedanken über mein Problem gemacht.

Meine letzten Arbeiten waren:
- das Lenkkopflager, hab`s ausgebaut, gefettet es nach Anleitung eingebaut und korrekt eingestellt (nicht zu stramm)

- die Reifen (original K3 Bridgestone, 1500km alt) auf Luftdruck und Wucht geprüft

- das Vorderrad ausgebaut und in bestimmter Reihenfolge wieder montiert, um Spannungen in den Gabelholmen zu verhindern

- den Lenker etwas nach vorne gekippt, um mehr Gewicht aufs Vorderrad zu bekommen

- die Einbaulage des Hinterrads überprüft - ist ok und fluchtet


Bad Head, mit Deinem Hinweis auf den Bereich des Hinterrades liegst Du scheinbar richtig. In einer Zeitschriften habe folgendes gefunden:

Problem: Maschine pendelt bei hoher Geschwindigkeit

Behebung: Negativfederweg hinten überprüfen, Druckstufe hinten erhöhen, Zugstufe hinten verringern, Luftdruck kontrollieren

Das habe ich natürlich sofort ausprobiert. All das brachte überhaupt nix, keine Veränderung. :cry:

Als nächstes werde ich die Flucht der Räder kontrollieren und den Einbau der Schwinge überprüfen, die hatte ich nämlich ausgebaut.
Und nochmal sämtliche Schrauben nachziehen.
Was es brachte, werde ich in kürze berichten.
Bis dann
Thieß

PS. Mich wundert, das keine Komentare von anderen Fighter-Piloten kommen. Ich schein der Einzige mit diesem Problem zu sein.
 

Thieß

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So, heute habe ich mal das Heck aufgebockt, um die Schwinge zu kontrollieren.
Zuerst mal die Flucht der Räder überprüft - ist ok.
Dann das seitliche Spiel der Schwinge getestet, ist auch ok.
Als nächstes das frei hängende Hinterrad mehrmals leicht angehoben,
und siehe da, es war ein kleines Spiel feststellbar.
Bei genauer Untersuchung stellte ich fest, das ein Lager der Umlenkhebelei die Ursache ist, und zwar die Schraube, sie war lose :oops:
Naja, die Schraube fest gezogen und voller Vorfreude zur Probefahrt gestartet. :D
Aber zu früh gefreut, das Pendeln ist immer noch, unverändert.
Mir kommt es so vor, als wenn immer noch ein minimales Spiel vorhanden ist. Konnte aber keine Ursache finden.

Wollte nur mal mitteilen, was ich gemacht habe. Vieleicht bringt es ja jemanden von euch auf eine Idee und kann mir dann noch einen Tip geben.
Ich bin inzwischen ziemlich ratlos und am Ende. :(

Ach ja, hier noch ein Foto
http://www.arcor.de/palb/alben/13/79161 ... 323336.jpg
 

Thieß

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So, kann Neues berichten.
Das Problem des Pendeln/Lenkerschlagen scheint behoben :D

Hatte heute morgen zwar einen Schlafsack auf dem Tank verzurrt und keine Tachoanzeige aber ich war sicher weit über 200 und sie lief wie an der Schnur gezogen geradeaus. Auch die schnellen Kurven waren kein Thema.
Ich war happy und richtig begeistert, daß könnt Ihr ja wohl glauben.
Endlich wieder Wheelies ohne Schweißausbrüche beenden :D

Zuerst war ja der Scheinwerfer und die originale Tachoeinheit an der oberen Gabelbrücke befestigt. Ohne Verkleidung.
Jetzt habe ich die Halterung etwas geändert und ein ganz kleines Zubehörtacho verbaut. Nebenbei noch meinen alt Big-Bike Höcker aus Fireblade Zeiten und einen Streetfighter-Kotflügel rangebastelt.
Ach ja, das Zündschloß ist auch weg, war kein Platz mehr dafür.

Zum Glück war das Wetter ja nicht so doll, konnte also in Ruhe basteln.
Bin zwar noch nicht ganz fertig aber jetzt kann der Sommer kommen.

Nochmal danke für eure Tips und Ratschläge.
Werde Bilder machen und versuchen reinzustellen.
Bis dann
Thieß
 

AVIDPJ

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Katana 1000 Black Arrow BMW K1300 SSchnitzer
Farbe
Schwarz wie die Nacht
Das was Du beschreibst ist totsicher ein Aerodynamikproblem.
Der Tankrucksack wirkt wie ne Art Wirbelschutz bzw. Windschutz.

Das Problem hatte ich an meinen alten 1100ern auch andere Scheibe oder und/ anderer Helm drauf und weg - so ist das .

Durch den Superbikeumbau wird das Vorderrad durch den Winddruck extrem leicht und deswegen umso mehr anfälliger.

Also eine kleine Fighter-Verkleidung u. ein Bugspoiler mit guter Aerodynamik
und Du kannst garantiert schneller.
Auch ein einstellbarer Lenkungsdämper kann was bringen!
 

