@Italophil, ein Naked auf Basis der letzten GSX-R (Genauer GSX-RR) findet dann einen Absatz wenn es die Käuferwünsche erfüllt. Der Preis ist da zweitrangig. Heute werden zig Motorräder im Bereich 20-25.000 € verkauft. Dass dabei Europäer zum Zug kommen, dürfte vor allem daran liegen, dass die Japaner nichts vernünftiges anbieten.
Dein Gedanke, dass die Leute ab 20.000 nur "Edelmarken" kaufen, trifft sicher nur begrenzt zu. So wie manche von den BMW-Boxern begeistert sind oder den grossen 2-Zylindern von KTM oder rasselnden V4 von Aprilia, sind sehr viele begeistert von den japanischen Reihen-4-Zylindern.
Wenn dazu die Ausstattung stimmt, dürfen für so eine Kiste dann auch über 20.000€ aufgerufen werden.
Es ist toll, dass Suzuki mit den GSX-S-Modellen Motorräder mit gutem Preis-Leistungsverhältnis anbietet, aber es fehlt eine "Spitzenmodell-Serie", die in der 200-PS-Klasse mitspielt.
Zum Kardan: Den braucht seit Ende der 70er niemand mehr. Wir träumten damals nur vom Kardanantrieb, weil die damaligen Ketten extreme Wartung und Pflege benötigten. Aber Ende der 70er kamen die O-Ring-Ketten (Ich hatte sie in meiner neuen GS 750 von 1977) auf und reduzierten den Wartungs- und Pflegebedarf extrem. Seitdem ist der einzige Vorteil des Kardanantriebs (Geringe Wartung) nur noch sehr gering. Die Nachteile wie Mehrgewicht, geringerer Wirkungsgrad, höhere Kosten überwiegen seither den Vorteil deutlich.
Auch ich war vom ersten Kardanmotorrad von Suzuki (GS 850 G) begeistert, aber da hatte ich die GS 750 erst so kurz, dass mir die Eigenschaften der O-Ring-Ketten noch nicht klar waren.
Trotzdem habe ich vor einigen Jahren mein damaliges Traummotorrad, das ich nie gekauft habe, GS 1000 G in die Garage gestellt.
Auf die Goldwing will ich nicht eingehen, weil ich sie zu den Eisenhaufen zähle und somit fürs Motorradfahren ungeeignet einstufe.
Damals Kunde zu meinem Händler: "Sind Sie die Goldwing schon gefahren?"
Händler: " Ja"
Kunde: "Und wie finden Sie die?"
Händler: "Autobahn, geradeaus, 120: Einwandfrei!"
BMW baut ihre Reihen-4-Zylinder längst auch mit Kettenantrieb.
Aufstellmoment beim Kardan: Bereits die Guzzis hatten damals ein deutlich geringeres Aufstellmoment als die BMW-Boxer mit ihrem Gummikuh-Effekt. Mit der Ur-GS (R 80 GS) gab es da schon eine Verbesserung.
Die damals neu entwickelten Kardanantriebe von Suzuki und Yamaha (Von Porsche entwickelt) kennen kein auffälliges Aufstellmoment.