Bitumen - oder wie ich zur GSR kam ;-)

B-Huhn

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Ort
Bayern / München
Bike
gsr_750
Wollte auch meine Geschichte hier reinschreiben - auch wenn sie schon 1/2 Jahr zurückliegt ...


Letztes Jahr am 15. Juni / Feiertag haben wir eine kleine Tour durchs Münchner/Oberbayrische Hinterland gemacht ... es war ein schöner fast zu heisser Tag und nach einem Mittagessen in "Au am Inn" waren wir auf dem Rückweg.

Mein Mann fuhr mit seiner SuperDuke ganz vorne, ein Freund von uns mit einer 650 VStrom als Zweiter - ich (mit einer SV650) hinten (mein liebster Platz, kann ich fahren wie ich mag, die Jungs warten eh irgendwann auf mich wenns ums Abbiegen geht - und es ist mir egal wie weit vorne die sind ich lass mich nicht "treiben" - und die können so schnell fahren wie sie wollen).

Zwischen Babensham und Wasserburg war ein schönes kurviges Waldstück - allerdings mit ziemlich bescheidenem Strassenbelag. Da ich (vielleicht auch wegen der Brille) im Wald mit Licht/Schatten eh immer Probleme habe und sicherlich nicht zu schnell bin da ich auch Strassen ohne Mittelstreifen nicht sooo gerne mag war ich wohl mit ca. 80-90 unterwegs. Hinter mir ein fremder Motorradfahrer . An der Ausfahrt des Waldes war eine grosse weite Rechtskurve mit freier Sicht, danach auf der rechten Seite ein Badesee (an diesem Tag gut besucht weil Megahitze).

Als ich in diese Rechtskurve gefahren bin habe ich gemerkt, dass der Hinterreifen wegrutscht - und sich wieder fängt (Nachher beim Ansehen der Kurve haben wir festgestellt, dass dort einige Bitumenstreifen direkt in der Spur waren ... auch einiges an losen Teersteinen) .
Soweit so gut - aber gefühlt einen Wimpernschlag später nur noch ein Wackeln/Schlagen im Lenker , der Gedanke "Sch....." und "batsch"- lag ich auf der linken Seite. Das Scharren am Helm höre ich heute noch.

Dann wars irgendwie ganz still - und mit wurde bewusst ich sitze auf der Strasse. Ich bin zur Seite gerutscht- und der fremde Motorradfahrer kam von vorne her angelaufen. Ich bin erstaunlicherweise in/nach der Rechtskurve auf meine linke Seite geknallt - aber das Motorrad hat sich wohl am linken Fußraster in die Strasse gekrallt und wir rutschten nicht in den Gegenverkehr - sondern sassen/ lagen auf meiner eigenen Fahrspur am rechten Fahrbahnrand.

Ich hab erstmal alle Gräten "angetestet" - aber es war nirgends etwas dramatisch und ich konnte alles bewegen. Der erste Gedanke war "Aufstehen und Helm ab, wenn mein Mann umdreht und ich in Vollmontur hier liege/sitze bekommt der einen Herzinfarkt". Ging dann auch - zeitgleich als mein Mann Andi und unser Spezl vom Umdrehen weils so lange dauerte wieder angefahren kamen.

Das Motorrad hat sich mit dem Lenker im Bankett/Acker neben der rechten Fahrspur verfangen, einer allein konnte sie gar nicht aufheben. Als sie wieder aufgerichtet war sahs auch noch gar nicht soooo schlimm aus. Der ADAC-Mann war relativ schnell vor Ort und hat sie aufgeladen. Ich selber durfte laut den Jungs nicht im Schlepper mitfahren - "weil ma muass glei wieder nauf aufn Bock" - und das Motorrad wurde auch erst 2 Tage später gebracht und nicht gleich - somit bin ich dann beim Spezl als SOzius mit nach Hause gefahren.

Im Lauf der Heimfahrt, ca. 1 Stunde merkte ich dann dass mir doch Rücken / Rippen etwas weh tun, und beim Auf-/Absteigen linker Fuss und Knie aua. Aber - ein Indianer jammert ja nicht - und zuhause gabs genügend Kühlpacks ;-)


2 Tage später dann doch mal beim Arzt -
2-3 Rippen geprellt oder gebrochen. Lt. Arzt brauch ma ned röntgen, weil die Behandlung ist immer dasselbe - nämlich Schmerztabletten. Wenn andre Beschwerden dazugekommen wären (Husten/Fieber) - nochmal antreten
Knie - nur geprellt
Sprunggelenk links - Überdehnung AUßenbänder, 6 Wochen kleiner Stützschuh.


Helm - ausgetauscht
(Textil) Jacke - ziemlich angeschrabbt - von der Ledernäherin meines Vertrauens nun mit Ledereinsätzen drüber aufgepimpt
Lederhose - keine sichtbaren Schrammen
Handschuhe - minimalst angeschrammt
Schuhe - alles gut - nur auf einer Innenseite wohl Hitzefleck vom Auspuff...


2 Tage später kam die SV ... auch da sah sie noch nicht sooooo schlimm aus, eher so wie "diverse kleinere Teile ersetzen, hier was schrauben, da was ausrichten und gut is" - bis wir sie dann mal von hinten angesehen haben und gemerkt haben dass der hintere Rahmen komplett verzogen war.
Da die Gute halt schon 17 Jahre alt war war klar - des wird nix mehr.

Bilder sind hier zu sehen
https://goo.gl/photos/Yea3AzG9HGQNRAx48


Dann ging die Frage los - unnu ?? MT07, MT09 ? Ducati ? Bei einem Tag der offenen Tür bei einem Suzuki Händler bei uns draussen hatte ich mal ne blaue GSR gesehen - und praktischerweise stand dann 2 Tage nach der Entscheidung "was Neues muss her" ganz oben in mobile.de meine jetzige GSR als Gebrauchtmaschine beim Händler.


Alles in allem hatte ich wirklich Glück - a) beim Unfall dass die Flugrichtung nach rechts war, b) nix weiter an mir kaputt war, und c) dass mir die Entscheidung abgenommen wurde die SV zu verkaufen (gut, wobei der Kaufpreis natürlich seeehr mau ausfiel mit den ganzen Schäden. Vor allem lag sie wohl auch "kopfüber" und ist noch gelaufen - sodass alles mit Öl voll war).


Die GSR und ich hatten dann im letzten Jahr erstmal etwas "Anlaufschwierigkeiten" . Klar fuhr der Unfall immer mal wieder mit und ich hab selber gemerkt, dass ich supersteif aufm Moped sitze. Aber nach 4-5 Ausfahrten und dem ersten Kurventraining mit ihr haben wir uns zumindest soweit beschnuppert dass klar war das wird was!
Ich freu mich jetzt schon wenns endlich wieder losgeht - um weiter dran zu arbeiten zu 100% das Gefühl zu bekommen das ich auf der SV hatte - draufsetzen und alles passt. Ganz so weit war ich Ende 2017 noch nicht - eher so bei 85-90% ;-)


Hoffe nun auch mal dass mir die GSR minimum genauso lang erhalten bleibt wie die SV - und Bodenkontakt ist definitiv nicht mehr gewünscht, diese eine Erfahrung reicht mir :)
 
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