Loudman

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naja dein Problem scheint ja behoben.
aber trotzdem mal so am rande: ich hatte exakt das gleiche an meiner K3 allerdings im originalzustand nur mit rennverkleidung ohne blinker etc... habe nach wochenlangem suchen den originaleen LD gegen einen einstellbaren von lsl getauscht und das problem war weg...
 

Thieß

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Den Lenkungsdämpfer hatte ich am Anfang auch in Verdacht.
Zum testen wechselte ich dann meinen LD gegen einen wenige km gefahrenen von einer K2.
Das brachte aber überhaupt nichts. Kein Unterschied.

Der originale ist für solche Belastung wohl gar nicht ausgelegt.
Ist ja auch ziemlich simple aufgebaut.
Vieleicht bekomme ich ja irgendwo mal günstig einen Einstellbaren, dann greife ich zu.

Ich muß ja zugeben, das Fahrwerk bei meinem Fighter ist noch nicht 100% ok. So ein leichtes pendeln ist immer noch vorhanden.
Ist aber noch akzeptabel und man kann damit zumindest fahren.
 

Beschlagimvisier

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bei Freiburg
zu diesem thema sind oben zwei gute beiträge geschrieben worden.
jedoch wurde ein bereich noch nicht ausreichend angesprochen :
fahrwerksdaten !
die kilo hat einen 1.410er radstand, und bei einem 66,5er lenkkopfwinkel einen nachlauf von 91mm.
das ist im sportlichen einsatz schon grenzwertig.
warum?
weil jede veränderung von vorne tief/hinten hoch den nachlauf noch weiter verkürzt und die fuhre bei aller erzeugter handlichkeit mehr und mehr unruhig bei höherem tempo wird. ein serienlenkungsdämpfer wird da schon überfordert. auf der rennstrecke ist das higspeedpendeln egal, sofern man nicht deshalb das gas schliessen muss. wer einen verstellbaren ld hat ist im vorteil - einfach ein paar klicks zudrehen.
und genau diese geschichte hast du mit der sensiblen kilo gemacht !
die technisch bessere lösung wäre, die kilo auf modernere fahrwerksdaten von anderen 2004er modellen anzupassen.
den nachlauf von 91mm (bei dir wesentlich weniger) auf grobe richtung 100mm anpassen.
dazu gibt es lösungen verschiedener hersteller, die gabelbrücken mit verstellbarem offset anbieten.
"vorne ran - hinten weg" heisst die devise.
soll heissen: "länge läuft"!
wenn du den radstand durch minusoffset verkürzt, dann wird der radstand bis ca. 9mm noch kürzer - sie weiter handlich, aber auch nervöser und die wheelyneigung steigt.
hast du hinten noch zusätzlich eine kürzere übersetzung, dann ist der radstand noch kürzer und das ganze verstärkt sich weiterhin.
ruhiger wird die kilo dann, wenn du auf längeren radstand korrigierst.
die kilo ist ganz einfach am schwingenende vorbereitet, denn der schwingenabschluss ist im rechten winkel gerade und nicht gebogen wie bei manchen anderen modellen. eine lösung wäre das aufschweissen von einem 2-zentimeterblock als schwingenverlängerung in einem aluminiumverarbeitungsfachbetrieb, und das anschliessende auffräsen des achsenlangloches, sodass mit zwei gliedern mehr in der kette der radstand verlängert werden kann.
vom fahrwerk die beste lösung die gixxer ruhiger zu bekommen.

allerdings macht die richtigerweise bereits genannte verschlechterte aerodynamik deinem vorhaben vorab den garaus. die originalverkleidung ist so gestaltet, dass sie sich bei topspeed nicht zu weit aus der federung hebt. scheibenhersteller, die das oberteil "flach" gestalten bewirken sogar einen downforce (wie z.B. die mra-superbike) im windstrom. überprüfen kannst du das an kabelbindern an den unteren holmen, die mit der originalscheibe nicht so tief auf ebener piste ohne vorderes bremsen eintauchen.
ganz ohne oder mit fightermaske hebt sie sich aus der gabel, was zwar den nachlauf vergrössert, aber wegen weniger druck auf dem vorderrad die kickbackneigung extrem ansteigt - ein sicherheitsrisiko also auch hier.

fighter sind deshalb nicht jedermanns sache - aber wenn sie beherrscht werden, dann ist auf enger strecke mit ihnen zu rechnen.
wenn dir diese posts weiterhelfen, dann viel spass damit. :)
 

Thieß

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@Beschlagimvisier
Hi, guter Beitrag von Dir, danke.
Hört sich logisch an, was Du da schreibst.
Das verlängern der Schwinge ist eine Überlegung wert und sicher sinnvoll
aber doch ziemlich umständlich und teuer.
Und das erhöhen der Wheelieneigung ist ja nicht ganz ungewollt :D
Wenn man mit einem Fighter schon nicht rasen kann, dann muß man halt anders Spaß haben.
 
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