Mehr Leistung durch höheren Durchsatz versprechen die Hersteller von Nachrüst-Luftfiltern. Alles nur heiße Luft oder sinnvolles Feintuning?
MOTORRAD
hat es an zwei Bikes mit Vergasern und Einspritzanlage ausprobiert.
können
. Beispielsweise, indem sie den serienmäßigen Luftfilter gegen ein Zubehörteil mit höherem Luftdurchlass austauschen. Oft zeigt diese Maßnahme jedoch nicht die gewünschte Wirkung.
Kein Wunder, spielt doch der sonst eher unbeachtete Luftfilter bei der Gemischzusammensetzung eines Motors eine entscheidende Rolle: Durch den Strömungswiderstand, den er der angesaugten Luft entgegensetzt, nimmt er neben weiteren Parametern Einfluss auf die Druckverhältnisse im Ansaugtrakt. Luftfilterelemente mit deutlich geringerem Strömungswiderstand senken bei gleicher Drehzahl und Drosselklappen- oder Gasschieberstellung den Saugrohrunterdruck. Beim normalen Schiebervergaser magert dabei das Kraftstoff-/Luftgemisch ab, und selbst der Gleichdruckvergaser kann das Gemisch durch den unterdruckgesteuerten Gasschieber nur zum Teil an die geänderten Bedingungen anpassen. In der Folge kommt es nicht nur zum Leistungsverlust, die Verbrennungstemperaturen können zudem deutlich ansteigen und das Triebwerk stärker belasten. Allein moderne Einspritzanlagen vermögen mit Hilfe der Erfassung verschiedener Parameter, die Gemischzusammensetzung und somit die Leistungsentwicklung konstant zu halten.
Dies bestätigt auch der Prüfstands-Vergleich von jeweils drei angeblich leistungssteigernden Tauschfiltern aus dem Zubehör an einer
BMW
R 1100 S sowie einer Yamaha YZF-R1. Während der Bordrechner der BMW-Einspritzung den rund 40 Prozent höheren Luftdurchsatz (laut K&N und BMC) annähernd kompensiert, reagiert die mit Vergasern bestückte R1 in bestimmten Drehzahlbereichen mit deutlichen Einbußen. Das Versprechen der Leistungssteigerung können die Tauschfilter ohne aufwendige und kostenintensive Anpassungsarbeiten – die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen – also weder bei der BMW noch bei der Yamaha einlösen.